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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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Lebensfresser wie im Tanze drehte. Er hatte sich wie ein Blutegel an ihn geklammert. Je länger die Umarmung dauerte, desto stärker wurde sein Griff.
    Die Kraft von Cedric strömte auf ihn über!
    Vergebens versuchte er, ihn abzuschütteln.
    „Halt still, Dummkopf“, sagte das Wesen aus der Schattenwelt. „Du sollst dieses Erlebnis als das Schönste deines Lebens mit in die Ewigkeit nehmen.“
    Die Ewigkeit! Sie begann Cedric in sich aufzunehmen.
    Er hätte nie geglaubt, dass der Tod so ein herrliches Erlebnis sein könnte. Cedric war durch die vielen Filme und Bücher immer der Meinung gewesen, dass der Tod schrecklich und grausam wäre.
    Aber hier lernte er ihn von seiner lieblichsten Seite kennen. Er war schon viel zu berauscht von ihm, um noch an Gegenwehr zu denken. Verstandesgemäß erkannte er, dass der Lebensfresser ihm nur das Leben gerettet hatte, um ihn später, wenn er wieder gesund und kräftig war, töten zu können. Damals hätte er nicht viel von Cedric gehabt, jetzt dagegen war er für ihn ein fast unerschöpflicher Quell reiner Lebensenergie.
    Aus weiter Ferne, oder nur in seinem Unterbewusstsein, hörte er eine Stimme.
    „Cedric, hilf mir.“
    Serafina! Er erkannte ihre Stimme und sah auch Bilder, die zuerst undeutlich waren, dann immer klarer und schärfer wurden.
    Sie befand sich in einem dunklen Kellerverlies und war umringt von Ratten, die sie töten und fressen wollten.
    „Serafina“, flüsterte er. „Ich kann dir nicht helfen, denn ich sterbe.“
    Dann legte sich Finsternis über seinen Geist.

Kapitel 44

44
__________
 
Hauptstadt Togan
Gefängnisverlies, Kerker 43
     
     
    Die nachfolgenden Minuten erlebte Serafina wie in Trance.
    Sie stürzte zu Boden, schlug wie wild um sich und fühlte die warmen, immer mehr werdenden behaarten Körper der Ratten.
    Außer den Zähnen der Ratten spürte sie auch Hände an ihren Beinen.
    Hände?
    Sie glaubte bereits zu phantasieren. Die Angst hatte sie zum Wahnsinn getrieben. Der Boden unter ihren Füßen wurde weggezogen. Warme Luft traf ihr Gesicht. Sie ahnte mehr die Nähe eines Menschen, als dass sie ihn sah.
    Serafina wurde von knochigen Fingern über den feuchten Felsboden gezerrt. Ein dumpfes, schabendes Geräusch drängte sich in ihr Bewusstsein. Im Dämmerschein eines kleinen Feuers sah sie, dass eine schattengleiche Gestalt einen schweren Stein vor eine Höhle schob.
    Zwei, drei Ratten fanden dennoch rasch genug den Eingang. Eine vierte Ratte wurde von dem massigen Felsblock zermalmt.
    Die eingedrungenen Nager stürzten sich auf die schwer atmende Serafina, die nach Blut riechend auf dem Boden lag. Doch der Fremde, der ihr unerwartet zu Hilfe gekommen war, reagierte schneller. An seinen Bewegungen war zu erkennen, dass er es gewohnt war, mit diesen Bestien umzugehen.
    Schon hatte er eine Ratte an den Hinterbeinen gepackt, schleuderte sie herum und schlug den spitzen Schädel gegen die Felswand. Durch den Körper des Nagers lief ein Zucken. Der Fremde ließ den Schädling nicht einfach fallen, sondern legte ihn auf die Seite. Dann stürzte er selbst wie ein wildes Tier auf die beiden anderen Ratten, die inzwischen an Serafinas Beinen knabberten. Der geheimnisvolle Retter kam auch hier wieder rechtzeitig. Er erwischte die beiden Schädlinge zur gleichen Zeit. Sie starben ebenfalls an der Felswand.
    Der Fremde näherte sich Serafina und beugte sich über sie. Im schwachen Licht des in einer Bodenmulde glimmenden Feuers, das das Innere des Verlieses leicht erhellte, erkannte Serafina ein mageres, knochiges, von einem Bart umrahmtes Gesicht, in dem sich die Haut dünn wie Pergament abzeichnete.
    „Wie geht es Ihnen?“
    Die Stimme des geheimnisvollen Retters, der sich hier im Inneren des Gefängnisverlieses heimisch eingerichtet hatte, klang ruhig, gepflegt und gebildet. Seine großen Augen lagen tief in den Höhlen.
    „Wer sind Sie?“, fragte Serafina und merkte, wie ihre Stimme zitterte. So schwach hatte sie sich noch nie gefühlt.
    „Mein Name ist Andre von Togan“, antwortete der Mann, während er der auf dem Boden liegenden Serafina behilflich war, sich an die feuchte Wand zu lehnen. Ihr fiel ein Schlaflager auf, das in der Nische genau gegenüber eingerichtet war.
    „Prinz Andre, der ältere Bruder von Xandra von Togan?“, fragte sie.
    „Ja, mein liebreizender Schwager Ragnar hat mich hier eingesperrt und anschließend meine Schwester geheiratet. So erhielt er die alleinige Macht über Marduk.“
    „Wie lange sind Sie bereits

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