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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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leisten kann, alles zu vergessen, eine zornige Frau sollte niemals dazu gehören!
    Lady Grizel kam ohne Eile auf ihn zu.
    Sie hatte sich einen Morgenrock übergezogen und hielt den Stoff vor ihrem Bauch zusammen. Das helle Glitzern in ihren Augen verriet, dass sie bereits eine hinterlistige Taktik ausgearbeitet hatte.
    „Das war schrecklich clever von Ihnen, Sir Cedric“, hauchte sie mit honigsüßer Stimme. „Den armen Hamish so mir nichts, dir nichts in den Geheimgang zu sperren. Und solange Sie mit Ihrem vollen Gewicht dagegen lehnen, kann er nicht heraus. Oder?“
    „Stimmt!“ Cedric lächelte sie mit glasigen Augen an. „Er hat ein Messer!“
    „Ich weiß“, antwortete sie gemein grinsend und fuhr sich dann grüblerisch mit der Zunge über die Unterlippe.
    „Ich hatte gehofft, er würde Sie abschlachten wie eine Weihnachtsgans.“
    Sie holte tief Luft und straffte die Schultern, wobei sich ihre prachtvollen Brüste um mindestens zwei Zentimeter hoben. Cedric spürte, wie seine Augäpfel zu erstarren drohten, aber in diesem Augenblick presste sich die Wand hinter ihm wieder stärker gegen seinen Rücken. Er war nun allzu sehr damit beschäftigt, diesem Druck zu widerstehen. Nach drei weiteren Versuchen legte der Butler wieder eine Pause ein. Aber im nächsten Augenblick wurde er einem Druck von vorne unterworfen, als Lady Grizel ganz nahe an ihn herantrat und sich gegen ihn lehnte. Ihre Arme umschlangen seinen Hals und ihre Lippen wölbten sich nur ein paar Zentimeter von den seinen entfernt.
    „Ist es bequem so, Sir Cedric?“, murmelte sie.
    „Großartig!“, sagte er mit erstickter Stimme. „Aber vielleicht könnten wir das auf ein andermal verschieben? Ich kann mich so schlecht konzentrieren, mit diesem...“
    Sie trat für einen Augenblick zurück, schien sich innerlich zu sammeln und lehnte sich dann wieder mit vollem Gewicht gegen ihn. Er spürte, wie sie ihr Bein fest zwischen seine Schenkel schob. Dann lächelte sie ihn erneut zuckersüß an.
    „Haben Sie ältere Brüder, mit denen Sie das Kämpfen erlernten?“
    „Ich habe einen älteren Bruder. Sein Name ist Simon, er arbeitet bei einer Bank in München. Ich würde mal sagen, von ihm kann ich nur das Kämpfen gegen fallende Aktienkurse lernen“, antwortete Cedric und grinste leicht, als er an seinen Bruder in Anzug und Krawatte dachte. „Außerdem habe ich einen jüngeren Bruder. Er heißt Henri, hmm...?“
    Cedric stockte kurz und blickte die grinsende Hausherrin an. „Aber warum fragen Sie nach meiner Familie?
    „Ich habe fünf ältere Brüder und habe bereits als kleines Kind gelernt, gegen stärkere Männer zu kämpfen!“
    Im nächsten Augenblick hatte er das Gefühl, von einem Erdbeben erfasst zu werden. Die kleine, stämmige Lady Grizel tat irgendetwas Kompliziertes mit ihren Armen und ihrem Bein. Kurz darauf sauste Cedric benommen in einem blitzschnellen Bogen durch die Luft und plumpste auf den Boden.
    Die Frau brach in ein hässliches, schadenfrohes Gelächter des Triumpfs aus und schrie dann dem Butler zu, er könne jetzt zurückkommen. Sie vergaß nur eins dabei und das war, von der Wand zurückzuweichen.
    Diese fuhr auf, als der rachedürstende Butler ins Zimmer gestürzt kam, erfasste unterwegs Lady Grizel und vollendete ihre Drehung, sodass die Frau mit einem letzten unterdrückten Aufschrei in den Geheimgang hineingefegt wurde.
    Durch den Schwung der Drehtür kam der Butler direkt auf Cedric zugeschossen. Er schaffte es, im richtigen Moment ein Bein auszustrecken, sodass Hamish stolperte und platt auf den Boden fiel. Jedoch hielt er das Messer fest umklammert in der Hand.
    Der Butler stand wieder auf, drehte sich langsam um und kam auf Cedric zugeschritten. Er hielt das Messer mit der Spitze voran und schien zu planen, mit dem kalten Stahl zuzustechen.
    Auf dieses Erlebnis war Cedric nicht scharf, daher überlegte er kurz, wenn man schon mit dem Rücken zur Wand steht, dann war das Beste, zurück in die Wand. Ein Satz, ein heftiger Schritt und er war wieder in dem Geheimgang. Ein weiterer Schritt und er kollidierte im Dunkeln mit einer weichen bebenden Masse, die bei dem Aufprall laut aufschrie.
    Cedric streckte die Hand aus, um ihren Arm zu packen, beging aber in der Finsternis den Fehler in ihr Gesicht zu schlagen.
    Lady Grizel schrie schmerzverzerrt auf.
    „Ach, halten Sie die Klappe!“, sagte Cedric verbittert. „Das alles ist ohnehin Ihre Schuld. Sie haben mir diesen verrückten Butler auf den Hals

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