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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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schlangenartigen
Kreatur mit starrem Blick den Kopf abschlagen müssen? Durch die Unterwelt
reisen und heil an den Klauen des dreiköpfigen Wächters vorbeikommen müssen, um
den Olympiern zu beweisen, dass sie des göttlichen Blutes in ihr würdig war?
    Sie
vertraute darauf, dass ihr Vater, Zeus, einen sicheren Plan hatte, dass sie
auch gegen den Willen der Göttin Hera bleiben durfte um endlich wieder die
Geborgenheit und die Liebe einer Familie zu spüren, die ihr all die Jahre
entging und ein Loch zu füllen, dass in ihrem Herzen klaffte.
    Sie
wollte eine anmutige Tochter in den Augen eines stolzen Vaters sein, nun hatte
sie diese Chance bekommen, doch wie würde Zeus‘ Plan aussehen?
    Als
sie vorsichtig die nächste Seite aufschlug, fiel ihr ein Bild auf, das sich
über beide Seiten erstreckte. Darauf zu sehen, die olympischen Götter, wie sie
selbstzufrieden auf ihren goldenen Thronen saßen, in glänzenden Gewändern mit
verschiedenen Gaben in ihren Händen. Einer von ihnen war Zeus, in dessen
rechter Hand sich ein Bündel Blitze befand. Seine Blicke wirkten leer und sein
Gesicht abgemagert und teilnahmslos, ganz anders als sie ihn nun kennen gelernt
hatte. Neben ihm war eine niedergekniete Person abgebildet, die ihm eine
Obstschale reichte, gekleidet in ein abgetragenes altes Stoffgewand.
    Unter
dem Bild war in kleinen Buchstaben das Wort ‚Mundschenk‘ geschrieben - Ein
Diener der Götter, ebenso wie sie es war, wurde Serena schmerzlich bewusst.
    Vielleicht
war das Zeus‘ Plan. Würde sie den Göttern gute Dienste erweisen, würde vielleicht
sogar niemand bemerken, dass sie eine uneheliche Tochter des Gottes war,
vorausgesetzt, sie würde sich nicht selbst verraten, doch war der Wunsch nach
einer liebenden Familie das alles wert? Sollte sie sich wirklich den Göttern
unterwerfen, ihnen dienen und darauf hoffen, dass sich alles bessern würde? Sie
wusste es nicht.
     
    Minuten
wurden zu Stunden und schließlich zu Tagen. Die Sonne zog an Serenas Fenster
vorbei und tauchte ihr Zimmer in einen warmen Orangeton, der sich im weißen
Marmor wiederspiegelte, bis er schließlich vom glänzenden Licht des Mondes
abgelöst wurde und alles in ein tiefes Schwarz tauchte. Buch für Buch glitt
durch ihre Hände. Unmengen Texte und Bilder prägten sich in ihrem Gedächtnis
ein. Es war, als würde es nichts mehr anderes für sie geben.
    Sie
wachte früh morgens mit einem Buch in ihren Händen auf und schlief auch wieder
mit einem von ihnen ein, oftmals erst spät in der Nacht, wenn die Müdigkeit an
ihren Kräften nagte.
    Tage
und Nächte verschmolzen so miteinander, bis sie irgendwann ganz vergaß, wie
lange sie schon hier saß.
    Die
Bücher gewährten ihr Zuflucht und halfen, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen
und in dieser Zeit ihrer bissigen Stiefmutter nicht über den Weg laufen zu
müssen.
    Sie
war so sehr in sie vertieft, dass sie teilweise sogar vergaß zu essen. Athene
kam täglich um nach ihr zu sehen und ihr Essen zu bringen. Das Tablett vom
Vortag, das sie wieder mitnahm, war meist leer, jedoch schien Serena fern ab
von jener Realität, in der sie sich befand.
    Mit
einem leicht grinsenden Kopfschüttler und der Gewissheit, dass ihre kleine
Schwester sich nicht zu Tode gelesen hatte, verließ Athene den Raum wieder und
ließ sie alleine.
    Einige
Tage und Nächte zogen so vorbei, bis sie den staubigen Einband des letzten
Buches zuschlug und sie erleichtert aus ihrem psychedelischen Bewusstseinszustand
erwachte.
    Serena
wusste, dass sie viel zu lernen hatte und dass im Vergleich dazu nur wenig Zeit
blieb und Hera würde ihr wohl noch weniger geben.
    Sie
war sich sicher, dass ihre Stiefmutter sie wohl am liebsten vom Olymp stoßen
würde und das als Göttin der Ehe und der Familie.
    „Muss
ja eine wirklich liebenswerte Familie sein …“, flüsterte sie leise zu sich
selbst als sie sich vom Bett erhob. Ihre Füße waren schwer wie Blei und wirkten
wie eingeschlafen. Sie hatte sich in den vergangenen Tagen kaum von ihrem Bett
erhoben und war somit auch nicht umhergelaufen. Aus diesem Grund fühlten sich
ihre Beine nun taub an und kribbelten selbst bei geringer Belastung unangenehm.
    Zugleich
klopfte es an der Tür. Jedoch ohne ein Wort der Erlaubnis, öffnete sich diese
bereits kurz danach.
    Eine
ihr unbekannte Person kam herein. Ein junger Mann in einem glänzenden weißen
Gewand. Sein seidenes blondes Haar lockte sich leicht in seine Stirn, doch erst
durch die goldenen Schuhe, die seitlich kleine Flügel

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