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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Geschäftsmänner der wachsenden Polis zurück, denn an
ihm hatte Timaios seine Klingen und Bögen getestet. Kerben und Löcher wies
seine Rinde auf, die sich tief ins Holz fraßen und somit brachte er den
gierigen Athenern keinen Nutzen mehr.
    Für
Serena war es ein herber Verlust, der ihr jeden Tag hinter dem Haus bewusst
gemacht wurde.
    Er,
Timaios, ihr Vater , versicherte ihr, dass die freie Sicht durch die ab gerodeten
Bäumen für das Dorf einen großen Nutzen haben würde. Sie konnten sich weiter
ausdehnen, denn die Athener hatten gut für das Holz gezahlt, sodass ihr
sterblicher Vater sogar eine große Schmiede in der Polis eröffnen konnte. Auch
sich nähernde Gefahren sollten so schneller ausgemacht werden können, hatten
ihre Feinde ja schließlich keine Deckung mehr, doch das fehlende Grün konnte
ihnen einige Jahre später keinen qualvollen Tod ersparen.
    Von
der warmen Hand ihrer Schwester gerüttelt, stieß sie einen tiefen Atemzug aus
und sah sie fragend an.
    „Deine
Haut ist eiskalt …“, entfuhr es der Göttin erschrocken und für einen kurzen
Moment glaubte Serena, in ihren Augen so etwas wie Besorgnis zu sehen, doch sie
konnte sie schnell wieder beruhigen.
    „Es
ist alles in Ordnung. Meine Haut ist immer kalt …“, erwiderte sie mit einem
leichten Lächeln.
    Sie
wusste, dass sie eine kalte Haut hatte, dementsprechend war sie, im Gegensatz
zu den übrigen Griechen, auch blass, doch ihr ging es gut. Sie war gesund und
fühlte sich wohl, also beschäftigte sie es auch nicht weiter. Auch Athene und
Zeus hatten sie bereits darauf angesprochen und dachten zuerst an ein schwaches
Immunsystem und dass es an ihrem kläglichen Leben in der Polis lag, allerdings
war sie nun seit mehreren Wochen hier, aß und trank und sogar ihre Hautfarbe
hatte sich etwas geändert, sodass sie gesünder wirkte, doch ihre Haut blieb
kalt wie die einer Toten.
    Artemis
sah sie eine Weile nachdenklich an und wirkte auf Serena nun nicht mehr wie
eine strenge Göttin wie sie zu Beginn. Sie glich nun mehr und mehr Athene,
obwohl sie sicherlich nicht mit ihr verglichen werden wollte.
    „Die
Natur steckt voller Geheimnisse“, fuhr Artemis plötzlich fort und lief um den
kleinen See herum zum Dickicht.
    Serena
war unwohl dabei ihr zu folgen, denn die Dunkelheit bot ebenso viele
Geheimnisse wie Gefahren, aber wo war es sicherer? - Alleine in der
Morgendämmerung an einem fremden Ort oder mit einer männerhassenden Göttin im
dunklen Dickicht?
    Egal
wie sie sich entscheiden würde, es würde weder ihrem Vater noch Athene zusagen.
Sie wollten sie schützen, von allem fern halten, wie ein kleines Kind. Und als
sie kurz darüber nachdachte, fühlte sie plötzlich diese Gleichgültigkeit in ihr
aufkommen.
    Sie
waren doch selbst daran schuld, dass Serena hier war. Sie versuchten sie
schließlich aus allem rauszuhalten und bildeten um ihre Existenz ein Gerüst aus
Geheimnissen und Lügen. Würden sie wenigstens ihr gegenüber offen sein und das
waren sie sicher nicht, dann müsste sie auch nicht selbst versuchen, diese
Geheimnisse zu lüften.
    Einen
kurzen Ruck ihres inneren Schweinehundes benötigte es, bis sie sich endlich in
Bewegung setzte und ihrer Schwester durch das feuchte Gras folgte. Sie schien
etwas zu suchen, als sie sich lautlos durch das Dickicht schlich. Nicht ein
Mucks gab sie von sich, ihr Körper und ihr Geist schienen eins mit der Natur zu
sein, Serena dagegen tappte eher unbeholfen durch das Unterholz und würde
selbst einen Bären verscheuchen. Ihre tölpelhafte Art blieb auch Artemis nicht
verborgen, doch vielleicht war diese einfach zu konzentriert um sich etwas
anmerken zu lassen.
    An
einem großen morschen Baum hielt sie allerdings inne und drehte ihren Kopf zu
Serena um, sodass ihr welliges Haar, das sie stets streng hinter die Ohren
klemmte, über die Schultern in ihr Gesicht fiel und ihre bräunliche Haut weich
um malte.
    Sie
hielt den Zeigefinger ihrer linken Hand vor ihre schmalen dunklen Lippen und
gab der jungen Halbgöttin somit zu verstehen, dass sie sich leise verhalten
sollte.
    Wie
weit sie nun der olympischen Göttin gefolgt war wusste sie nicht, geschweige
denn wo sie sich befand oder wie weit sie nun vom Olymp entfernt war.
    Der
grüne Urwald, durch den sie geführt wurde, zog Serena mit all dessen Farben,
Geräuschen und der großen Vogelartenvielfalt in ihren Bann und ließ sie Raum
und Zeit völlig vergessen.
    Als
sie sich kurz umdrehte, als wolle sie sicher gehen, dass Athene oder gar

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