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Das Skandalbett

Das Skandalbett

Titel: Das Skandalbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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er die Treppen hinunter.
    Das Auto stand an der Stelle, wo er es geparkt hatte. Er untersuchte den Anhänger. Niemand hatte ihn vollgekritzelt während des Nachmittags.
    »Gibt es in diesem Viertel keine verdammte Seele, die auf >Zehn an der Spitze« lauscht?« sagte er halblaut.
    Der Wagen startete willig. Uffe pfiff den ganzen Weg bis Farsta vor sich hin. Als er auf den Parkplatz hinter den Bühneneingang kam, sah er ein paar wohlbekannte Autos stehen. Sie gehörten den Direktoren der Produktionsgesellschaft.
    »Sie sind tatsächlich gekommen«, murmelte er. »Am liebsten würden sie jetzt alles auf ihr Konto buchen. Aber wir sind es, die in die Liste gekommen sind. Und nicht diese kommerziellen Knacker!«
    Pelle, Peter und Bonny waren bereits da.
    »Wo ist Charlie?« fragte Uffe.
    »Er kommt wohl bald«, antwortete Peter. »Er hat mich vor einer Stunde angerufen und gesagt, daß er sich nur noch rasieren will. Er will mit der U-Bahn herkommen.«
    »Seit wann hat Charlie angefangen, kommunal zu fahren?« lachte Benny. »Er will wahrscheinlich von den Leuten erkannt werden und Autogramme schreiben.«
    »Hej, meine Herren Idole.«
    Die Jungs drehten sich um. Hinter ihnen stand ein kleiner korpulenter Mann in blauem Anzug und lachte mit sämtlichen glänzenden Jacketkronen.
    »Oh, welche Ehre! Guten Tag, Herr Direktor«, antworteten die Jungs. Es war der Chef der Produktionsfirma, und sie verbeugten sich übertrieben. »Der Herr Direktor will uns doch wohl nicht etwa heute abend höchstpersönlich präsentieren?«
    Er merkte die Ironie nicht und lächelte leutselig weiter.
    »Doch, er will. Ihr seid ja jetzt meine big boys. Ich hab’ übrigens die ganze Zeit gewußt, daß ihr in die Höhe steigen werdet. Wenn es einen geben sollte, der sagt, daß ihr nicht gut seid, dann darf der Lümmel nicht mehr in meinem Wagen fahren.«
    Er machte eine Geste zu seinem großen blauen Bentley, der auf dem Parkplatz wie ein Juwel schimmerte.
    »Heißt das, daß dieser Mensch dem Herrn Direktor nicht mehr unter die Augen treten darf?« fragte Uffe mit scheinheiliger Miene.
    »Genau das«, sagte Direktor Svenne. »Gibt es welche, die schlecht über euch sprechen, so fliegen sie ‘raus, und es nützt ihnen nichts, wenn sie auf Knien wieder zurückgekrochen kommen. Das steht fest.«
    Die Jungs begannen ihre Instrumente auf der Bühne hinter dem roten Vorhang auszupacken. Als alles aufgestellt und in Ordnung war, kam Charlie.
    »Hej«, sagte er. »Seid ihr schon fertig? Waren wir heut nachmittag übrigens nicht gut?«
    Uffe blickte hinter dem Vorhang seitlich hinaus. Es saßen bereits ziemlich viele Leute im ansteigenden Zuschauerraum.
    Einige Mädchen in den vorderen Reihen des Saales sahen ihn und winkten. Er winkte zurück.
    Die Uhr zeigte zehn vor acht. Peter und Charlie stimmten ihre Instrumente, während Pelle mit seinem Baß am Ohr dastand und seine Fingerübungen machte.
    Svenne kam herein. Er war vor Aufregung puterrot im Gesicht.
    »Seid ihr fertig?«
    »Sofort.«
    Nach ein paar Minuten gaben die Jungs das Klarzeichen, und Svenne trat vor den Vorhang.
    »Habt ihr heute »Zehn an der Spitze« gehört?«
    »Jaaaa«, grölte das Publikum.
    »Wißt ihr, wer am weitesten aufgestiegen ist?«
    »Jaaaa«, grölte das Publikum.
    »Wollt ihr sie sehen?«
    »Jaaaa«, grölte das Publikum.
    Der Vorhang verschwand, und die Jungs standen vor ihrem Publikum. Charlie stampfte den Takt ein, und die elektrisierenden Töne stiegen empor. Die fünf auf der Bühne waren wirklich in Topform und scherzten zwischen den Nummern mit dem Publikum, das dröhnend laut antwortete.
    Svenne kam auf die Bühne, richtete den Gesangslautsprecher und stellte den Ton ein. Uffe blinzelte zu Peter hin, der vor Lachen einen falschen Akkord spielte.
    Der Beifall war stark und lang, als sich der Vorhang senkte. Rasch eingepackt und durch die Stadt nach Kungsholmen und Kingside gefahren, um dort eine Show abzuziehen.
    Die sollte wahrhaftig auf der großen Bühne vor sich gehen, und Svenne arbeitete wie ein Sklave, um bei dem Aufstellen der Lautsprecher und der Verstärker mitzuhelfen.
    Charlie setzte sich mit seiner Gitarre in den Umkleideraum, um sie genau zu stimmen. Von körperlicher Arbeit drückte er sich gern, sie war nicht seine starke Seite.
    Hier lief alles beinahe noch besser als draußen in Farsta. Der Beifall donnerte den Jungs entgegen. Sie waren im siebenten Himmel. Wenn das so weiterlief, dann gab es wirklich nichts, was sie vom großen Showbusiness

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