Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
zurückgelassen, damit man sie nicht vorzeitig entdeckte. Denn es wäre bestimmt verdächtig erschienen, wenn man entdeckte, dass ein Gefangenentransport so nahe dem Ziel noch einmal Rast machte.
„Geh zu dem Trottel Keoni und sag ihm, dass er sich still verhalten soll“, trug Cedric seinem neuen Freund auf. „Dieser Idiot hetzt uns mit seinem Geschrei noch die Soldaten auf den Hals.“
James zog sich kommentarlos in den Dschungel zurück.
Cedric beobachtete weiterhin das Treiben rund um die Hauptstadt. Unter der Ausrüstung der Soldaten befand sich auch ein Fernrohr, durch das er einen der Zugänge zur Stadt beobachten konnte. Es handelte sich um ein mindestens zwanzig Meter hohes und doppelt so breites Tor, durch das ein steter Strom von Soldatenkommandos in beiden Richtungen floss. Obwohl er die Vorgänge in allen Einzelheiten beobachten konnte, entdeckte er keine besonderen Kontrolleinrichtungen. Die Soldaten verschwanden mit ihren Käfigen scheinbar unbehelligt im Inneren der Stadt.
Mittlerweile glaubte er fest daran, dass es ihnen gelingen musste, unbemerkt nach Togan einzudringen.
Entschlossen erhob er sich, um James aufzusuchen und den Aufbruch zu besprechen, als er in unmittelbarer Nähe ein Geräusch vernahm.
Es hörte sich an wie das Rascheln von Blättern im Wind, dazwischen war aber auch ein leises Stöhnen zu hören.
Plötzlich erhielt er einen harten Schlag in den Nacken und brach auf der Stelle bewusstlos zusammen!
Als er wieder erwachte, hielt ein fremder Mann seinen Arm um seinen Hals. Cedric konnte sich nicht bewegen! Eine Müdigkeit legte sich auf seinen Körper, er fühlte sich wie in Trance. Eine fremde Stimme schien aus immer weiterer Ferne zu ihm zu kommen, aber seltsamerweise schien sie auch gleichzeitig lauter und stärker zu werden.
„Ich habe dir damals aus eigennützigen Motiven das Leben gerettet“, hörte er ihn sagen. „Als ich dich fand, war kaum noch Leben in dir. Was hätte ich schon mit dir anfangen können? Also pflegte ich dich gesund und ließ dich laufen, in der Hoffnung, dass du Sieger über den Dschungel bleiben würdest.“
Es war sein Lebensretter! Der fremde Mann, der ihn aus dem Moor gezogen hatte. Ein furchtbarer Verdacht beschlich Cedric, nahm aber keine konkreten Formen an, sondern blieb irgendwo dunkel in seinem Unterbewusstsein.
Der Fremde sprach weiter:
„Erinnerst du dich daran, dass ich versprach, mich bei dir einzufinden, wenn es sich herausgestellt hat, dass du etwas Besonderes bist? Jetzt ist es so weit. Ich habe tagelang gedarbt, bin unermüdlich deiner Spur gefolgt und habe gehofft, dass du mir erhalten bleibst. Ich habe viele Entbehrungen auf mich genommen, nur um den Moment unseres Zusammentreffens voll auskosten zu können. Ich habe während meines langen Aufenthaltes auf Marduk viele solcher Situationen erlebt, aber noch nie habe ich es so genossen wie diesmal. Ja, du bist tatsächlich etwas Besonderes. Von dir strömt eine Lebenskraft auf mich über, die stärker und süßer ist, als alles, was ich vorher genossen habe. Früher habe ich wahllos Leben genommen. Aber im Laufe der Zeit bin ich dahintergekommen, dass es nicht genügt, sich mit Leben vollzusaugen, um satt zu sein. Ich begann Unterschiede zu machen, ich erkannte, dass jedes Leben anders schmeckt. Aber kurzzeitig war ich böse auf dich. Du hast es zugelassen, dass dein Freund mit dieser magischen Pistole meine beiden Freunde tötete. Zum Glück konnte ich im Nebel verschwinden. Ja, jetzt hast du verstanden, wer ich bin. Man nennt mich den Lebensfresser! Ich reise mit anderen Wesen aus der Schattenwelt über den Planeten und sauge die Lebensenergie aus Menschen. Aber nun sag selbst, ist es nicht ein herrliches Gefühl, die Verbindung mit mir einzugehen? So wie das Leben, so hat auch der Tod seine Varianten. Meine Variante ist doch viel kultivierter, als diese Folterungen von Graf Ragnar. Nun entspanne dich Cedric und überlasse mir deine Lebensenergie. Begrüße den Tod und freu dich auf deine Reise ins Jenseits.“
Cedric meinte zu schweben.
Die Welt versank um ihn. Er ging in der Ewigkeit auf. Das Universum, die gesamte Schöpfung lag ihm zu Füßen. Er fühlte sich plötzlich selbst wie das Universum, frei, ungebunden, nicht an die Enge einer sterblichen Hülle gefesselt.
Diese wunderbare Illusion zerplatzte wie eine Seifenblase, als die eisige Hand der Angst ihn in ihren Griff bekam.
Er sah wieder klarer.
Rings um ihn wogte das Farngras, während er sich mit dem
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