Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
gehetzt!“
„Bringen sie mich hinaus!“, wimmerte Lady Grizel. „Ich kann es nicht ertragen, im Dunklen eingeschlossen zu sein!“
„Sie bringt wahrscheinlich auch niemand ohne Knebel zum Schweigen“, brummte Cedric genervt. „Keine Sorge, Ihr Butler wird ohnehin jeden Augenblick hier eintreffen!“
Ein dumpfer Schlag ertönte von der anderen Seite der Wand und er wartete darauf, dass sie wieder herumschwingen würde, wobei er die Absicht hegte, Grizel geradewegs in die Arme des Butlers zu werfen.
Er hielt die Frau fest in den Armen, für den richtigen Augenblick bereit.
Aber die Wand drehte sich nicht, ein weiterer dumpfer Schlag ertönte, aber auch weiterhin geschah nichts. Noch etwa sieben, acht Schläge folgten, dann entstand eine ausgedehnte Stille.
Cedric nahm an, dass Hamish aufgegeben hatte, zumindest für eine Weile.
„Sir Cedric!“, schrie Lady Grizel mit hysterischer Stimme. „Bringen Sie mich hier raus. Ich habe Angst in der Dunkelheit.“
„Dem steht nur eine kleine Schwierigkeit entgegen“, sagte er. „Der Mechanismus klemmt!“
„Sir Cedric!“, sagte sie mit schriller werdender Stimme. „Ich will hier raus!“
„Das sagten Sie bereit“, antwortete Cedric erstaunlich ruhig. „Aber Sie sollten erkennen, dass wir nicht zurück in Ihr Zimmer können. Die Drehtür klemmt!“
„Aber ich habe Angst in der Dunkelheit! Tun Sie etwas!“
Die Frau begann langsam hysterisch zu werden. Ein unbekannter, dunkler Geheimgang, ein Butler mit einem Messer und eine hysterische Frau: Cedric war begeistert.
„Sir Cedric? Wo sind Sie?“
„Ich bin hier und überlege“, erwiderte er.
„Sie sollen nicht überlegen, sondern mich hier herausbringen.“
„Nach vorne durch die Drehtür zurück in Ihr Schlafgemach können wir nicht“, fasste Cedric die Situation zusammen. „Somit bleibt uns nur der Weg zurück in die Richtung, aus der ich vorhin gekommen bin. Mit etwas Glück sollten wir die Drehtür zu meinem Schlafzimmer finden.“
„Werden Sie den Weg finden, Sir Cedric?“
„Ich weiß nicht, Madam“, antwortete er. „Ist das mein Schloss oder ihres?“
„Es gehört meinem Mann, der Sie morgen köpfen lassen wird, da sie in mein Schlafgemach eingedrungen waren um Bettspiele mit mir zu treiben.“
„Und Sie glauben, ich helfe Ihnen mit der Aussicht auf meine Hinrichtung aus diesem dunklen Geheimgang? Ich werde Sie hier allein lassen, damit Sie verhungern und verdursten!“
„Sie gemeiner Flegel!“, rief Lady Grizel erschrocken. „So etwas macht ein Gentleman nicht!“
„Und eine Lady lässt einen anderen nicht hinrichten, für etwas, das er nicht getan hat!“
„Hätten Sie es getan?“, fragte sie plötzlich wieder mit lüsterner Stimme.
„Was getan?“
„Bettspiele mit mir!“
„Natürlich nicht!“, rief Cedric entsetzt. „Ich bin doch ein Gentleman, wie Sie gerade selbst erwähnten.“
„Schade!“
„Was schade?“
„Dass Sie nicht meinen Rock heben wollten.“
„Sie trugen ein Nachtgewand und keinen Rock.“
„Ich weiß“, sagte sie enttäuscht.
„Außerdem sind Sie verheiratet. Spielen Sie doch mit ihrem Gemahl“, schlug Cedric vor.
„Der spielt nicht mehr mit mir, er hat sich eine Magd aus der Küche gesucht.“
„Das ist aber nicht nett von ihm“, antwortete Cedric und versuchte, sie zu trösten.
„Er ist der Herr dieses Hauses!“, sprach sie energisch. „Er braucht nicht nett zu sein.“
Cedric beschloss, sich nicht weiter zu diesem Thema zu äußern.
„Sir Cedric?“
„Ja?“
„Können wir nun versuchen, hier herauszukommen? Ich bekomme wieder Angst!“
„Gute Idee. Ich glaube, ich bin aus dieser Richtung gekommen“, sagte Cedric nachdenklich.
„Sir Cedric?“
„Ja?“
„Ich sehe nichts!“
„Kein Wunder, es ist auch dunkel.“
„Ich weiß. Könnten Sie mich festhalten und führen?“, fragte sie zitternd vor Angst. „Ich möchte nicht in ein dunkles Loch stürzen!“
Cedric suchte in der Dunkelheit ihre Hand, hielt sie fest und begann langsam, den unheimlichen Geheimgang entlang zu gehen.
War dies der richtige Weg zurück in seinen Kleiderschrank?
Cedric war sich völlig unsicher.
Der Weg wurde wieder so niedrig, dass beide auf allen Vieren kriechen mussten. Da kam es ihm bekannt vor, er glaubte richtig zu sein.
Lady Grizel befand sich unmittelbar hinter ihm.
„Sir Cedric?“
„Was gibt es denn? Ich muss mich auf den Weg konzentrieren“, flehte er. „Entschuldigung!“ Ihre Stimme bebte unruhig.
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