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Das silberne Zeichen (German Edition)

Das silberne Zeichen (German Edition)

Titel: Das silberne Zeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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war.
    Schritte drangen an sein Ohr. Der Eisenriegel quietschte, dennoch hielt er seine Lider weiterhin geschlossen. Jemand trat ein, die Tür schloss sich wieder, die Schritte des Wachmanns entfernten sich. Christoph wartete; als aber nichts weiter geschah, der Besucher nicht das Wort an ihn richtete, schlug er die Augen schließlich doch auf. Er sah ein weißes Dominikanerhabit. Ehe er etwas sagen konnte, hob der Besucher die Hand.
    «Christoph Schreinemaker, ich vermute, Ihr wisst, wer ich bin. Der Ordnung halber möchte ich mich Euch trotzdem vorstellen. Ich bin Jacobus von Moers, Vertreter der Heiligen Römischen Inquisition und vom Marienstift mit der Aufklärung Eurer Herkunft betraut.»
    Christophs Miene wurde ausdruckslos. «Was wollt Ihr?»
    Jacobus trat einen Schritt näher. «Euch herausholen.» Als er das Flackern in Christophs Blick sah, lächelte er leicht. «Ihr seid zu Recht misstrauisch, Meister Schreinemaker, aber Zeit für lange Erklärungen bleibt mir leider nicht. Eure Verlobte, Marysa Markwardt, ist irgendwann zwischen gestern Abend und heute früh spurlos verschwunden.»
    «Marysa?» Christoph fuhr hoch, kam auf die Füße und packte den Dominikaner bei den Schultern. «Was ist geschehen?»
    Jacobus wehrte sich nicht gegen den rüden Angriff, sondern blickte Christoph weiterhin ruhig ins Gesicht. «Ich fürchte, derjenige, der Euch hierhergebracht hat, ist auch für ihr Verschwinden verantwortlich.»
    In Christoph arbeitete es, die Angst um Marysa kämpfte in seinem Herzen mit dem Argwohn gegenüber dem Dominikaner. Abrupt ließ er ihn los. «Hartwig Schrenger?»
    «Nein.» Jakobus schüttelte den Kopf. «Nicht Meister Schrenger. Zwar war er es, der Euch bei den Schöffen angezeigt hat, doch verantwortlich ist ein anderer.»
    «Wer?» Angespannt ballte Christoph die Hände zu Fäusten. «Hieß es nicht, man sei auf der Suche nach Schrenger?»
    «Das waren wir in der Tat – und wir haben ihn gefunden. Er vergnügte sich volltrunken in einem Hurenhaus in Burtscheid. Auf Eure andere Frage habe ich leider keine Antwort. Wir wissen nicht, wann Frau Marysa ihr Haus verlassen hat, noch, ob jemand bei ihr war. Ihre Magd Geruscha ist ebenfalls fort. Möglicherweise haben sich die beiden gemeinsam auf den Weg gemacht.» Bevor Christoph etwas sagen konnte, fuhr er fort. «Frau Marysas Eltern haben wir natürlich sofort verständigt. Es sind bereits Männer zur Suche ausgesandt worden.»
    «Was wollt Ihr dann von mir?», herrschte Christoph ihn an. «Ich kann Euch gewiss nicht sagen, was mit Marysa geschehen ist.» Unvermittelt packte er den Dominikaner wieder. «Gnade Euch Gott, wenn ihr etwas geschehen ist!»
    «Ruhig Blut, Meister Schreinemaker.» Diesmal wehrte Jacobus den Angriff geschickt ab und drängte Christoph gegen die Wand. «Ich bin nicht hier, um Euch zu quälen. Die schlechten Nachrichten über Eure Verlobte gaben mir lediglich einen Grund, Euch aufsuchen zu dürfen. Ihr müsst dieses Gefängnis umgehend verlassen.»
    «Ach ja? Wie freundlich, dass Ihr mich darauf aufmerksam macht», sagte Christoph zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.
    Jacobus ging auf seinen ätzenden Ton nicht ein. «Der Prozess gegen Euch soll morgen beginnen. Das Ausbleiben des Boten aus Frankfurt hat die Schöffen misstrauisch gemacht. Allerdings dergestalt, dass sie nun erst recht von Eurer Schuld überzeugt sind. Sie glauben, dass Ihr sie nur hinhalten wolltet.»
    «Das ist nicht wahr. Marysa hat einen Boten nach Frankfurt geschickt. Wenn er mit den Urkunden zurückkehrt, kann ich beweisen, dass ich …»
    «Er kehrt nicht wieder zurück», unterbrach Jacobus ihn ruhig.
    «Was sagt Ihr da?»
    «Der Bote ist tot.»
    «Woher wisst Ihr das?»
    Jacobus lockerte seinen Griff ein wenig, dann trat er ganz von Christoph zurück. «Ich habe ihn selbst begraben.»
    «Verfluchter Bastard!» Wieder wollte Christoph sich auf den Dominikaner stürzen, doch erneut wehrte dieser ihn flink und scheinbar mühelos ab.
    «Haltet ein, Meister Schreinemaker. Ich sagte, ich begrub ihn, nicht, dass ich ihn auch getötet habe.» Als er sicher war, dass Christoph ihn nicht noch einmal angreifen würde, fuhr er fort: «Ich fand den Mann zufällig in einem Waldstück kurz vor Frankfurt. Jemand hatte ihn niedergeschlagen und dann erstochen.»
    «Habt Ihr das den Schöffen gesagt?»
    «Nein.»
    Christoph erstarrte. «Warum nicht?»
    «Weil ich nicht will, dass der Mörder weiß, wer ihm auf der Spur ist.»
    Christoph schüttelte

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