Das Spiel beginnt
näherte, und schüttelte fast unmerklich den Kopf. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
»Ich habe an diesem Tisch eine ganze Menge verloren«, sagte der wütende Gast. »Meine Freunde hier werden das bestätigen.«
Die anderen Spieler sahen entweder gelangweilt oder verärgert drein. Alle ignorierten den Störenfried.
»Möchten Sie den Rest Ihrer Jetons einlösen?«, fragte Serena höflich.
»Ich will eine Chance, etwas von meinem Geld zurückzugewinnen«, erwiderte er und stellte sein Glas ab. »Aber der Bursche hier will das Limit nicht erhöhen.«
Serena musterte das Pokergesicht des Gebers und registrierte die nur mit Mühe gebändigte Wut in den Augen. »Unsere Geber sind nicht autorisiert, das Limit am Tisch zu erhöhen, Mr. …«
»Carson, Mick Carson, und ich würde gern wissen, wieso ein Mann in diesem Laden nicht die Chance bekommt, seine Verluste wieder wettzumachen.«
»Wie ich bereits sagte«, erwiderte sie ruhig, »die Geber sind nicht autorisiert, das Limit zu erhöhen. Aber ich bin es. Welcher Betrag schwebt Ihnen vor, Mr. Carson?«
»Schon besser«, sagte er und winkte nach einem weiteren Drink. Serena sah zu der umherstreifenden Kellnerin hinüber und schüttelte leicht den Kopf. »Fünftausend.« Er grinste. »Das müsste reichen. Ich unterschreibe dafür.«
»Einverstanden. Bringen Sie Mr. Carson seinen Beleg, Nero«, befahl sie ihrem Assistenten, von dem sie wusste, dass er in Hörweite war. »Noch ein Spiel, Mr. Carson. Und fünftausend.« Serena warf ihm einen strengen Blick zu. »Und wenn Sie verlieren, ist für heute Schluss.«
»Okay, Honey.« Er griff erneut nach ihrem Handgelenk und strich mit dem Daumen über den Ärmel des rubinroten Kleids. »Und wenn ich gewinne, wie wär’s dann mit einem Drink irgendwo?«
»Überfordern Sie Ihr Glück nicht, Mr. Carson«, warnte sie ihn lächelnd.
Schmunzelnd nahm er das Klemmbrett, das Nero ihm reichte, und kritzelte seinen Namen auf das Formular. »Man kann’s doch mal versuchen, Honey. Oh nein«, fügte er hinzu, als Serena zur Seite ging. »Sie geben.«
Wortlos nahm Serena den Platz des Angestellten ein. Erst jetzt sah sie, dass Justin sie aus diskreter Entfernung beobachtete. Verdammt! Ihr Blick traf sich mit seinem, und sie fragte sich, ob die Verärgerung ihr Urteilsvermögen getrübt hatte. Doch dann sagte sie sich, dass es fünftausend wert wäre, einen Typ wie Carson auf friedliche Weise loszuwerden.
»Einsätze?«, fragte sie und sah zu den anderen Spielern hinüber, während sie Carson seine Jetons hinzählte. In stummem Einverständnis verzichteten die anderen darauf, sich am Spiel zu beteiligen.
»Nur Sie und ich«, sagte Carson und schob seine Jetons über den Tisch. »Auf geht’s.«
Schweigend gab Serena ihm eine Sieben und eine Zwei. Ein Blick nach unten zeigte ihr, dass sie selbst eine Zwölf hatte und als Nächstes eine Neun kommen würde.
»Hit«, sagte Carson und griff nach seinem leeren Glas. Sie drehte eine Dame um. »Reicht mir«, meinte er und lächelte ihr kalt zu.
»Neunzehn bei Ihnen.« Serena drehte ihre Karte um. »Zwölf … fünfzehn«, fuhr sie fort, als sie eine Drei aufdeckte. Ohne innezuhalten legte sie eine Fünf auf den Tisch. »Zwanzig.« Carson fluchte. »Beehren Sie uns bald wieder, Mr. Carson«, sagte sie mit eisiger Stimme und wartete darauf, dass er aufstand.
Er starrte sie wütend an, während sie seine Jetons einsammelte. Dann sprang er auf und marschierte wortlos aus dem Casino.
»Bitte entschuldigen Sie die kleine Unterbrechung.« Serena lächelte in die Runde, bevor sie dem Geber zunickte.
»Das haben Sie richtig gut gemacht, Miss MacGregor«, murmelte Nero, als sie an ihm vorbeiging.
Serena blieb stehen und drehte sich um. »Danke, Nero. Und nennen Sie mich Rena.« Sein ernstes Gesicht leuchtete auf. Sie bekam es noch mit, bevor sie zu Justin ging. »Du warst kurz davor, mich einliefern zu lassen, was?«, fragte sie ihn leise.
Justin sah zu ihr hinunter und wickelte sich das Ende einer Locke um den Finger. »Weißt du, ich wollte dich aus einer Reihe von Gründen hier haben. Das eben war einer davon.«
Sie lachte erfreut. »Wenn ich nun verloren hätte?«
Justin zuckte mit den Schultern. »Dann hättest du eben verloren. Trotzdem hättest du eine ziemlich kritische Situation mit minimalem Aufsehen entschärft. Und mit Stil«, murmelte er, den Blick auf ihr Gesicht gerichtet. »Ich bewundere deinen Stil, Serena MacGregor.«
»Eigenartig.« Schon während die Veränderung
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