Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Dann erklang eine laute Explosion und ein greller Feuerball bildete sich um den Fremden. Er zuckte, warf sich auf den Boden und rollte sich im Sand. Der Sicherheitschef und der Captain rannten auf den brennenden Mann zu. Cedric folgte ihnen so schnell wie möglich.
Als sie den Mann erreichten, war der Körper fast komplett verbrannt. Außer Knochenresten befand sich nur noch Asche auf dem Boden.
„Was muss das für eine Hitze gewesen sein“, stotterte Lt. Diaz und sprach damit die Gedanken von Cedric laut aus.
„Wer das wohl gewesen war?“ fragte der Captain kopfschüttelnd. „Aber egal, wir müssen nach einer Spur des Professors suchen. Folgen Sie mir!“
Der Captain war überrascht.
Seine pessimistischen Ahnungen hatten sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Fast fünfzig Meter unter der Erdoberfläche existierten noch völlig unbeschädigte Räume und Gänge. Hier brannte fast ausnahmslos die Notbeleuchtung. Sofern die Lufterneuerungsanlagen die Gluthitze von der Oberfläche nicht angesaugt hatten, herrschte hier unten normales Klima.
Der Captain überprüfte die Instrumente seines Raumanzuges. Die Werte zeigten normale Klimaverhältnisse an. Doch die Luftbeimengungen verrieten dem Captain, dass Giftgase von der Oberfläche bis in diese Räume gelangt waren. Deshalb ließen alle die Raumanzüge geschlossen.
Er gab seine Entdeckung sofort an Commander Hellmich zum Raumschiff durch. Doch aus den Helmlautsprechern kam nur ein verzerrtes Krächzen. Die stählernen Etagenebenen schränkten den Funkverkehr stark ein.
Sie gingen in den Innenbereich des unterirdischen Gebäudes. Es schien ein großer Vergnügungssaal zu sein. In den Wandnischen sprudelten Springbrunnen. Kostbare Polster grenzten die einzelnen Sitzgruppen ab. Dazwischen standen Programmierungspulte für die Lebensmittelpositronik. Von jedem Sitzplatz aus konnte man sich ein ganz individuelles Menü zusammenstellen. Die Zulieferung erfolgte über kleine Klappen, die dicht neben den Sessellehnen angebracht waren.
Cedric ließ seinen Blick umherschweifen. Er war beeindruckt von der wertvollen Einrichtung. Teilweise erinnerte es ihn an alte Bilder aus dem frühen Rom. Es lagen kleine goldene Teller mit Kristallbesteck herum. Teilweise befanden sich noch Essensreste auf den Tellern.
Die Explosion und Vernichtung muss unerwartet geschehen sein.
Die Bildschirme an den Wänden waren erloschen. Auf einigen Steuerpulten brannten Aktivierungslämpchen. Sie würden auch noch in hundert Jahren leuchten, denn die Speicherbatterien der unterirdischen Anlagen enthielten ausreichend Energie.
Es war totenstill. Cedric hörte seinen eigenen Atem. Diese Ruhe machte ihn nervös und zerrte an seinen Nerven.
Allen war klar, dass sie hier unten keinem lebendigen Wesen mehr begegnen würden. Trotzdem konnte er sehen, wie der Sicherheitschef seine Handphaser Waffe bereithielt.
Plötzlich erstarrte Cedric mitten in der Bewegung.
Unmittelbar vor ihm, zwischen hellgelb gefärbten Polstern, lag eine Frau. Sie schien tot zu sein. Lt. Diaz umrundete die opulente Getränketafel mit ausgreifenden Schritten. Cedric folgte ihr, er wollte in ihrer Nähe bleiben. Dann standen sie gemeinsam vor der reglosen Gestalt. Die Frau hatte sich einen Schleier über das Gesicht gezogen. Ihre Finger, die sich in den feinen Stoff verkrallt hatten, waren mitten in der Bewegung erstarrt. Ihre edlen Gesichtszüge zeichneten sich geisterhaft unter dem Schleier ab. Das Weiß ihrer Augäpfel schimmerte deutlich durch.
Sie war noch jung, erkannte Cedric. Lt. Diaz riss mit einer entschlossenen Bewegung den Schleier von ihrem Gesicht.
Cedric verzog angewidert den Mund, als er den geronnenen Blutfaden am Kinn der Toten bemerkte. Die Frau schien vergiftet worden zu sein. Winzige Glassplitter glänzten wie Tautropfen auf ihren bläulich angelaufenen Lippen. Ihre Augen starrten gebrochen ins Leere.
Sie war jung und äußerst reizvoll.
„Das ist Teresa, die Stieftochter von Professor Wahlstrom. Ich war gut mit ihr befreundet, sie war ein so liebenswertes Mädchen. Ihr Tod wird den Professor sehr hart treffen.“
Der Captain trat neben Lt. Diaz und blickte auf das tote Mädchen.
„Der Professor hätte seine Stieftochter wohl niemals so liegen gelassen.“
„Nein“, antwortete Lt. Diaz. „Er hat sie sehr geliebt und hätte sie mit Sicherheit anständig beerdigt. Was ist hier nur geschehen?“
„Das Mädchen ist nicht durch die Explosion gestorben. Sie scheint vergiftet worden zu
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