Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
einen dünnen Schlauch gepresst zu werden und schließlich stand er im Garten seiner Eltern. Er schaute sich nur kurz um, dann zeichnete er das Siegel auf das Bild seines Zimmers und wenige Augenblicke später stand er wieder vor seinem Tisch. Begeistert und voller Genugtuung, aber auch müde von der letzten durchgemachten Nacht, warf Adrian sich auf sein Bett, und schloss für einen Moment seine Augen.
»Ich will endlich Ergebnisse sehen!«, fauchte die Schwarze Hexe Tomar von Eisenberg an, »Es muss doch einen Weg geben, dieses elende Amulett zu öffnen und den Schlüssel zu bekommen!«
»Diese Amulette der Wächter verhalten sich sehr heimtückisch«, rechtfertigte sich der Zauberer, »Gewaltsam sind sie nicht zu öffnen. Es ist fast unmöglich, ihre Magie zu hintergehen.«
»Und was ist mit dieser kleinen Göre, die ihr mitgebracht habt? Ist sie nun in der Lage, das Amulett zu öffnen oder nicht?«
»Ich weiß es noch nicht. Wenn sie es öffnen kann, dann nicht wissentlich. Aber sie ist die Enkelin des alten Pallmers. Und außer ihr und diesem Adrian hat keiner in der Familie magische Fähigkeiten. Und da viele der Magister ziemlich gefühlsduselig sind, haben sie ihren Schutzzauber mit ihrer Familie verknüpft ...«, die letzten Worte sprach er in einer tiefen Verachtung, »... wie auch immer, sie könnte der Schlüssel sein und deshalb sollten wir sie vorerst noch behalten.«
Eisenberg sprach dabei völlig gefühllos von Sandy, als ob es sich um ein billiges Werkzeug oder Kleidungsstück handeln würde, das man wegwerfen kann, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Die Schwarze Hexe brummelte noch etwas Unverständliches vor sich hin und wechselte dann das Thema.
»In der letzten Zeit häufen sich die Fehlalarme rund um die Burg. Die Wachtrupps können aber nichts herausfinden.«
»Ich dachte erst, dass Liburen hier herumschwirren, aber das kann nicht sein. Der ganze Liburenschwarm, den der Orden noch hatte, hört jetzt auf meinen Befehl. Und ich wüsste es, wenn es noch andere Schwärme geben würde. Und außerdem können sich Liburen nicht tarnen, wir hätten sie also entdecken müssen.«
»Aber woher kommen dann diese Fehlalarme?«, fragte Mordana hartnäckig weiter und befahl von Eisenberg, »Kümmert euch darum! Ich will nicht plötzlich Leute vom Orden vor der Tür stehen haben!«
»Das ist unmöglich! Selbst wenn es jemand gelingen sollte, bis an den Fuß der Burg vorzudringen, wird er niemals hereinkommen. Sobald er sich ihr nähert, ändert die Burg ihre Position und er müsste wieder von vorn beginnen mit seiner Suche. Ich habe es mit meinen Liburen getestet. Selbst als Schwarm können sie den Eingang nicht finden. Nein, es gibt keinen Weg nach innen außer den Schwarzen Nebel, und den kann keiner benutzen und am Leben bleiben, der nicht zu G'Marbor gehört und der das geheime Zeichen trägt. Es gibt keinen Zauber, mit dem man an einen geheimen und geschützten Ort gelangen kann, den man nicht einmal kennt. Es gibt keine Möglichkeit, die magische Barriere zu durchdringen, auch nicht mit diesen widerlichen Lichttoren!«
»Kümmert euch trotzdem darum! Und findet heraus, wer für die Störungen verantwortlich ist! Bis wir das wissen, werden die Wachtrupps JEDEN Vorfall untersuchen!«
»Adrian ... Adrian ...«, nur ganz entfernt hörte Adrian seinen Namen. Ihm war es so vorgekommen, als sei er weit, sehr weit, weg gewesen. Im Traum hatte er sich in einem dunklen Verlies befunden. Ihm gegenüber befand sich Magnus, der mit dicken Ketten an die Wand gefesselt war. Allmählich realisierte Adrian, dass er durch die Augen eines Anderen schaute. Und er wusste auch durch welche. Wenn es ihm nur gelingen würde, mit ihr in Verbindung zu treten! Aber egal, was er auch versuchte, mehr als das Bild, was er sah, ging nicht.
»Adrian ... Adrian ...«, jetzt waren die Stimmen ganz nah und er öffnete seine Augen. Sofort verschwand das Bild von Magnus und vor ihm stand Camille mit Samira und Tom im Gefolge. Adrian sprang von seinem Bett auf und begrüßte schnell die beiden Freunde, denen er neben Cami damals seine Rettung zu verdanken hatte. Etwas peinlich war es ihm schon, dass sie ihn schlafend auf dem Bett angetroffen hatten.
»Komm mit in das Kaminzimmer! Du wirst begeistert sein!«, sagte Camille lächelnd und zusammen verließen sie sein Zimmer und durchquerten den langen Flur. Durch die geschlossene Tür waren schon jede Menge Stimmen zu hören. Und als dann die Tür aufging, war der
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