Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
hatte.
Anschließend wurde der Captain über eine Nachricht von Professor Wahlstrom informiert. Er hatte dem Hohen Rat der UFC von einem bevorstehenden Angriff berichtet und mitgeteilt, dass er sich auf seinem Familiensitz verstecken würde. Der Captain wurde informiert, dass es sich hierbei um eine Burg an der Küste handelte, die sich etwa dreitausend Kilometer von den zerstörten Laborgebäuden befand. Da sie bereits auf Kronos waren, sollte der Captain die Situation auf der Schwarzen Burg auskundschaften und den Flottenadmiral informieren.
Am nächsten Tag flogen sie mit einem Delta Typ 2.1 Shuttle in die Nähe der Schwarzen Burg. An Bord befanden sich nur der Captain, Mouton der Sicherheitschef, sowie Lt. Diaz und Cedric. Für die Aufklärung und Beobachtung sollten vier Personen ausreichen.
„Haben Sie Soldaten von Graf Ragnar gesehen?“, fragte Lt. Diaz den zurückkehrenden Captain.
„Ja, es befinden sich drei kampffähige Raumschiffe aus Marduk III auf dem Plateau. Wir konnten außerdem zwei Soldaten und Kampfroboter sehen.“
„Also hat Graf Ragnar mit dem Überfall zu tun!“, stellte Cedric fest.
„Ja, das vermute ich auch“, antwortete Lt. Diaz und massierte sich ihre Stirn, um die Müdigkeit zu vertreiben.
„Wir müssen etwas tun“, sprach sie weiter. „Der Virus darf nicht in die Hände von Graf Ragnar fallen. Ich habe die Männer und Frauen gesehen, die infiziert worden waren. Sie wurden zu wehrlosen Sklaven! Ich wage nicht mir vorzustellen, was geschieht, wenn Graf Ragnar das Virus in die Lufthülle der Erde bläst. Es würde zu einer Katastrophe kommen!“
„Die Frage ist jetzt, wie wir dem Grafen zuvorkommen“, erwiderte der Captain, „denn wir können davon ausgehen, dass er den Virus noch nicht besitzt, sonst wäre er schon längst von Kronos verschwunden.“
„Ja, das vermute ich auch“, sagte Mouton. „Er wird auf der Suche nach seinem Vater und dem Virus sein.“
„Wie lange wird es dauern, bis die Flotte der UFC auf Kronos eintrifft?“, fragte Cedric.
„Vier Tage“, antwortete der Captain.
„Dann müssen wir etwas tun, sonst kann es zu spät sein“, sagte Lt. Diaz.
„Wir wissen aber nicht, wie groß die Burg ist. Vielleicht erstreckt sie sich unter den Felsen über die ganze Landzunge“, erwiderte der Captain.
„Das halte ich sogar für wahrscheinlich. Ich war in den Ferien mit Teresa zu Besuch auf der Burg. Sie hat mir viele geheime Gänge und Verstecke gezeigt“, sagte Serafina nachdenklich.
Cedric trat durch den Spalt im Felsen nach draußen. Aus der Deckung eines Busches heraus spähte er zur Schwarzen Burg hinüber, die sich drohend über dem Plateau erhob. Sie schien in ihrem Sockel aus dem Gestein geschnitten worden zu sein. Darüber türmten sich dunkle Quader, deren verwitterte und zerklüftete Flächen auf ein hohes Alter schließen ließen. Wenige Meter über dem Boden befanden sich einige Fenster und Balkone. Sie sahen so brüchig aus, dass Cedric erwartete, sie würden unter der Last der Vögel, die sich darauf niederließen und die erbeuteten Fische verzehrten, zusammenbrechen. Die Steine schimmerten feucht von den Regenschauern, die während der Nacht herabgegangen waren. Vereinzelte Moosflechten füllten die Lücken zwischen den Gesteinsblöcken. Die allmählich höher steigende Sonne lockte zahlreiche Kleintiere aus den Spalten hervor.
Es wirkt fast wie in Schottland, dachte Cedric nachdenklich. Dann drehte er sich um und ging zurück in die Höhle.
„Der Admiral fordert, die durch den Virus drohende Gefahr zu beseitigen. Er hat den Eindruck, dass keine Zeit mehr zu verlieren ist“, sagte der Captain nachdrücklich.
Sie zogen sich etwas weiter in den Felsspalt zurück, als abermals einige Soldaten aus der Schwarzen Burg herauskamen.
Der Himmel bezog sich mit dunklen Wolken, die das Licht der Sonne dämpften. Unmittelbar bevor Regentropfen gegen die Felsen klatschten, zog ein Schwarm rot leuchtender Punkte an ihrem Versteck vorbei.
Sie hörten das Schwirren winziger Flügel. Er klang mechanisch. Vor dem
Eingang zur Schlucht landete ein kleiner Roboter. Die Flügelgeräusche waren nicht von Vögeln erzeugt worden, sondern von fliegenden Minirobotern, die als Kundschafter eingesetzt wurden. Es leuchteten rote Punkt im Zentrum der Roboter auf, als er Bilder übertrug.
Der Captain erkannte die Gefahr.
„Wir sind entdeckt worden“, schrie er laut. „Wir müssen tiefer in die Höhle.“
Er rannte los, gefolgt von seinen
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