Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
Vom Netzwerk:
sehen.
    Wie in einer Gruft, dachte Emily. Einen Herzschlag später fiel ihr ein, dass sie sich tatsächlich in einer Gruft befanden. Eine Gänsehaut rann ihr über den Rücken.
    „Ich habe Angst, Cedric“, flüsterte sie mit stotternder Stimme und krallte ihre Finger in seine Hand.
    „Äh, ja“, stammelte er zurück. „Ich habe auch Angst. Wir sollten aber einen Weg aus diesem Loch suchen.“
    Tief atmete sie ein und wieder aus. Sie mochte seine Ehrlichkeit, denn er gab ehrlich seine Angst zu. Die meisten Männer, die sie bisher kennengelernt hatte, hätten den starken Mann gespielt. In dieser Gruft Angst zu haben, war etwas völlig normales.
    Die Luft schmeckte nach Erde und Moder. Ein typischer Grabgeruch umgab die beiden.
    Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Bis jetzt drohte ihnen keine unmittelbare Gefahr. Nur die absolute Finsternis war schrecklich.
    Cedric wünschte sich eine Taschenlampe. Eigentlich wünschte er sich zurück nach Germering. Er wollte raus aus dieser Gruft!
    Er streckte beide Arme aus und griff ins Leere.
    Wie in den Geheimgängen von Tyvie Castle. Er fühlte sich wieder in Schottland und wusste, wie er sich verhalten sollte.
    Nach weiteren drei Schritten spürte er an seiner rechten Seite eine glatte Wand. Er tastete sich weiter, Emily an der Hand haltend.
    Sie schienen in einem unterirdischen Netz aus Gängen gelandet zu sein.
    Meter für Meter tasteten sie sich vorwärts. Es blieb finster.
    Manchmal stießen ihre Fußspitzen gegen kleinere Steine. Sie bewegten sich immer weiter, wussten nicht, wo dieser Gang hinführte.
    Sie befanden sich in einem alten Labyrinth.
    Es war ihnen jedoch nicht bewusst, dass diese Gänge ein Tummelplatz für eine der grässlichsten Dämonenart war.
    Für Ghouls!
    Der Gang oder Stollen nahm noch immer kein Ende. Aber es wurde niedriger. Cedric merkte es daran, dass er plötzlich mit dem Kopf gegen die Decke stieß.
    Sie blieben stehen, zogen die Köpfe ein und mussten sich immer tiefer bücken. Der Gang wurde immer niedriger, bis sie schließlich auf allen vieren krabbeln mussten.
    Cedric streckte die Arme nach vorne und tastete den Weg entlang. Dabei glitten seine Finger über feuchte, lehmige Wände.
    Plötzlich verspürte er rechts und links keinen Widerstand mehr.
    Entweder hatte sich der Gang verbreitert, oder aber es führte ein Querstollen ab.
    Er drehte sich kniend um und zog Emily nahe an sich.
    „Alles okay“, flüsterte er sanft.
    „Ja, danke“, erwiderte sie. „Ich bin bei dir, mehr wünsche ich mir nicht.“
    Cedric wollte etwas sagen, sie drücken oder küssen, doch plötzlich hielt er seinen Atem an.
    Er hörte Geräusche!
    Ein widerliches Schmatzen und Schlürfen erklang.
    Da war jemand!
    Cedric lief eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken.
    Ein bestialischer Gestank von Moder und Fäulnis durchdrang plötzlich die Gänge. Cedric kroch an den Rand und zog Emily nach. Hinter einem Felsvorsprung fanden sie ein Versteck und warteten.
    Die Sekunden verrannen in dieser Hölle aus Finsternis und Angst.
    Cedric versuchte, etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Seine Augen begannen zu tränen, aber er sah nichts.
    Emily berührte vorsichtig seine Schulter. Sie hatte in ihrem Rücken eine Abzweigung gefunden, kroch voran und zog Cedric hinter sich her.
    Sie spürte in der Dunkelheit Knochen unter ihren tastenden Händen und einmal sogar einen Schädel.
    Das Grauen nahm kein Ende.
    Emilys Nerven begannen zu flattern. Sie wollte schreien, aufstehen und einfach wegrennen. Aber die Nähe zu Cedric gab ihr Sicherheit. Sie fühlte sich beschützt, riss sich daher zusammen und kroch weiter.
    Oft hielt sie inne und lauschte.
    Cedric vertraute sich ihrer Führung an. Vielleicht hatte sie mehr Glück und Gespür für den richtigen Weg.
    Plötzlich fluchte Emily. Sie war mit dem Kopf gegen eine Wand gestoßen.
    Ende. Aus!
    Es ging nicht mehr weiter.
    Sie sackte mutlos zusammen und konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Cedric kroch neben sie, hielt sie in seinem Arm, streichelte ihre Wange und küsste die Tränen aus ihrem Gesicht.
    „Wir schaffen es“, flüsterte er zärtlich. „Ich verspreche es dir, wir finden einen Weg aus dieser Hölle.“
    Ihr Körper zuckte unter leisem Schluchzen.
    Im gleichen Moment erstarrten sie wieder.
    Das Schmatzen und Gurgeln kam näher!
    Vor sich hörten sie Geräusche, in ihrem Rücken spürten sie die Wand.
    Emily atmete immer schneller. Die Angst nagte an ihr. Sie presste sich nahe an Cedric und wollte

Weitere Kostenlose Bücher