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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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klang, doch Serena verstand dennoch jedes einzelne Wort,
wusste allerdings nicht, was sie meinte.
    Als
sie sich wieder verwirrt zum Olymp umwandte, war Zeus nicht mehr der Einzige,
der aufgebracht schien. Athene hatte sie längst erreicht und schüttelte sie,
als wolle sie sie umbringen.
    Ihre
Augen glichen denen einer Wahnsinnigen. Ihre spitze Stimme drohte, der
Halbgöttin die Ohren zu zerreißen. „Serena, ist alles in Ordnung?“, schrie sie
schon fast und begutachtete ihren Körper peinlich genau.
    Auch
Hera und Demeter stürmten plötzlich aus dem Olymp zu ihnen herunter und der
Halbgöttin wurde schnell klar, dass etwas nicht stimmen konnte.
    Wieder
wurde sie durchgeschüttelt, diesmal jedoch heftiger als zuvor. Zeus stand vor
ihr und seine großen kräftigen Hände umschlossen ihre zierlichen Arme und
drohten ihr das Blut abzuschnüren und ihr sämtliche Knochen zu brechen. Seine
Stimme drang nur dumpf wie durch einen Tunnel zu ihr herüber, denn dass laute
Grollen über den Wolken schien von Sekunde zu Sekunde stärker zu werden.
Auslöser war Zeus selbst, dessen Stimmungslage eine Berg- und Talfahrt hinlegte.
Er schien verwirrter als Serena. Zur gleichen Zeit jedoch, strahlte sein in
tiefe Falten gelegtes Gesicht Wut aus, seine großen braunen Augen zeigten
allerdings Erleichterung.
    Serena
fing an heftig zu nicken. Sie wollte einfach nur, dass er endlich aufhörte sie
zu schütteln und riss sich von ihm los, doch Athene packte sie gleich wieder
und zog sie erschüttert zu sich.
    „Wo
warst du Serena? Dein Bett war leer! Wir haben dich überall gesucht!“, stieß
sie luftringend aus sich heraus.
    „Ich
war im Wald, da habe ich ein paar …“ Serenas Stimme erstarb, als ihre Gedanken
die letzten Worte der Göttin Artemis noch einmal Review passieren ließen.
    Sie
drehte kurz ihren Kopf zu ihr um und blickte in die dunklen Augen einer
nervösen Frau, die befürchtete, sie könne sich verplappern, doch ihre letzten
Worte hallten noch immer in ihrem Kopf wieder - Sie hatte nichts gesehen!
    Gefasst
blickte sie wieder in die großen haselnussbraunen Augen ihrer Schwester und
fuhr fort. „… ein paar Vögel. Ich habe ein paar Vögel in der Nacht singen hören
und musste unbedingt wissen, welche es waren. Ich wollte sicherlich nicht, dass
ihr euch alle Sorgen macht“, erwiderte sie peinlich berührt und strich sich
eine lose Strähne hinters Ohr.
    Auch
mit zu Boden gerichteten Blicken erkannte sie, dass Zeus und Athene sich
nachdenklich anschauten und die Anspannung sich nach und nach löste. Auch das
Grollen wurde immer leiser und erstarb schließlich ganz. Sie hatte sie also
erfolgreich angelogen und plötzlich schien es ihr auch völlig egal zu sein. Sie
wusste nicht, was hier vor sich ging. Sie hatte keine Ahnung, was ihr Vater und
Athene hinter ihrem Rücken über sie sprachen, doch sie ahnte, nein, sie wusste,
dass sie sie ebenso anlogen, wie sie es nun tat.
    Die
Sonne war nicht einmal vollständig aufgegangen und dennoch war ihr Verschwinden
bereits aufgefallen. Es stimmte also. Sie stand unter Beobachtung, wie eine
Schwerverbrecherin.
    Noch
einmal untersuchte Athene ihre Schwester nach etwaigen Verletzungen,
ausgenommen den blutigen Schrammen an ihren Füßen, schien sie jedoch völlig
unversehrt.
    Als
Serenas Blicke umherwanderten, blieb sie an den kalten blauen Augen ihrer
Stiefmutter hängen. Wie das offene Meer glänzten sie im hellen Schein der
Morgensonne, dennoch spiegelten sie das Misstrauen in ihrem Inneren wieder –
Der Spiegel zur Seele.
    Die
Göttin glaubte ihr nicht, dennoch hoffte Serena, sie würde kein Wort sagen um
erneut Unruhe aufkommen zu lassen und als hätte sie ihre Gedanken gelesen,
wandte sie sich schweigend von ihr ab, lief die große Freitreppe hinauf und
verschwand wieder im Olymp.
    Nie
hätte die Halbgöttin einmal für möglich gehalten, Hera dankbar zu sein, nicht
einmal im Traum wäre ihr etwas Derartiges eingefallen, doch sie war wirklich
erleichtert.
    Die
Erleichterung währte allerdings nicht lange, denn als ihre nun beruhigten Augen
erneut durch die Runde blickten, erstarrten sie sofort wieder.
    Er
war wieder hier. Dieser Gott mit den undurchdringlichen grünen Augen war wieder
hier. Mit verschränkten Armen stand er plötzlich zwischen Athene und Zeus und
starrte sie mit den gleichen leeren Blicken an wie das letzte Mal.
    Ihre
Hände ballten sich zu Fäusten, als sie versuchte, die erneut in ihr aufkommende
Wut zu unterdrücken. Wie sehr sie es hasste, wenn er

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