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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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machte ihr das Verhältnis zu Hera schwer zu
schaffen.
    Sie
wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sie aneinander gerieten. Hera war
ehrgeizig und willensstark und sie ein eiserner Dickkopf. Würde sie ihr nur
einmal den Rücken zu drehen, war sie sich sicher, Hera würde sich auf sie
stürzen wie eine wild gewordene Bestie.
    Wahrscheinlich
war dies einer der Hürden, vor denen Zeus und Athene sie gewarnt hatten und sie
nun versuchen musste stark zu sein.
    Sie
war stark. Sie hatte Dinge gesehen, die keinesfalls für die Augen eines kleinen
Mädchens gedacht sein sollten und sie sah sie noch immer, jede Nacht, wenn sie
sich niederbettete und um Kraft für den bevorstehenden Tag betete.
    Sie
war immer stark gewesen und sie wollte es auch jetzt sein, für sich selbst, für
Lisias, für Hermokrates und ihre Eltern.
    Aus
ihrer kleinen Welt gerissen, als sie das leise Knarren der Tür vernahm, blickte
sie auf und erkannte hinter einem großen Stapel Bücher und Schriftrollen die
Statur ihrer Schwester wieder. Diese stolperte blind ins Zimmer und ließ den
angehäuften Stapel dann einfach auf den Boden fallen.
    „Ich
habe diese Bücher aus unserem Schriftenbestand … Das sollte erst einmal
reichen. Sie dürften dich eine Weile beschäftigen“, grinste sie frech, während
sie sich selbstzufrieden die Hände rieb.
    „Eine
Weile ist wohl untertrieben …“, erwiderte Serena verblüfft und sah auf den
Bücherhaufen hinab.
    „Du
musst ja nicht alles lesen. Es soll dir nur helfen, dich in dieser neuen Welt
mit den vielen neuen Eindrücken, besser zurecht zu finden. Ich werde nun meinen
Pflichten nachgehen … Achja, Zeus bat mich dir auszurichten, dass du dir so
viel Zeit nehmen sollst, wie du brauchst. Und lass dich von Hera nicht
einschüchtern. Sie muss sich erst an dich und die neue Situation gewöhnen und
derweilen wird sie unserem Vater die Hölle heiß machen“, zwinkerte sie ihr zu
und verschwand auch gleich wieder.
    Zögernd
blickte Serena ihr nach und wandte sich erst Augenblicke später dem
Bücherhaufen zu. Verschiedene Geschichten, Sagen und Legenden um Götter und
mythische Wesen. Athene hatte an wirklich alles gedacht.
    Die
junge Halbgöttin atmete tief durch und dachte darüber nach, ob sie es jemals
schaffen würde, sich all die Jahrtausende, in denen Götter Geschichte
geschrieben hatten, innerhalb kürzester Zeit anzueignen, sodass sie eine
wenigstens halbwegs passable Halbgöttin abgeben würde. Bei diesem Gedanken
drehte sich ihr erneut der Magen um. Sie kannte die Antwort noch bevor sie
richtig darüber nachgedacht hatte. Niemals würde sie eine ehrenwerte Halbgöttin
sein, nicht in den Augen ihrer erzürnten Stiefmutter Hera und auch nicht in
ihren eigenen. Sie war eine Diebin, eine Kämpferin und nun eine Bedienstete,
deren einzige Aufgabe es war, den Herrschern auf dem Olymp zu dienen und nicht
mit ihnen zu leben, doch sie wollte ihrem Vater eine gute Tochter sein, und nun,
da er sich die Mühe gemacht hatte, ihr Leben über die Wünsche seiner Gemahlin
zu stellen und sie auf den Olymp holte, blieb ihr auch nichts anderes übrig.
    Noch
bevor Selbstzweifel ihren Verstand verschlingen konnten, nahm sie sich blind
eines der Bücher und setzte sich auf das Bett. Der Einband war staubig und
abgegriffen, auch das Innere sah nicht viel besser aus.  Die Schriften, verblasst
und die Pergamentseiten waren vergilbt und eingerissen.
    Fast
schon übervorsichtig, aus Angst, sie könnten in ihren Händen zu Staub
zerfallen, blätterte sie langsam ein Buch nach dem anderen durch, ohne wirklich
zu wissen, warum sie das tat, doch bereits nach kürzester Zeit zog die griechische
Mythologie Serena in ihren Bann. Sie verschlang den Inhalt förmlich, über die
Entstehung der Welt, den Untergang der Titanen, bis hin zur Entstehung der
neuen Welt und die olympischen Götter, doch besonders faszinierten sie die
verschiedenen Sagengestalten, die Helden und Abenteurer wie Perseus und
Herakles, die einen langen Weg hinter sich ließen, um sich einen Platz auf dem
Olymp zu verdienen.
    Das,
was sie zuvor noch für unglaublich und nur als Teil der Gutenachtgeschichten
ihres Vaters hielt, wurde nun Realität und zu einem Element ihres Lebens, doch
als sie von all den Geschichten ihrer halbgöttlichen Geschwister las, welche
Aufgaben sie überwältigen mussten, um sich einen Platz bei den Göttern auf dem
Olymp zu sichern, wurde ihr ganz anders.
    Würde
sie auch gegen riesige stierartige Wesen kämpfen oder einer

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