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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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ihr vorging. Alle spielten sie ihr Mitleid vor, denn was
kümmerte es Götter, was mit einem Dienstmädchen geschah. Tagtäglich sterben
Menschen auf der Erde. In blutigen Kriegen werden sie niedergemetzelt, doch
keinen scheint es zu kümmern, nur dann, wenn sie darauf aufmerksam gemacht
werden - Heuchler.
    Nur
einer war es nicht. Seine Blicke waren wie zu erwarten - leer. Sein Gesicht wie
sonst auch - ausdruckslos. Einen Arm um seine Frau gelegt, die sich eng an ihn
presste, blickte er mit einer unnahbaren Erscheinung zu ihr rüber.
    Wie
in Trance wandte Serena sich langsam wieder Athene zu, doch sie schien sie
nicht einmal wahrzunehmen. Und als der Lärmpegel um sie herum wieder zunahm und
sich die Götter in ein seltsam klingendes Getuschel hüllten, versiegte die
verzweifelte Stimme von Athene vollkommen darin. Egal was sie sagen würde, es
konnte Serena nicht mehr bremsen. Niemand konnte sie bremsen.
    Ein
heftiger Energiestoß durchfuhr ihren Körper und binnen weniger Augenblicke
wurde ihre Hautfarbe kreidebleich und die schwärze in ihren Augen schwand einem
aufflackernden Blau.
    Keiner
der Anwesenden konnte sich erklären, was in jenem Moment in ihr vorging, nicht
Poseidon, nicht Zeus und auch nicht Athene.
    Die
Göttin der Weisheit wirkte erstarrt, als Serena sich aus ihrem Griff befreite, kehrt
machte und das Schwert aus ihrem Waffengurt entriss.
    Sie
war schneller als je zuvor. Selbst Arkios, der sich wieder gefasst hatte und
seine Gefolgsleute mit grimmigen Blicken zum Schweigen brachte und herablassend
über Serena sprach, ahnte nichts von der bevorstehenden Bedrohung.
     
    Er war der Nächste!
     
    Ein
tiefes Keuchen, gefolgt von einem Würgen, ließ wieder Stille einkehren und
setzte einem entsetzten Aufschreien einiger Götter voraus. Arkios lag zitternd
auf dem Boden. Seine Hände auf die Brustplatte drückend, rollte er sich unter
Schmerzen zur Seite. Serena, über ihn gebeugt mit einem Ausdruck in ihren
Augen, der selbst Athene noch für lange Zeit verfolgen sollte, hielt das
Schwert der Göttin fest in ihren Händen.
    Sie
hatte den goldenen Knauf gezielt auf sein Brustbein gestoßen, sodass er trotz
des schützenden Panzers erhebliche Schmerzen erlitt. Aufrichten – unmöglich, aufstehen
- völlig ausgeschlossen. Zwei seiner untertänigen Sklaven eilten zur Hilfe und
versuchten ihm auf zu helfen, doch beim Anblick einer durchgedrehten
Bediensteten wichen sie wieder eingeschüchtert zurück.
    Das
Schwert leichthändig herumwirbelnd, lief sie geduldig hin und her, wie eine
Hyäne, die auf ihre Beute wartete und strafte Arkios nun mit den gleichen
herablassenden Blicken, wie er es immer tat.
    „Steh
auf!“, fauchte sie leise, doch er sah nur hasserfüllt zu ihr auf.
    Er
weigerte sich ihrer Herausforderung nachzukommen. Vielleicht weil er
befürchtete, dass sie ihn fertig machen würde und so auch der letzte Funken
Respekt vor ihm verloren ginge, doch seine Augen, sein Spiegel zur Seele, sagte
etwas anders.
    Er
schüttelte fragend den Kopf. Er verstand nicht. Sie wiederholte es, doch er
schien noch immer nicht zu verstehen.
    „DU
SOLLST AUFSTEHEN!“, schrie sie wutentbrannt und wollte sich mit dem Schwert auf
ihn stürzen, doch prompt traf sie auf Widerstand, noch bevor sie ihn zwischen
die Finger bekam.
    Es
waren Athene und Hermes, die Mühe hatten sie zurückzuhalten.
    Die
Göttin drehte ihr Gesicht zu sich und versuchte ruhig auf sie einzureden, doch
Serena war zu sehr in diesem berauschten aggressiven Bewusstseinszustand, dass
es ihr schwer fiel, sich zu beruhigen. Was hätte dies auch für einen Sinn? Die
Aufmerksamkeit der Götter hatte sie schließlich bereits auf sich gezogen. Sie
wussten, dass etwas nicht mit ihr stimmte, das strahlte ihr gesamtes Verhalten
aus.
    Einige
beruhigende Worte ihrer Schwester benötigte es, bis das bedrohlich wirkende
Blau aus Serenas Augen wich und das klare goldbraun wieder zum Vorschein kam.
    Vorsichtig
griff Hermes nach dem Schwert in ihrer Hand, das sie ohne wiederstand entwenden
ließ. Sie schien es ohnehin nicht mehr zu interessieren, denn die junge
Halbgöttin war mehr damit beschäftigt, den verwirrten Blicken der Götter aus
dem Weg zu gehen, die sie nun wie ein Stück Vieh im Käfig betrachteten. Alle
sahen sie sie an. Kein Mitleid, kein Schuldbewusstsein, nur Angst und Entsetzen.
Der gleiche Ausdruck wie der der Athener, als sie sich auf den Priester gestürzt
hatte.
     
    Von
Dämonen besessen. Von den Göttern verflucht - Ein eiskaltes

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