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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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provisorischen Verband um
ihren Oberschenkel. Den Schmerz ignorierte die junge Halbgöttin in diesem
Moment, denn das stechende Pochen in ihrem Kopf, das sie keinen klaren Gedanken
mehr fassen ließ, drohte ihr den Verstand zu rauben.
    „Wie
ist das passiert?“, entfloh es Athene erschrocken, als sie die klaffende Wunde
darunter zu Gesicht bekam, doch sie war völlig geistesabwesend. Serena zögerte.
Ihre Schwester schien nicht zu wissen, dass man sie angegriffen hatte.
    „Ich
habe mich geschnitten …“, erwiderte sie kühl. Sie log und doch log sie nicht.
Sie hatte sich verletzt. Sie wusste bloß nicht woher diese Verletzung kam und
dies war ihr in diesem Moment auch völlig egal.
    „Was
ist hier los? Athene!“, wiederholte sie noch einmal mit Nachdruck, sodass es
hysterisch klang.
    Die
Göttin reinigte ihre Wunden und drückte das Tuch so fest auf, dass Serena ein
unterdrücktes Zischen von sich gab, doch ihre durchdringliche Stimme schien sie
nun endlich erreicht zu haben, denn sofort ließ sie ihre Arme sinken und sah
verzweifelt zu ihr auf, während ihre Hände unruhig zitterten. Nie hatte Serena
ihre Schwester so gesehen. Die Lage war ernst. Sie wusste nicht, ob die Götter
etwas von den fremden Eindringlingen wussten. Erzählen wollte sie es ihnen
nicht, doch sie ahnte, dass Helios ihrem Vater bereits alles berichtet hatte.
    „Das
alles hätte nicht passieren dürfen …“, entfuhr es Athene leise, als sie sich
wieder erhob, Serena jedoch nicht anschaute. Zu betroffen war sie über die
vergangenen Ereignisse. Das Abbild der anmutigen Göttin, die furchtlos in
Schlachten zog und keine Angst zeigte, egal wie aussichtslos ihre Lage auch
schien, bröckelte immer mehr.
    „Wir
hätten dich nicht herbringen sollen … Es tut mir so leid!“, fuhr sie leise fort
und wandte sich von ihr ab in Richtung Tür.
    „Warte!
Was meinst du?“ Empört und schockiert zugleich versuchte Serena aufzustehen,
doch der stechende Schmerz in ihren Gliedern zwang sie gleich wieder nieder.
    „Durch
unser selbstsüchtiges Handeln haben wir dich in Gefahr gebracht. Dich und alle
anderen! Sie werden wieder kommen …“
    „Wer?“,
fuhr Serena ihr hysterisch ins Wort und wollte ihre Schwester zur Besinnung
bringen, doch diese verfing sich in ihrem eigenen Wortnetz.
    „Diese
Kreaturen der Schatten. Sie haben das getan …“ Serena hielt inne. Athene wusste
nichts von dem Übergriff auf sie, noch nicht. Sie meinte also etwas anderes.
Wie ein Geistesblitz kam ihr die Erleuchtung. Ein Blitzeinschlag, der ihren
Körper unter Strom setzte und eine böse Vorahnung in ihr aufkeimen ließ.
    Die
Person, die zwischen den neugierigen Göttern auf dem Boden lag .
    „Wer
war es?“, fuhr Serena plötzlich überraschend gefasst fort, als sie in die Leere
starrte.
    Athene
schwieg noch einen Moment, in dem sie die richtigen Worte zu suchen schien,
doch letztendlich lief es alles auf das gleiche hinaus.
    „Helia
…“
    Die
Lippen der jungen Halbgöttin wurden staubtrocken. Ihr Herz schien für einen
Augenblick auszusetzen, der ausbleibende Atem kratzte in ihrem Hals. Das Bild
vor ihren Augen erstarrte und für diesen Moment schien es, als würde die Welt
stillstehen. Der Name der jungen Bediensteten mit der Serena sich so gut
verstanden hatte, hallte noch immer in ihrem Kopf wieder, nachdem längst wieder
Stille eingekehrt war.
    Es
war ein Traum, ein schrecklicher Alptraum. Die helle Sichel stand hoch am
Himmelszelt.
    Kein Neumond. Keine kalte Finsternis und dennoch passierte solch eine
grauenvolle Tat.
    „W-Wieso?“
    „Wir
glauben, sie hatten es nicht auf sie abgesehen. Sie hatte sie wohlmöglich
überrascht, immerhin ist es für Bedienstete nicht gewöhnlich, sich nachts
draußen herumzutreiben.“
    Natürlich
schlich sie oft draußen herum. Sie war Serena so ähnlich. Es blieb ihr nicht
verborgen, dass sie ihr hin und wieder bis zu Heras Garten gefolgt war, wohlmöglich
auch dieses Mal.
    „…
doch ihre eigentlichen Ziele sind Halbgötter!“, fuhr die Göttin zögernd fort.
    Entsetzt
blickte Serena auf. Natürlich hatten sie es auf sie abgesehen, wie konnte es
auch anders sein, doch ihre Brauen hoben sich, als wolle sie sagen: Wie kommst
du auf solch eine absurde Behauptung? Und Athene verstand ihr Unverständnis nur
zu gut.
    „Sie
haben eine Botschaft hinterlassen …“, säuselte sie leise, beschämt über die
grausame Tat und die Tatsache, dass sie rein Garnichts daran ändern konnte.
    „Sie
haben es mit dem Blut der

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