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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wir außer Hörweite waren, fragte er: »Hast du irgendwann deine Abschirmung vernachlässigt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Gut. Die Raumhafenverwaltung sucht nach dir. Ich glaube, du möchtest jetzt nicht mit diesen Leuten reden, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass du nach Fremont fliegen willst.«
    Er beugte sich zu mir her und sprach leise, als wollte er betonen, dass ich in Gefahr schwebte. »Du und ich werden uns noch ein wenig unterhalten, und dann gehst du zurück und verabschiedest dich von deinem Vater. Anschließend halten wir uns bedeckt, bis es Zeit für den Aufbruch wird.«
    Ich holte tief Luft. Wie hatte sich das Wiedersehen mit meinem Vater so plötzlich in eine tödliche Gefahr für Chelo verwandeln können? Wie konnte ein Tag so furchtbar schieflaufen?
    Marcus schien zu spüren, wie elend ich mich fühlte. Ich war nur ein paar Zentimeter kleiner als er, und ich konnte ihm mühelos in die Augen blicken, grüne Feuersteine, in denen etwas Dringliches funkelte. Er sprach mit leiser und fester Stimme. »Du hast noch nicht so viele Verluste erlitten. Also kannst du nicht wissen, welcher dunkle Drang deinen Vater zu seinen Entscheidungen getrieben hat. Hasse ihn nicht dafür.«
    Ich nickte betrübt. Ich wollte meinen Vater hassen, weil er die Söldner losgeschickt hatte, aber gleichzeitig liebte ich ihn dafür. Oder trotzdem. Aber in diesem Moment spürte ich nur nackte Angst um Chelo. Ich zitterte trotz der warmen Sonne und der sanften Brise, die mir das Haar aus dem Gesicht wehte, trotz des frischen Grasdufts und der singenden Skulpturen und der zwitschernden Vögel.
    Ich folgte Marcus zurück zu den anderen. Er ging neben Jenna in die Hocke und ich neben ihm. Alicia war rechts von mir. Sie legte eine Hand an meine Wade und blickte besorgt zu mir auf. »Alles in Ordnung?«
    Klar. Meine Schwester schwebte in tödlicher Gefahr, die Regierung traute mir nicht und kannte mich nicht einmal, und mein Vater war ein verdammter Feigling. »Ja. Habt ihr schon mit den Listen angefangen? Wie schnell können wir die Vorbereitungen abschließen?«
    Obwohl ich die Frage gestellt hatte, sah Jenna erwartungsvoll zu Marcus. »Wie es scheint, brauchen wir Platz, um Leute zurückbringen zu können. Wie wäre es, wenn wir zu fünft aufbrechen, nur wir vier und Tiala? Wir wollen nicht erneut voneinander getrennt werden.«
    Marcus runzelte die Stirn. »Ihr braucht einen Waffenexperten.«
    Jenna lehnte sich zurück. »Wir können sowieso nicht gegen die Sternensöldner kämpfen. Es sei denn, du kannst uns ein Kriegsschiff besorgen.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Das habe ich auch nicht erwartet«, sagte Jenna und runzelte die Stirn. »Wir vier kennen die einflussreichen Personen in der Stadt, und ich glaube, sie werden mir zuhören. Die Sternensöldner sind eine größere Bedrohung als ich. Hunter – der Mann, der im Krieg gegen uns ihr Anführer war – hat große Mengen unserer Waffen eingelagert, und den Rest habe ich in der Höhle versteckt. Wenn wir dort sind, können wir entscheiden, was wir tun wollen.«
    Mir war die Situation schon jetzt klar. »Chelo wird nicht fortgehen wollen, wenn Artistos in Gefahr schwebt.«
    »Wie wollen wir die gesamte Bevölkerung retten?«, fragte mein Vater.
    Eine gute Frage. Chelo, Liam und Kayleen waren am wichtigsten, aber sie würden die anderen nicht im Stich lassen. Auch wir wären nicht dazu bereit. Außerdem waren wir ihnen einiges schuldig. Tom, Paloma … »Was auch immer sie dir angetan haben, die Stadt hat Chelo und mich und die anderen großgezogen. Vielleicht nicht immer richtig, und vielleicht möchte ich einigen dieser Leute ein paar Lektionen erteilen …« Zum Beispiel Garmin, weil er Bryan so furchtbar zusammengeschlagen hatte. »… aber sie hätten die Gelegenheit nutzen können, uns zu töten, als wir Kinder waren, und sie haben es nicht getan. Stattdessen entschieden sie, uns aufzunehmen. Ob ich es nun ganz Fremont zu verdanken habe oder nur Therese und Steven, die Chelo und mich adoptierten – dies ist meine Chance, ihnen allen dafür zu danken.«
    Mein Vater stieß einen langen Atemzug aus und schüttelte den Kopf. »Die Familie der Erkunder hat einen legitimen Anspruch auf Fremont. Wir sollten ein paar Mitglieder mitnehmen, um sie an der Lösung zu beteiligen, wie auch immer sie schließlich aussehen mag.«
    Ich wollte ihn fragen, ob diese Leute genauso blutrünstig waren wie er, doch dann meldete sich Jenna zu Wort. »Ich werde sehen, wen ich auftreiben

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