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Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition)

Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition)

Titel: Das Siebte Kind - Das Geschenk der Telminamas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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rasiertes Haupt. Er trug einen goldenen Umhang und kniehohe Stiefel, die ebenfalls mit Gold verziert waren. Nichts als Härte und absolute Bedingungslosigkeit strahlte von diesem Mann aus.
    Neben Lergos erblickte Sid auf einem zweiten, etwas kleineren Thron eine sehr, sehr junge Frau, fast noch ein Mädchen, in einem prächtigen, weißen Kleid, das mit tausenden bunt schimmernden Perlen bestickt war. Sie war wohl die Braut, aber irgendwie fand Sid, dass ihr festgefrorenes Lächeln zutiefst unglücklich aussah.
    So als ob der König Sids Blicke bemerkt hätte, hob er den Kopf und stellte überrascht fest, dass ihm Mikus einen Gefangenen gebracht hatte. Unwirsch winkte er der Musik und die schönen Klänge verhallten. Schweigen breitete sich aus und aller Augen waren auf Lergos gerichtet.
    „Was soll das, Mikus?“, rief er wütend. „Du brauchst einen sehr triftigen Grund, um mich heute zu stören.“
    „Eure Majestät. Wir bringen das Siebte Kind“, antwortete der Mönch mit furchtsamer Stimme.
    Sid bemerkte trotz der Entfernung, wie die Augen des Königs schlagartig riesengroß wurden. Einen Moment herrschte Totenstille, dann überwand Lergos seine Überraschung. „Bringt den Kerl her“, befahl er rau.
    Die Soldaten führten Sid durch die fein gekleideten Männer und Frauen hindurch, alle wichen vor ihm zurück, als ob er eine ansteckende Krankheit in sich tragen würde.
    Als Sid vor dem König angekommen war, blickte er Lergos für einen Moment fest in die kalten, grauen Augen. Aber sofort packten ihn die Wächter, die neben dem Thron postiert waren, und zwangen ihn grob auf die Knie.
    „Sei willkommen, Sid“, sagte Lergos mit lauter, gebieterischer Stimme. „Wir haben lange auf dich warten müssen.“ - „Ich hoffe für dich und deine Familie, dass du mir die Gesetze der Welt mitbringst.“
    Sid nahm all seinen Mut zusammen. Jetzt würde es sich entscheiden, ob seine Macht groß genug war, um die Eltern und die Geschwister zu befreien.
    „Ja, ich habe etwas mitgebracht. Aber es ist nicht das, was du denkst“, begann Sid und versuchte, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. Er durfte auf keinen Fall verunsichert klingen.
    Immer noch kniend wandte er sich an die versammelten Reichen, die vor ihm einen Halbkreis gebildet hatten.
    „Ich habe die Gesetze gefunden, von denen unsere Sagen und Legenden berichten, aber sie sind nicht dazu gemacht, die Welt zu regieren, sondern sie sind eine Hilfe, um sie zu verstehen“, erklärte er. Ungläubiges Murmeln erfüllte den großen Raum.
    „Die Gesetze beschreiben die unantastbaren Vorgaben, nach denen sich alles Sichtbare richtet“, fuhr Sid mit fester Stimme fort. „Auch hinter dem Wetter sind solche Regeln verborgen. Und die besagen, dass es so lange neblig bleiben wird, bis in diesem Land statt der großen Habgier wieder mehr Brüderlichkeit herrscht. Ihr alle, und vor allem der König, seid schuld daran, dass die Wolken sich so dicht vor die Sonne gelegt haben.“
    Sids letzte Worte gingen fast unter in dem riesigen Tumult, der nun losbrach. Alle schrien wütend durcheinander, bis der König mit Hilfe seiner Soldaten Ruhe schaffen ließ.
    „Du hast es gewagt, mich zu beschuldigen“, zischte Lergos und funkelte Sid mit seinen eiskalten Augen an. „Du hast es gewagt, die gesamte Oberschicht dieses Landes zu beleidigen. Und deshalb sollst du hier und jetzt deine Strafe erhalten.“ - „Wachen, holt den Foltermeister.“ 
    Zwei Soldaten eilten los, und Sid überlegte fieberhaft, wie er nun vorgehen sollte. Er durfte König Lergos nicht sofort töten. Irgendwie musste er es schaffen, seine Familie freizupressen. Aufgeregt schweifte Sids Blick über die wütende Hochzeitsgesellschaft hinüber zum Eingang. Sein Atem ging jetzt sehr schnell und sein Puls klopfte laut in seinen Ohren.
    Es dauerte nicht lange, da erschien unter dem großen Torbogen ein Koloss an Mann. Sein stark behaarter Oberkörper war unbekleidet und glänzte von dem vielen Öl, mit dem er sich eingerieben hatte. Auch seine stämmigen Füße waren nackt, nur um die Hüften hatte er sich einen dreckigen Lederschurz gebunden. Die Reichen bildeten eine breite Gasse und ließen den Riesen durch. Als er vor dem Thron Halt machte und sich tief verbeugte, befahl ihm der König mit kalter Stimme: „Foltermeister, reißt diesem Nichtsnutz hier die Zunge raus. Niemand soll jemals wieder seine Lügengeschichten zu hören bekommen.“
    Der halbnackte Riese packte Sid brutal an den Haaren und zog ihn

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