Das Spiel beginnt
Serena«, erklärte er leise. »Dass ich mit dir schlafen werde, noch bevor diese Nacht vorüber ist.« Justin machte einen Schritt auf sie zu und nahm ihre andere Hand. »Bis die Sonne aufgeht, bleibt uns noch eine Stunde.«
Es war das, was sie wollte. Ihr Körper schmerzte vor Verlangen. Und doch wäre sie zurückgewichen, wenn seine Hände ihre nicht in so festem Griff gehalten hätten. »Justin, ich will nicht bestreiten, dass ich dich auch will, aber ich finde, wir sollten uns noch etwas Zeit lassen.«
»Vernünftig«, stimmte er zu und zog sie in die Arme. »Die Zeit ist abgelaufen.« Er unterbrach ihr protestierendes Lachen mit den Lippen.
Es gab kein Essen, das diesen Hunger hätte stillen können. Sein Mund wurde hart und alles verschlingend, noch bevor Serena reagieren oder sich befreien konnte. Als er ihren Körper an seinen presste, wusste sie instinktiv, dass er diesmal keinen Widerstand dulden würde. Sie schmeckte seine Lippen und schmeckte die Hast. Sie fühlte die festen Konturen seines Körpers und fühlte Verlangen.
Als seine Zunge nach ihrer tastete, war es keine Verführung, kein behutsames Testen, sondern das verzweifelte Verlangen nach Intimität. Jetzt, schien er ihr zu sagen. Es gibt kein Zurück mehr. Was vor Wochen mit einem langen kühlen Blickkontakt begonnen hatte, würde nun seinen Höhepunkt erreichen. Es wird passieren, dachte Serena benommen, weil keiner von uns eine andere Antwort darauf will.
Während sich in ihr die Leidenschaft immer drängender auszubreiten begann, spürte Serena eine leise Freude. Sie liebte. Und Liebe, das ging ihr jetzt auf, war das ultimative Abenteuer. Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände, löste die Lippen behutsam von seinen und sah ihm in die Augen, in die das Verlangen nach ihr eine ungewohnte Wärme gezaubert hatte.
Sie brauchte einen Moment, nur einen Moment, um einen klaren Kopf zu bekommen, um das, was sie sagen wollte, ohne die Hitze der Leidenschaft sagen zu können. Zärtlich strich sie mit den Fingerspitzen über seine Wangenknochen. Sein Herz hämmerte an ihren Brüsten, während ihres sich zu beruhigen begann. Ein Lächeln glitt über die Lippen, die noch warm von seinen waren.
»Dies hier«, erklärte sie ihm leise, »ist das, was ich will, wofür ich mich entscheide.«
Justin sagte nichts, sondern starrte sie nur an. Die schlichten Worte waren noch verführerischer als ihr Sommerduft, als der heiß pulsierende Geschmack ihres Munds. Diese Worte schwächten ihn, legten Verletzlichkeiten bloß, an die er nie gedacht hatte. Plötzlich durchströmte ihn weit mehr als nur Leidenschaft. Er tastete nach ihrer Hand, hob sie an den Mund, presste die Lippen auf die Handfläche.
»Seit Wochen denke ich nur noch an dich«, sagte er. »Will nur noch dich.« Er strich mit der Hand an ihrem Haar entlang, bevor er hineingriff und die Hand zur Faust ballte. Wann hatte er je ein so großes Verlangen gespürt? »Komm ins Bett, Serena, ich halte es ohne dich nicht mehr aus.«
Ihr Blick war ruhig, als sie ihm ihre Hand reichte. Wortlos gingen sie ins Schlafzimmer. Der Raum lag im Schatten, nur der milde Schimmer des Lichts, das das Ende der Nacht verkündete, lag darin. Und es war still, so still, dass Serena hören konnte, wie ihr Atem schneller ging. Als sie merkte, dass Justin sich von ihr löste, blieb sie entschlossen stehen, obwohl die Nervosität ihre Haut prickeln ließ.
Er wird nicht sanft sein, dachte sie, als sie sich an den Druck seiner Lippen und Hände erinnerte. Als Liebhaber würde er zugleich erregend und erschreckend sein. Sie hörte ein raues Kratzen und sah, wie ein Streichholz aufflammte und er es an den Docht einer Kerze hielt. Schatten tanzten an den Wänden.
Ihr Blick richtete sich wie von einem Magneten angezogen auf ihn. Im gelben Licht der flackernden Kerze besaß sein Gesicht eine gefährliche Schönheit. Er schien jetzt mehr zu seinen indianischen Vorfahren zu gehören als in die Welt, die sie verstand. Und in diesem Moment wurde ihr klar, warum die entführte Frau ihren Entführer erst bekämpft hatte und dann freiwillig bei ihm geblieben war.
»Ich will dich sehen«, flüsterte Justin und zog sie in den Kerzenschein. Überrascht nahm er das Zittern wahr, das sie durchlief. Nur Momente zuvor hatte sie noch so stark, so selbstsicher gewirkt. »Du zitterst.«
»Ich weiß.« Sie holte tief Luft und atmete rasch wieder aus. »Es ist kindisch.«
»Nein.« Er spürte einen Anflug von Macht. Serena MacGregor war keine
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