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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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ihrer Schwester los und wollte Helia zu Hilfe eilen. Sie
wusste nicht, was der Sonnengott mit ihr vorhatte, doch er führte sicherlich
nichts Gutes im Schilde. Sie schrie, immer lauter und wollte sich so Gehör
verschaffen, doch der Gott schien sie nicht einmal wahrzunehmen. Wie in Trance,
als würde ihn jemand kontrollieren, hatte er sein Ziel erfasst und steuerte
stur auf die zierliche Bedienstete zu, die ängstlich auf dem Boden davonkriechen
wollte.
    Athene
packte derweil Serena und zog sie zurück. Die Hand fest um ihren Mund gelegt,
brachte sie die Halbgöttin schnell zum Schweigen und zeigte nun erstmalig, dass
sie auch anders konnte.
    Gebannt
von der Kraft ihrer Halbschwester, hielt Serena inne und erstickte mit
angehaltenem Atem den Schmerz, der ihr beim groben Versuch, sie still zu
halten, bereitet wurde.
    Die
Blutergüsse, die Helios ihr einige Tage zuvor zugefügt hatte, pulsierten unter
dem Druck ihres festen Griffes.
    „Beruhige
dich Serena. Er wird ihr nichts tun!“, zischte Athene leise und sah zum Olymp
auf. Sie befürchtete, dass sie jemand gehört haben könnte, doch allem Anschein nach,
hatten Hypnos und Morpheus die übrigen Götter und Bediensteten fest in ihrem
Bann, doch wieso war Helia noch auf?
    Als
die Göttin spürte, dass Serenas Anspannungen nachließen, ließ sie vorsichtig
von ihr ab und versuchte sie zu beruhigen, doch ein kurzer Aufschrei der
Bediensteten und ein darauffolgender heller Blitz, der Serena für einen Augenblick
erblinden ließ, brachte sie wieder aus der Ruhe. Sie wusste nicht was der
Sonnengott ihr antat, sie konnte nicht hinter den Schleier der Dunkelheit
blicken, doch Helia hatte geschrien, das reichte bereits um ihre
Hilfsbereitschaft wachzurufen.
    Sie
wollte ihr helfen, doch Athene hielt sie erneut zurück und versuchte sie wegzudrehen.
    Als
die junge Halbgöttin jedoch glaubte, Helias leblosen Körper zwischen den Säulen
auf dem Boden liegen zu sehen, fiel es auch Athene schwer sie zu halten.
    „Was
hat er getan, was hat dieses Schwein ihr angetan?!“, entfuhr es Serena
aufgebracht, die sich nicht darum scherte, ob der Olymp sie hören konnte oder
nicht. Helia war eine unschuldige Bedienstete, die wohlmöglich nur nach dem
Rechten sehen wollte und wurde nun von einem gewalttätigen Gott so bestraft.
    „Beruhige
dich Serena. Es geht ihr gut!“, zischte Athene unter Mühe sie zu bändigen.
    Als
sie ihre Schwester für einen Moment zu sich drehen konnte, sah sie zum ersten
Mal direkt in diese hasserfüllten, bläulich glänzenden Augen, die sie voller
Verachten anstarrten und sie für einen Moment in einen Schockzustand versetzten,
doch sie glaubte, es sei nur der Mondschimmer, der sich in ihnen
wiederspiegelte und so konnte sie die Gänsehaut, die in diesem Moment ihren
Körper durchfuhr, schnell überwinden.
    Leise
wiederholte sie ihre Worte, in der Hoffnung, ihre kleine Schwester erreichen zu
können und glücklicherweise gelang es ihr auch.
    Athene
hatte stets eine beruhigende Wirkung auf andere, diese kam nun auch der
aufgeregten Halbgöttin zu Gute. Besorgt sah Serena wieder zu der Stelle, an der
sie Helia eben noch auf dem Boden liegen sah, doch sie und Helios waren
verschwunden. Auch als sie umher blickte, konnte sie, egal wohin sie auch sah,
weder ihn noch die freundliche Bedienstete erspähen, die Serena insgeheim als
eine Art Freundin bezeichnete.
    „Wo
ist sie?“
    „Er
bringt sie zurück in ihr Gemach ... Ihr habt noch Kontakt zu einander oder?“,
erwiderte Athene dann mit angespannter Stimme, als sie die Arme vor ihrer Brust
verschränkte.
    Serena
blickte ertappt zu ihr auf und versuchte sich wieder zu fassen. Sie vernahm den
tiefen Unterton der Göttin und konnte ihn schnell als Unzufriedenheit deuten,
doch auch Athene musste nicht lange überlegen, um zu wissen, dass Serenas
Schweigen einem ja glich und somit die Bestätigung war, dass sie sich dem
Willen ihres Vaters erneut wiedersetzt hatte. Allerdings sah sie es als
unangebracht an, sie nun dafür zu bestrafen, denn sie ahnte, dass sie sich dann
nicht nur von ihr, sondern auch von der einzigen Möglichkeit entfernte, ihr
Leben zu schützen.
    „Du
traust ihm nicht …“, fuhr sie schließlich fort und beobachtete die Gesichtszüge
der Halbgöttin. Diese schirmte sich jedoch sofort ab und sah zur Seite.
    Athene
zu beichten, dass sie dem Sonnengott misstraute, würde bedeuten, dass sie auch
die Entscheidungen der Göttin in Frage stellte, doch soweit dachte Serena in
diesem Moment nicht.

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