Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
nickte zustimmend mit dem Kopf, blickte sie verwundert an, da er sich ihre völlige Wandlung nicht erklären konnte.
Völlig unerwartet holte mit ihrer flachen Hand aus.
Das Geräusch, das ihre in seinem Gesicht landende Hand verursachte, war scharf und explosiv. Es tat ihm verteufelt weh.
„Sie sabbernder Lügner!“, knurrte sie völlig aufgelöst. „Da schleichen sie sich mitten in der Nacht in mein Zimmer und versuchen, mir mit all diesem Quatsch über tote Hühner Angst einzujagen ...“
„Nein, Madam“, stottere Cedric, „die Hühner lebten doch noch.“
Sie gab ihm erneut eine Ohrfeige, diesmal noch heftiger.
Er starrte sie wie durch Nebeldunst hindurch an, während sein Kopf von der Erschütterung noch dröhnte und er sich benommen fragte, ob sie nun wohl übergeschnappt sei.
Warum drehte die Frau plötzlich völlig durch? Cedric war verwirrt.
Was bewog sie plötzlich dazu, mit beiden Händen in ihre Frisur zu fahren und ihre Haare absichtlich zu zerzausen?
Die Antworten auf diese Fragen erfolgten ziemlich schnell, nämlich ein paar Sekunden später, als sie wirkungsvoll ihren kostbaren Aufbau zerstört hatte, sodass ihr Haar nun von der Kopfhaut abstand, als ob sie von ein paar Gespenstern zu Tode erschreckt worden wäre.
„Was?“, murmelte Cedric mit belegter Stimme. „Was tun Sie da?“
„Das werden Sie gleich merken!“, antwortete sie abweisend.
Sie ließ sich Zeit, ihm ein gehässiges Lächeln zukommen zu lassen, warf dann den Kopf zurück und begann, wie am Spieß zu schreien.
Während der wilde Lärm noch in seinen Ohren klang, rannte sie zum Bett zurück, warf sich darauf und zerwühlte mit Händen und Füßen die Bettlaken, die danach aussahen wie nach einer römischen Orgie.
Draußen hämmerte der Butler wie wahnsinnig gegen die Tür und schrie laut, ob mit ihr alles in Ordnung sei. Noch immer benommen, sah Cedric wie blöde zu, wie sie wieder vom Bett sprang und zur Tür hinüberrannte.
Dort blieb sie einen Augenblick stehen, um ihm erneut dieses gehässige Lächeln zukommen zu lassen, bevor sie den Mund öffnete und kreischte:
„Ein Verrückter will mich vergewaltigen! Helfen Sie mir, Hamish!“
Gleich darauf schloss sie die Tür auf und fiel in künstlicher Pose auf den Boden.
Die Tür schwang auf und der Butler kam zu ihrer Rettung hereingestürzt. Er blieb einen Augenblick lang stehen und blickte auf die mitleiderregende nackte Gestalt auf dem Boden. Lady Grizel produzierte bereitwillig ein paar Tränen und einige kleine Wimmerlaute, um ihn in Aktion zu halten.
Dann blickte der Butler zu Cedric.
Sein gelbliches Gesicht nahm die Farbe satten Safrans an, während seine Hand in der Innenseite seiner Jacke herumfummelte und mit einem langen Messer wieder zum Vorschein kam. Cedric sah, wie die leichenähnliche Gestalt auf ihn zukam, während das Messer in seiner Hand gelegentlich im Schein der Nachttischlampe aufblitzte. Er überlegte, dass es eine gute Idee wäre, wenn er etwas recht Massives zwischen sich und das Messer brächte.
Wie zum Beispiel: eine Wand!
Cedric wich zurück, bis er mit den Schultern gegen diese Wand stieß, drehte sich dann schnell um und lehnte sich dagegen. Die Wand schwang nach innen und er bewegte sich mit, wobei er so kräftig drückte, dass sie sich schnell drehte, und als er sich wieder im Geheimgang befand, hinter ihm zuschlug.
Ganz bestimmt wird dieser Totenschädel von Butler nicht so leicht aufgeben, dachte Cedric. Aber das Letzte, was er sich wünschte, war, mit ihm in dieser Dunkelheit alleine zu sein. Deshalb wartete er, die Hände flach gegen die Wand gedrückt, bis sie sich wieder zu drehen begann, als Hamish sich auf der anderen Seite dagegen drückte.
Es ist wie eine Szene aus einem Lustspielfilm, dachte Cedric, wirkungsvoll, wenn auch nicht sehr originell.
Während der Butler durch die Öffnung auf der einen Seite in den geheimen Gang trat, schlüpfte Cedric auf der anderen Seite zurück in das Schlafzimmer von Lady Grizel. In dem Augenblick, als die Wand zuschlug, lehnte er sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Er hoffte darauf, dass der Mechanismus wieder klemmen würde.
Die Wand presste sich ein paarmal heftiger gegen seinen Rücken und beruhigte sich dann. Er lehnte sich noch ein wenig schwerer dagegen, weil er sich überlegte, dass sich der Butler vielleicht lediglich Zeit ließ, um neue Kräfte zu sammeln. Aber das Einzige, das er vergessen hatte, erschien plötzlich in seinem Gesichtsfeld.
Wenn sich ein Mann
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