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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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die noch immer
regungslos unter dem Bett lag und verzweifelt zu den Göttern auf betete.
    Noch
ehe die Augen sie erreichen konnten, nahm das Stimmengewirr um sie herum wieder
zu und drohte, sie in den Wahnsinn zu treiben. Das grelle Gelb mit den
schwarzen Schlitzen darin, wurde in Dunkelheit gehüllt und verschwand
schließlich mit einem leisen Flüstern ganz.
     
    Schweißgebadet
schreckte Serena aus dem Schlaf. Die rechte Hand auf ihrer nassen Stirn ruhend,
versuchte sie sich mit tiefen langsamen Atemzügen zu beruhigen. Sie musste
eingeschlafen sein. Es war nur ein Traum , dachte sie und sah zur Kerze
auf dem Nebentisch, die noch immer brannte.
    Es
war ein makaberer Traum, der anders war als die, die sie sonst heimsuchten. Nie
hatten sie diese Augen verfolgt und auch nie … hatte sie diese krächzende
Stimme vernommen.
    Mit
einem Funken Angst in ihren glänzenden Augen, hallten die verworrenen Worte in
ihrem Kopf wieder und wurden immer deutlicher.
     
    „Du bist die Nächste!“
     
    Kopfschüttelnd
sah Serena zum Fenster.
    Erst
jetzt bemerkte sie, dass sie nicht alleine in ihrem Gemach war. Vor dem Fenster
erkannte sie im schwachen Schein der Kerze eine schwarze Gestalt. Ein Schreck
fuhr in ihre Glieder und brachte sie dazu, sich aufzusetzen.
    Erst
dachte sie, es sei Athene, die sich, besorgt wie sie nun einmal war, mal wieder
in ihr Zimmer geschlichen hatte um nach dem Rechten zu sehen, weil sie ihre
Schreie vernommen hatte, doch schnell wurde ihr klar, dass diese Gestalt viel
zu groß für die Göttin der Weisheit war.
    Mit
einem beklemmenden Gefühl im Hals wurde ihr schließlich bewusst, dass sich ein
Fremder Zutritt zu ihrem Gemach verschafft hatte.
    Für
einen Moment zögerte sie, doch dann drehte sie sich schnell zum Nebentisch um
und griff nach der Kerze um die Schatten der Dunkelheit zu vertreiben und in
die Finsternis blicken zu können. Als sie sich allerdings wieder dem Fenster zuwandte,
schien alles wie immer.
    Der
schwarze Schatten, den sie eben noch als Eindringling identifiziert hatte, war
verschwunden oder war er vielleicht nie da gewesen?
    Serena
blickte fragend umher. Gab es diese Gestalt nur in ihrer Fantasie? War es eine
Täuschung ihres Verstandes, die durch den Traum hervorgerufen wurde? – Ein
Traum. Ihr Verstand hatte wohl selbst nach dem Erwachen noch immer in Morpheus‘
Fängen festgesessen und konnte sich erst jetzt befreien.
    Es
war ein furchterregender Traum, nichts weiter , redete sie
sich schließlich ein und verschwendete keinen weiteren Gedanken daran.
    Langsam
erhob sich die angeschlagene Halbgöttin und wankte im aufflackernden
Kerzenlicht zum Fenster. Ihren Atem konnte sie nur mit Mühe unter Kontrolle
bringen, denn noch immer ließen ihr die seltsamen Worte keine Ruhe.
    Seit
Jahren hatte sie immer wieder denselben Traum, von der einen Nacht, in der sich
alles änderte, doch niemals hatte sie solch gelbe Augen gesehen oder diese
Worte darin vernommen. Aus diesem Grund hielt sie es auch für so seltsam und
bedenklich. Und dann noch diese Gestalt, nur eine Einbildung ihres Verstandes,
der wohlmöglich noch immer in Morpheus‘ Fängen festsaß?
    Als
sie hinausblickte, waren bereits sämtliche Lichter des Olymps erloschen. Nicht
einmal mehr die Fackeln rund um den Festplatz, die eigentlich bis tief in die
Nacht brannten, erleuchteten die Dunkelheit. Düster und kalt erschien es nun,
denn selbst der helle Schein des Mondes tauchte den schwarzen Himmel in dieser
Nacht nicht in ein leuchtendes Blau. Nur vereinzelte kleine Sterne durchdrangen
die dichte Wolkendecke, die sich gebildet hatte und der Welt so auch das letzte
trostspendende Licht verwehrte.
    Welches
Leid würde diese Nacht bringen? Welchen Ängsten mussten sich die Menschen nun
stellen, bis der erste Sonnenstrahl des Helios alle Schatten vertrieb und sie
wieder in den Hades sperren würde?
    Die kalte Finsternis.
    Immer
wieder versetzte diese eine Nacht die junge Halbgöttin in Unruhe. Schlafen war
für sie in dieser Zeit untersagt, nur jetzt, da ihr Körper von den unruhigen
Nächten zuvor ausgezerrt war, hielt sie ihrer Menschlichkeit nicht stand und
erlag dem Zauber des Hypnos, doch sie würde bis zum Morgengrauen sicherlich
kein Auge mehr zu machen. Wohlmöglich war es die Furcht, die aus ihr sprach,
denn ehrlich gesagt wollte sie selbst nicht glauben, dass die seltsame Gestalt
am Fenster nur eine Täuschung war. Sie versuchte sich damit wohl nur selbst zu
beruhigen, aber darin war sie noch nie gut

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