Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
aufgesprungen, als wollten sie sofort starten. Doch Camis Großmutter stellte sich demonstrativ zwischen den Magister und die zwei Jugendlichen und ließ sofort deutlich erkennen, dass sie nicht zulassen wollte, dass die Zwei sich beteiligen würden, aber Adrian widersprach sofort energisch.
»Ich werde mitmachen! Es geht um meine Familie!«
»Ganz langsam!«, bremste Ubugma, »Erst einmal müssen wir überlegen, was zu tun ist und wie ich schon sagte, wir brauchen Unterstützung. Allein schaffen wir es nicht, egal wie bereit und motiviert ihr euch auch fühlt! Und dann werden wir entscheiden, was euer Part sein wird.«
Myritha schien nicht wirklich glücklich damit zu sein, signalisierte aber ihr Einverständnis, darüber später zu sprechen. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, dass eine totale Blockade sowieso nicht durchsetzbar sein würde und so blieb sie wenigstens in der Lage, eingreifen zu können. Mboa Ubugma machte sich, nachdem er Camille und Adrian das Versprechen abgenommen hatte, nichts zu unternehmen, bis er zurück war, sofort auf den Weg, um Unterstützung zu organisieren und sagte zu, das spätestens bis zum übernächsten Tag zu erledigen. Die Karte nahm er mit, obwohl Adrian versuchte, ihn zu überreden, dass er sie doch zurücklassen sollte. Myritha versah die Beiden sofort mit mehreren - so sagte sie zumindest - sehr wichtigen Aufgaben, sodass jeder für sich die nächsten Stunden allein beschäftigt war. Erst am Nachmittag fanden sie wieder Zeit, miteinander zu sprechen.
»Ich habe Samira informiert«, flüsterte Camille leise, »Sie kommt mit Tom morgen früh hierher.«
Adrian war sich nicht so sicher, ob es eine so gute Idee war, hinter dem Rücken von Ubugma Leute hierher zu holen, aber andererseits freute er sich auch darauf, sie wiederzusehen und sich auch bei ihnen für seine Rettung bedanken zu können. Aber erst einmal gab es etwas anderes Wichtiges.
»Kennst du den Zauber, den Ubugma verwendet hat, um die Karte zu zeichnen?«
Camille schüttelte den Kopf und fragte: »Was hat du denn damit vor?«
»Ich? Ich will nur vorbereitet sein. Sicher ist sicher!«
Aber Camille durchschaute ihn sofort und reagierte beleidigt,
»Wenn du es mir nicht sagen willst, ist das auch gut. Aber mich veralbern brauchst du nicht! Du bist bestimmt noch sauer, weil ich einfach die Magister gerufen habe, stimmt's?«
Sie hatte schon recht, er war noch etwas sauer auf sie. Andererseits war er aber ganz zufrieden mit der jetzigen Entwicklung. Jetzt ging es wenigstens vorwärts und bei Ubugma hatte er auch das Gefühl, dass er ihm trauen konnte. Aber wie auch immer, jetzt war einfach noch nicht die richtige Zeit, mit Cami darüber zu sprechen.
»Ich bin nicht sauer ... oder doch, etwas sauer bin ich schon ...«, antwortete er, »... aber das ist es nicht, ich will ... ich habe ... ich ...«
Adrian wollte sie nicht verärgern, aber aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass es besser wäre, nicht jetzt mit ihr darüber zu sprechen, was er in der letzten Nacht erlebt hatte. Zumindest nicht, bevor er sich sicher war, dass er den Zauber auch wirklich beherrschte. Zu seiner Überraschung reagierte Camille nicht noch mehr beleidigt, obwohl er das irgendwie erwartet hatte, sondern antwortete, »Gut. Ich komme damit schon klar.«
Adrian bedanke sich kurz und ging unter einem Vorwand in sein Zimmer. Dabei nahm er die Bilder, die noch immer auf dem Schreibtisch gelegen hatten, ohne etwas zu sagen, mit sich. In seinem Zimmer angekommen, suchte er sein Portemonnaie hervor, das seit Monaten unbenutzt in einen der Fächer seines Schrankes lag. Aus einem der vielen Fächer zog er ein zusammengefaltetes Foto heraus. Darauf war der Garten hinter dem Haus seiner Eltern zu sehen. Seit Jahren schon trug er, eigentlich ohne Grund, dieses Bild mit sich herum. Er hatte es als Kind einmal fotografiert. Adrian legte es vor sich auf den Tisch. Dann kramte er das Blatt, was er letzte Nacht in dem geheimnisvollen Raum erhalten hatte, hervor und legte es neben das Foto auf den Tisch.
Es dauerte auch mit Zauberbuch einige Minuten, bis es ihm endlich gelang, einen Bildzauber auszuführen und ein Abbild seines Zimmers auf das leere Blatt zu bekommen. Als er es endlich geschafft hatte, zog er, ohne groß nachzudenken, das kleine Kreidestückchen aus seiner Hosentasche, zeichnete das Siegel Solomons auf das Foto des Gartens und legte seine Hand darauf. Der Raum zog sich um ihn herum zusammen, dann kam wieder das Gefühl, durch
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