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Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition)

Titel: Das Sexprojekt: Wie ich (mich) auszog, die beste Liebhaberin der Welt zu werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Reinwarth
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wenn sie die Geschichte gerade jemandem erzählte, denn an einem bestimmten Punkt ihrer Erzählung legte sie den Kopf, so weit sie konnte, auf die Seite und machte ein O mit den Lippen. An diesem Tag erfuhr ich, was Gummipuppen sind.
    Inzwischen sind die Puppen in lebensecht zu bekommen, Realdolls oder Lovedolls heißen sie dann und werden mitunter als echter Beziehungsersatz von einsamen Männern gehalten, die das dann im Privatfernsehen in einer Dokumentation erzählen. Auf dem Sofa sitzend, Händchen haltend mit der Puppe. Wenn schon, dann wenigstens richtig schräg, finde ich und bin deswegen ein großer Fan der Area 51 Love Doll . Eine Außerirdische. Sie hat lila Haut, drei Brüste, und zwei Anus-Ohren. 77 Auf der gleichen Website, die Area 51 Love Doll im Programm hat, ist man auch richtig, wenn man auf der Suche nach einem aufblasbaren Schwein ist oder ein Schaf beglücken möchte. Letzteres heißt Lovin Lamb und macht laut Hersteller (Pipidreams Products) EIEI-OHHHH, bis die Kühe nach Hause kommen! 78
    Das ist doch was.
    Ich mache eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Sexspielzeuge, stimulierenden Instrumente, Real dolls und aufblasbaren Tiere im Hause Alex R.:
1 (das Seepferdchen)
    Fertig. Das kommt mir jetzt, wo ich es so aufschreibe, wenig vor. Wenn man es ganz genau nimmt, könnte man mein blaues Seidentuch noch dazurechnen, mit dem habe ich einmal einen Exfreund ans Bett gefesselt, als ich 17 war. Ich höre mich um und siehe da: Das Freundinnen-Netzwerk hat auch wenig zu bieten. Hie und da ein Vibrator, sonst nichts auf weiter Flur. Vielleicht liegt das daran, dass die meisten meiner Bekannten einen richtigen Beruf ergriffen haben und jetzt gut verdienen. Einer Umfrage eines führenden bekannten Sexartikelherstellers zufolge sind nämlich Geringverdiener dem Sexspielzeug mehr zugetan als andere: Für jeden Zweiten von ihnen kommt ein Verzicht auf das Spielzeug nicht infrage, gespart wird lieber woanders. Knapp die Hälfte der Befragten sagt, dass Sexspielzeug die Partnerschaft bereichere und fest zu ihrem Liebesleben gehöre. Im Vergleich dazu: Nicht einmal ein Drittel der Befragten, die monatlich mehr als 2500 Euro verdienen, sind dieser Meinung.
    »Sexspielzeug als Ausweis für Geringverdiener, das ist doch krass, oder?«, frage ich L., der nur mit den Achseln zuckt. »Die haben vielleicht mehr Zeit.« So kann man das natürlich auch sehen.
    Um die Zeiten spielzeugloser Tristesse zu beenden, beschließe ich, dass L. und ich jeweils ein Toy besorgen und den anderen damit überraschen sollen. »Ja keinen Quatsch!«, ermahne ich L. und ziehe an seinem Ohr. Sonst haben wir hier nämlich demnächst eine lila Außerirdische mit drei Möpsen im Wohnzimmer stehen, das sehe ich schon. Wir bestellen beide im Internet und in der Woche, in der wir auf unsere Pakete warten, nimmt mich L. während eines Spaziergangs am Arm: »Du hast aber keine Peitsche oder so was bestellt, oder?« – »Nein«, beruhige ich ihn und ziehe ihn weiter, »natürlich nicht. Ich habe einen hübschen Ganzkörperknebelsack gefunden, der wird dir gefallen.« L. bleibt stocksteif stehen und starrt mich an, als hätte ich einen großen Käfer auf der Nase sitzen. Der Hund setzt sich und betrachtet mich ebenfalls und wenn schon zwei schauen, schauen die anderen auch: Die Passanten, die an uns vorübergehen, sehen mir auch interessiert ins Gesicht, als gäbe es dort etwas für umsonst. »Nein. War Spaß, entspann dich.« Um ein Haar hätte ich drangehängt: »Es ist nur das 28-teilige Anal-Steck-Set.« Aber das wollte ich ihm dann doch nicht antun.
    Das erste Paket, das ankommt, ist die Bestellung von L. Wir packen es zusammen aus und ich verstehe erst gar nicht, was es sein soll. Es sieht aus wie das Plastikei, das in Überraschungseiern die Überraschung enthält. Daran befestigt ist ein dünnes Kabel, das wiederum in einem kleinen Lichtschalter endet. An dem Lichtschalter ist eine Klemme. Wie an diesen Gürteltaschen für Handys.
    »Du hast Was-immer-es-ist nur gekauft, weil ein Schalter dran ist, stimmt’s?« Aber L. widerspricht energisch. Er findet es total cool. Es ist ein Vibrationsei , 6,3 Zentimeter lang, 3 Zentimeter breit und es ist knallpink. Lichtschalter und Kabel sind weiß. Pink und weiß sind jede Menge Sachen dieser Firma. Sie heißt OhMiBod. 79 Hätte die dämliche Katze von Hello Kitty Sex mit einem iPod, dann kämen die Sexspielzeuge von OhMiBod dabei raus.
    »Stell dir vor, die haben so kleine Vibrationsdinger, die

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