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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Gefühl,
das sie zu Beginn des Abends hatte, jedoch gleich wieder zurück.
     
    Niemals
dem Feind den Rücken zudrehen, das ist dein Todesurteil ,
hörte sie die Stimme von Timaios sagen. Wahre Worte wie sie schmerzlich
feststellen musste.
     
    Sie
hörte das Pfeifen und die aufgeregten Schreie der Götter, dennoch war sie nicht
im Stande sich zu rühren.
    Ein
tiefes Entsetzen raste durch den Raum. Auch Zeus hatte sich inzwischen nach
vorne durch gekämpft und blieb neben seinem Bruder stehen. Tiefe Falten und
Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. So hatte er sich dieses
Fest sicherlich nicht vorgestellt.
    Athene,
der das seltsame Zischen ebenfalls nicht entgangen war, konnte jedoch auch
nicht schnell genug reagieren und wandte sich erschüttert zu Serena um, deren
Augen sie weitaufgerissen anstarrten. Sie rührte sich nicht. Ihr Gesicht schien
im Schein der Kerzen noch bleicher als sonst.
    Ein
Dolch, auf dem das Athener Wappen zu erkennen war, steckte in einer Säule nur wenige
Meter von Serena entfernt. Er verfehlte sie nur um ein Haar, das glaubten sie
zumindest.
    Braune
Strähnen fielen in ihr Gesicht und verstärkten ihren kränklichen Kontrast nur
noch mehr. Der Zopf hatte sich gelöst und als Serena ihren Kopf zitternd zur
Seite umwandte, erblickte sie ihr Haarband, das vom Dolch durchtrennt wurde, am
Fuße der Säule liegen.
    Ihre
Blicke waren leer, ihre Augen schwarz, ihr Gesicht ausdruckslos und dennoch
erschien sie seelenruhig, doch es war nur ihre Fassade, die das Chaos, den Zorn
über seine Tat versteckte.
    Wie
versteinert blickte sie auf das Haarband hinab. Auf ihre Erinnerungen, die in
diesem Moment ausgelöscht wurden. Es war das Haarband ihrer Mutter, alles was
sie noch von ihr hatte und nun war es nicht mehr als ein zerfetztes schwarzes
Band, Bruchstücke einer glücklichen Vergangenheit.
    Als
die Stille plötzlich kippte und Serena das Gelächter von Arkios vernahm, wandte
sie ihren Kopf langsam zu ihm um.
    Er
lachte. Diese Ausgeburt einer räudigen Hündin lachte.
    Ihr
ganzer Körper verkrampfte sich, als der Hass, der in ihr tobte, drohte, sie
niederzustrecken.
    Auch
Zeus hatte Mühe sich zurückzuhalten. Er hatte gewagt, seine kleine Prinzessin
anzugreifen. Er hatte Glück, sie verfehlt zu haben, doch Glück würde ihm bei
seiner Bestrafung sicherlich nicht verschonen.
    Athene
kam zu ihrer Halbschwester geeilt und untersuchte sie auf mögliche
Verletzungen. Sie schien bis auf die seelischen Schäden allerdings unverletzt.
Noch immer waren ihre Blicke auf die Fetzen ihres Haarbandes gerichtet. Alles
um sie herum verschwand in den unendlichen Weiten der Bedeutungslosigkeit.
     
    „Du
bist die Nächste!“
     
    Ja,
sie war die Nächste. Er hatte sie mit seinem Dolch verfehlt, jetzt musste er
beten, dass ihm die Götter beistehen würden, denn nun war sie an der Reihe.
    Dumpf
drangen die Worte ihrer Schwester zu ihr herüber. „Serena, ist alles in
Ordnung?“ Die Halbgöttin sah mit leeren Augen zu ihr auf. Sie war nervös. Die Angst
sprach aus ihr, als sie verzweifelt versuchte, sie zu erreichen, doch Serena
schien weit weg von jeglicher Realität, denn längst hatte sie auch die
Kontrolle über ihren Körper verloren und so schwand auch die letzte Blockade,
die ihren unbändigen Zorn fesselte.
    Er
hatte ihr die Erinnerungen genommen. Er hatte ihr das Andenken an ihre Mutter
genommen. Er hätte genauso gut auf ihren Gräbern tanzen können, um zu zeigen,
wie sehr er sie verspottete.
    Wieder
wurde sie von Athene gerüttelt, die noch immer versuchte, sie zu erreichen.
Serena wandte ihre Blicke jedoch ab und sah in die Augen der Umstehenden. Alle
hatten sie den gleichen Ausdruck wie die Athener bei der Gedenkzeremonie der
verstorbenen Dorfbewohner.
    Mitleid.
Entsetzen. Schuldbewusstsein. Alle waren sie
Heuchler. Jeder Einzelne von ihnen.
    Serenas
Blicke blieben an ihrem Onkel und seiner Frau hängen. Auch seine Augen
spiegelten die gleichen bedeutungslosen Gefühle wieder, wie die, der anderen.
Er kannte sie eben so wenig, wie alle Umstehenden. Er wusste nicht, was in ihr
vorging, welche Bedeutung dieses Haarband für sie hatte, geschweige denn welche
unheimlichen Kräfte versuchten, die Kontrolle über ihren Körper zu erlangen.
Sie alle sahen nur eine Bedienstete, die kurz davor stand durchzudrehen und
einen Hauptmann des Athener Königshauses anzugreifen. Er hielt sie für ein
hilfloses kleines Mädchen, eine Halbgöttin, ein unschuldiges Ding, doch niemand
ahnte, was wirklich in

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