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Das Skandalbett

Das Skandalbett

Titel: Das Skandalbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Stadt? Voriges Mal hatten wir so wenig Zeit von einem Platz zum anderen, daß wir das Auto beinahe in Trümmer gefahren hätten.«
    »Keine Gefahr heute abend. Ihr habt ein und eine halbe Stunde Zwischenraum. Ich glaube, Svenne und Otto fahren hinaus und hören zu.«
    »Donnerwetter. Die ganzen Direktionsbonzen. Die scheinen zu glauben, daß wir heute einen Raketenstart machen werden, was?«
    »Na, jedenfalls sind sie scharf darauf, euch in Hochform zu hören. Klar? Jetzt muß ich Schluß machen, hier läuten sämtliche Telefone. Hej.«
    »Hej.«
    Klick im Hörer. Uffe lehnte sich an die Wand. Herrgott, wenn die Platte wirklich aufsteigen würde zu den »Zehn an der Spitze«. Das wäre einfach fabelhaft für ein comeback-gieriges Rockidol.
    Er ging in sein Zimmer und zog sich an. Dann blickte er auf die Uhr. Zehn vor drei. Zeit, bald das Radio aufzudrehen.
    Das heißt, vielleicht war es nicht nötig. Vielleicht war sie doch nicht dabei, ihre Platte.
    Das würde den andern enorm imponieren, wenn man sagen würde, daß man die >Zehn an der Spitze« nicht angehört hatte. Daß man daran nicht interessiert sei und so weiter.
    Aber es wäre eine verdammte Lüge. Natürlich war er interessiert. Ganz verflucht sogar. Wer in der Liste war, war >in< und konnte bei den Engagements ganz andere Forderungen stellen.
    Der Umsatz der Platte würde in die Höhe schnellen, die Firma würde die Gage erhöhen, >Bild Journal< und >Idolneuheiten< würden große Reportagen mit Farbbildern machen, und die Jungen in der Stadt würden ihm nachrennen, wenn er auf der Straße ging.
    Und die Mädchen würden noch williger als bisher...
    Er schaltete das Radio an, in dem der Sprecher bereits begonnen hatte, das Programm zu präsentieren.
    »...unsere jungen Hörer wählen nun die zehn populärsten Platten der Woche...«
    Erkennungsmelodie und dann das Tuten der kaum schulpflichtigen Jungen, die bestimmten, ob ein Popmusiker ober- oder unterhalb des Existenzminimums leben konnte.
    »Hej«, sagte der Disk-Jockey, und dann kam ein abgründiges Geheul vom Publikum.
    Uffe legte sich auf den Teppich vor das Radio. Er lauschte kaum auf die zehn Platten, die bereits auf der Liste waren. Dann kam das, was ihm die Nerven im Rückgrat in Knoten zusammenzog.
    »Wie gewöhnlich haben wir fünf neue Nummern im Wettbewerb um die Teilnahme unter den zehn Großen. Sie sind nummeriert von 11 bis 15, und mit der Startnummer elf bringen wir jetzt...«
    Uffe erhob sich auf die Ellenbogen, sank aber wieder zurück. Es war nicht ihre Nummer. Auch die Nummer zwölf und Nummer dreizehn nicht.
    Dann kündigte der Sprecher >eine schwedische Gruppe< an, und Uffe war vor Spannung halb tot. Der Sprecher ergänzte >von Göteborg<, und er schlaffte wieder ab. Hatten die von der Firma bloß Spaß mit ihm getrieben?
    Aber nein. Hurra... die fünfzehnte Platte war ihre.
    »Der Teufel soll sie holen mit ihren Nummerierungen«, sagte Uffe halblaut für sich selbst.
    Dann kam das Resultat.
    »Stockholm 33 Prozent«, sagte die Geisterstimme. »Enköping 41.«
    Stockholm 33 und Enköping 41. Das bedeutete eine Plazierung auf der Liste und nicht nur das. Das bedeutete, daß die Platte ziemlich hoch hinauf kam.
    Als sieben Nummern gespielt worden waren, war keine von ihnen über diese Ziffer hinausgegangen. Acht, nein, immer noch standen die Zahlen gleich.
    Uffe biß in den Teppich unter dem Radio und verfluchte, daß er nicht Papier und Bleistift genommen hatte, um dem Resultat folgen zu können.
    Endlich rechnete der Sprecher das Resultat aus. Bis zum fünften Platz waren es andere Namen. Sie waren doch wohl nicht unter die drei besten gekommen? Nein, an vierter Stelle.
    Uuuu! Das war auf jeden Fall unerhört. Das war eine Bombe. Von allen schwedischen Gruppen waren sie am höchsten gestiegen.
    An vierter Stelle. Das bedeutete, daß sie einige Wochen oben bleiben würden. Platten, die so hoch kommen, halten sich eine ganze Weile - oder tun sie das nicht?
    Das Telefon läutete.
    »Hallo, hier ist Uffe Bergström.«
    »Hej. Affe Tjäderfors spricht. Gratuliere zur Platzierung auf der Liste.«
    »Danke, alter Produktionsausbeuter. Habt ihr die Absicht, die Gagen jetzt etwas hinaufzuschrauben?«
    »Darüber sprich nicht mit mir, aber es kann wohl möglich sein. In dem Punkt pflegen Otto und Svenne zu bestimmen.«
    Uffe begann zu lachen.
    »Du alter Gauner. Jetzt dürfen wir vielleicht in dem Nobelauto von Svenne fahren, wo wir auf die Spitzenliste gekommen sind. Ich verspeise meine

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