Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
er zu den beiden Opfertischen hinüberschritt, vor dem Rechten stehenblieb und ein paar Sekunden lang auf ihn hinabblickte.
Dann bückte er sich, holte aus einem Korb drei große goldene Schalen hervor. Er zündete zwei weiße Kerzen an und stellte diese neben die Schalen. Anschließend schlurfte er in den hinteren Teil der Halle und kam mit einem kleinen Käfig zurück. In diesem flatterten einige Hühner wild schreiend herum. Der Butler stellte den Käfig auf den rechten Opfertisch. Dann bückte er sich und holte zwei lange Dolche hervor.
Cedric wollte nur noch fort von diesem Ort.
Also krabbelte er vorsichtig und leise von der vergitterten Öffnung zurück, bis er die Abzweigung des Tunnels erreichte. Während er begann diesen empor zu kriechen, überlegte er, dass in diesem Fall Dunkelheit besser als Licht war. Der Gang führte zunehmend steiler nach oben, die Decke über seinem Kopf wurde immer höher, bis er schließlich wieder stehen konnte. Er fühlte sich schon beinahe glücklich, als seine Hand gegen eine Wand unmittelbar vor ihm stieß. Er nahm beide Hände zur Hilfe und stellte gleich darauf fest, dass er in einer Sackgasse gelandet war.
In einer Art ohnmächtiger Verzweiflung begann er, mit beiden Fäusten gegen die Wand zu hämmern.
Er hätte es besser wissen müssen!
Im nächsten Moment drehte sich die gesamte Wand nach innen und Cedric fiel geradewegs in den dahinterliegenden beleuchteten Raum.
Während er, restlos aus dem Gleichgewicht gebracht, durch das Zimmer taumelte, hörte er, wie die Drehwand hinter ihm wieder zuschlug.
Dann prallte er gegen etwas Weiches und Nachgiebiges, das ihn davor bewahrte, auf den Boden zu stürzen. Was immer es war, das seinen Fall hemmte, es gab einen verblüfften, keuchenden Laut von sich. Dann gab alles noch mehr nach und Cedric fiel der Länge nach auf ein Bett.
Seine Augen brachten es fertig, wieder klar zu sehen. Eine Sekunde lang glaubte er in einen Spiegel zu blicken, nur dass die Augen, die ihn anstarrten, dunkel und wütend waren.
Langsam nahm er die Einzelheiten des Gesichts vor sich wahr.
Blondes geflochtenes Haar, das vom Scheitel aus wie zwei Fledermausflügel das ovale Gesicht umrahmte, die gerade aristokratische Nase und der volle Mund, der sich zunehmend grimmiger verzog.
Mit höchster Anstrengung rollte er hinab bis zum Rand des Bettes, stützte sich dann auf einen Ellbogen und sah gründlicher hin. Den Kopf kannte er bereits, mit dem Rest verhielt es sich anders. Volle Brüste, die in einem weißen Nachtgewand steckten, kurze kräftige Beine, Knie mit dem Grübchen und wohlgeformte Waden und Knöchel.
Die Zehennägel waren kurz gefeilt, stellte er nebenbei fest.
Dann wurde ihm klar, dass die Situation einiger klärender Worte bedurfte.
„Äh... guten Abend... äh, Lady Grizel.“
„Sie Lustmolch!“, fauchte sie wütend zurück.
Lady Grizel setzte sich mühsam auf und holte aus. Cedric entging dem Schlag ihrer Faust indem er sich duckte, was sie ihrerseits jedoch aus dem Gleichgewicht brachte. Der Schwung ließ sie nach vorne kippen, sodass sie mit dem Kopf in seinem Schoß landete.
„Ich kann alles erklären“, stotterte Cedric verzweifelt.
„Ich möchte aufstehen!“, zischte sie.
Cedric beugte sich hinab, in der Absicht, seine Hände unter ihre Schulter zu schieben. Im selben Augenblick fuhr ihr Oberkörper von selbst in die Höhe. Also trafen sich beide auf halbem Wege, zumindest ihr Busen und sein Gesicht. Einen kurzen Augenblick war sein Gesicht dort tief verborgen. Dann packte sie ihn an beiden Ohren und riss ihm nahezu den Kopf von den Schultern.
„Das war reiner Zufall“, jammerte Cedric.
„Helfen Sie mir auf, Sie Lüstling!“ fauchte sie zornig.
Cedric legte beide Hände fest um ihre Taille und zog sie in eine sitzende Stellung empor, aber damit war sie nicht zufrieden, sie wollte auch noch die Füße auf den Boden stellen und aufstehen. Cedric versuchte ihr dadurch, dass er mit seinen Händen schob, behilflich zu sein. Dabei verhakte sich aber sein Daumen in dem weißen Leinengewand.
Sie stand auf.
Seine Hände folgten ihr ein Stück weit, bis sie völlig ausgestreckt waren, dann musste etwas nachgeben. Das Schlafgewand war von den Möglichkeiten die schwächste. Seine Hände rissen den Stoff herunter bis er langsam in der Mitte zu zerreißen begann.
Lady Grizel drehte sich erschrocken um, wollte ihr Leinengewand fassen, verlor dadurch erneut das Gleichgewicht und fiel auf das Bett, direkt auf den
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