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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Zukunft aussah und was sie erwartete.
    „…mit
Helios gehen… ihm dienen… keinen Kontakt zu anderen…“
    Zu
welch einem erniedrigenden Leben die Schicksalsschwestern sie doch verdammt
hatten.
    Die
Erschöpfung und die Schmerzen zwangen sie wieder nieder. Alles fing an sich zu
drehen. Die Bilder vor ihren Augen verschwommen und die Stimmen hallten wie
durch einen endlosweiten Tunnel zu ihr herüber. Das plötzliche Ruckeln
verstärkte den Schmerz in ihrem Kopf und riss sie für einen Moment wieder
zurück. Sie sah Helios‘ verstörtes Gesicht über sich und seine warmen Arme
unter ihrem Rücken. Säulen und Statuen huschten wie ein Film an ihr vorbei. Das
Stimmengewirr erstarb in der Ferne und wich dem lauten Heulen des Windes, der
ihr ins Gesicht blies. Dann wurde es wieder Dunkel.
    Das
stechende Prickeln auf ihrem Gesicht zwang sie erneut, die Augen zu öffnen. Der
finstere Nachthimmel über ihr erhellte sich nur für den Bruchteil eines
Augenblickes, ehe er wieder pechschwarz wurde. Ihr Gesicht fühlte sich nass an
- Regen. Ein Donnergrollen drohte, ihr das Gehör zu zerreißen. Helios stand mit
verzerrter Miene über ihr und hielt die brennenden Zügel seiner Quadriga in
seinen Händen.
    Als
sie ihren Kopf leicht zur Seite drehte, sah sie, wie die Lichter des Olymps
langsam in der Ferne verblassten. Ein riesiger Palast, der sich aus den Wolken
erhob. Ein traumhaftschöner Anblick und als auch er nur noch ein Schatten in
der Dunkelheit war, wurde sie sich bewusst, dass es kein Zurück mehr gab. Dies
war ihr Ende.
    Wieder
umhüllte sie die Schwärze, die ihr den Verstand raubte. Noch immer die
kläglichen Schreie Athenes im Gedächtnis und die erschrockenen Blicke ihrer
Stiefmutter als Zeus sie geohrfeigt hatte, ließ sie los von allem was sie
festhielt, von allem, was sie an diese Welt band. In diesem Augenblick konnte
sie nur noch an den Schmerz in ihrem Körper denken, der ihr die Sicht und ihr
Wohlbefinden raubte.
    Ihre
leisen Worte klangen mehr wie ein Stöhnen und ihr Griff nach einem hellen Licht
neben sich war nur eine Einbildung ihrer Fantasie.
    Ihr
Körper erzitterte. Ihr Herzschlag wurde lauter und klang wie das unheimliche
Glockenspiel einer Grabstätte.
     „Du
musst jetzt schlafen … Morgen ist alles vorbei …“, hörte sie die beruhigende
Stimme des Sonnengottes, als sein Gesicht verschwommen über ihr auftauchte, ehe
sie ihre Augen wieder schloss und sie schlussendlich nachgab. Es dauerte nicht
lange bis Serena vor Erschöpfung schließlich einschlief.

 
    Ein Alptraum wird wahr
     
    Ein
kühler Wind streifte sanft ihr Gesicht, als sie langsam die Augen öffnete. Das
grelle Licht der Sonne drang durch ein kleines Fenster zu ihr herein. Das
wärmende Gefühl legte sich auf ihren Körper und stärkte ihn mit neuer Energie.
    Serena
streckte sich. Fast vergessen waren die Schmerzen, die sie am Abend zuvor
erlitt. Nur noch ein unangenehmes Ziehen im rechten Oberschenkel ließ sie
zusammenzucken. Erst jetzt sah sie auf ihre Verletzung hinab, doch sie war
bereits versorgt und verbunden.
    Nach
und nach kehrten nun auch ihre Erinnerungen zurück und als hätte sie etwas
gehört, sah sie sich suchend im Raum um. Sie war nicht in ihren Gemächern.
Dieser Raum war viel kleiner, heller und leerer. Überall prunkte das Sonnenemblem.
Das gleiche, das Helios als Brosche an seinem Gewand trug. Es war also kein
Traum. Bei diesem Gedanken hielt sie inne.
    Ja
- Kein Traum.
    Verwundert
verzog sie das Gesicht. Sie hatte diese Nacht nicht geträumt. Sie war nicht aus
dem Schlaf geschreckt, wurde nicht von Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit
verfolgt und gequält. Dieses Mal nicht. Umso ausgeruhter war sie nun, da sie
endlich wieder eine Nacht durchgeschlafen hatte. Es war ein ungewohntes Gefühl.
    Wieder
wehte ein kühler Luftzug herein, der auf ihrer Haut kribbelte.
    Erst
jetzt entdeckte sie es. Es hätte ihr gleich auffallen müssen, als sie
aufgewacht war, doch in diesem Moment erschien es ihr nicht sonderbar, jetzt
schon. Es hing am Kopfende ihres Bettes. Die Hippogreifenfedern tanzten sanft
im Wind und umkreisten sich selbst. Es sah noch immer scheußlich aus, sein
Geschenk, doch es hatte geholfen, dass musste sie unweigerlich zugeben.
    Langsam
erhob sie sich und sah an sich hinunter. Man hatte sie in ein schlichtes weißes
Nachthemd gesteckt und sie hoffte einfach nur, dass dies nicht das Werk des
Sonnengottes war.
    Angestrengt
wankte Serena zu dem kleinen Fenster um nach Draußen zu sehen und die

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