Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
sollte das denn gewesen sein?“
„Dylan und Ashley Truman“, erwiderte Emily mit einer hasserfüllten Stimme. „Du hast unsere Planwagen an der Senke zum Friedhof überfallen und meine Eltern ermordet!“
„Und du hast überlebt?“, fragte er leise nach.
„Ja, das habe ich, du mieser Mörder!“, antwortete Emily unbedacht.
„Dann habe ich deine Stimme in jener Nacht am Friedhof gehört?“
Emily antwortete nicht. Ihr Gesicht verlor die Farbe.
„Du brauchst nicht zu antworten. Die Antwort steht in dein hübsches Gesicht geschrieben!“
Cedric wollte seine Hand heben und Emily berühren. Er wollte sie halten, drücken, ihr Kraft geben. Aber er konnte seine Arme nicht bewegen. Es fühlte sich wie ein unsichtbares Seil an. Er war gefesselt und bewegungsunfähig.
„Ich habe dich gesucht, hübsche Emily“, sprach er leise und gefährlich weiter. „Leider habe ich dich nicht gefunden. Dann habe ich die weiße Frau mit der Suche beauftragt. Sie ist jedoch spurlos verschwunden, dann...“
Er blickte Cedric forschend an, erkannte, dass der Junge nervös wurde und leicht zitterte.
„Ich verstehe“, sprach Forcas kopfnickend weiter, „du hast für das Verschwinden der weißen Frau gesorgt. Habe ich Recht?“
Cedric antwortete nicht. Er versuchte, seinen Arm zu bewegen, konnte aber nur die Hand etwas heben.
„Keine Antwort?“, fragte Forcas. „Mir eigentlich auch egal, obwohl sie eine heiße Frau war. Ich hätte gerne ihren Körper erobert, aber egal, es gibt viele Frauen. Aber meine Freunde hier“, dabei deutete er auf die Skelette hinter ihm, „werden dir das nicht verzeihen. Sie war ihre Königin, die Herrscherin des Friedhofs!“
„Die stinkenden Knochen brauchen keine Königin, sondern ein Krematorium mit einem heißen Ofen!“, fauchte Cedric.
„Tapfer gesprochen, mein junger Freund“, antwortete Forcas amüsiert. „Von dir werden auch gleich nur Knochen übrigbleiben. Ich habe Hunger und freue mich auf frisches Fleisch!“
Cedric zuckte erschrocken zusammen. Er spürte einen Schauer durch seinen Körper rasen. Auf seinen Armen entstand eine Gänsehaut.
„Ach, du wusstest nicht, dass sich ein Obyrith Dämon vom Fleisch der Menschen ernährt?“
Forcas grinste gemein. Dann begann sich sein Körper zu verändern. Er war etwas geschrumpft, in die Breite gegangen und sah aus wie eine fette widerliche Qualle. Sein Gesicht, die Arme und Beine konnte man höchsten noch erahnen. Alles befand sich in dauernder Bewegung. Ein dicker Schleim bildete die obere Schicht, in der es pulsierte und wabbelte.
Er sah wie ein riesiges Schleimgebilde aus.
Von der Masse liefen Tropfen herab und klatschten zu Boden, wenn sie zu schwer wurden. Dort sammelten sie sich, glitten wie von unsichtbaren Händen geführt aufeinander zu, vereinigten sich, um anschließend wieder in den Originalkörper einzutauchen.
In dem schleimigen Körper war ein dauerndes Pulsieren und Hin und Herbewegen. Strömungen liefen aufeinander zu oder entgegen. Gelb und grün schimmerten die Farben.
Cedric konnte sogar die Adern innerhalb der Schleimgebilde sehen, in denen es rötlich pulsierte. Er saß wie festgeleimt auf dem Stuhl, unfähig, sich zu rühren. Er atmete mit offenem Mund. Der kalte Schweiß lief ihm den Rücken herunter.
„Na, gefalle ich dir?“, kam die raue Stimme von Forcas aus dem Schleimgebilde. „Das ist mein wahres Aussehen. Nur so kann ich dein Fleisch fressen!“
Cedric wurde fast wahnsinnig vor Angst. Forcas erhob sich aus seinem Stuhl und kam schlappernd auf ihn zu.
Nur noch zwei Schritte, dann hatte er ihn erreicht.
Da drehte Cedric durch.
Er sprang mit einem gewaltigen Satz auf, umfasste den Stuhl, wirbelte herum und drosch damit auf den schleimigen Forcas.
Das Möbelstück klatschte gegen die schleimige Masse und wurde von ihr aufgesaugt wie von einem Sumpf.
Forcas fraß den Stuhl!
Er verarbeitete ihn förmlich.
Cedric sprang zurück. „Oh, Gott hilf“, jammerte er, als er sah, wie Forcas langsam auf Emily zukam.
Oh Gott, dachte er plötzlich.
Da war doch etwas!
Schon griff er in sein Hemd, berührte das Kreuz an der Kette und flüsterte:
„Hilf!“
Die Atmosphäre in dem Kellerraum veränderte sich unverzüglich. Es entstand ein heller Schein, der Cedric zu blenden drohte. Forcas stöhnte schmerzvoll auf und blieb stehen. Emily presste ihre Hände vor die Augen, als sich durch das Licht ihre Fesselung löste.
Die Knochen der Skelette bebten und zitterten.
Cedric erwartete die
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