Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
die Insignien des Lichts eingraviert. Durch dieses Kreuz bist du mit dem Geist des HERRN verbunden. Möge der Geist dir Weisheit und Einsicht bringen.“
Der Pharao legte die Kette voller Respekt um den Hals von Cedric. Er spürte ein Kribbeln durch seinen gesamten Körper gleiten, als das Metall seine Haut berührte.
„Außerdem“, sprach Ramses weiter, „soll ich direkt von Michael ausrichten, dass dieses Kreuz dir im Kampf gegen die Wesen der Hölle hilft. Wenn du in einer Notsituation bist, umfasse das Kreuz und bitte den Erzengel um Hilfe. Sie wird dir wohl gewährt werden, oder nicht, ich kann dir nichts garantieren.“
Er blickte nach unten, direkt in die Augen von Cedric.
„Hast du die Bedeutung dieses Kreuzes verstanden?“
Cedric konnte nur mit dem Kopf nicken. Er war unfähig, ein Wort zu sprechen.
„Gut“, sprach der Pharao weiter. „Du hast eine kurze Pause verdient. Ich werde dich vor Beginn des zweiten Spiels abholen lassen.“
Cedric spürte den kalten Krummstab des Pharaos auf seiner Stirn. Dann schloss er instinktiv die Augen. Er sah wieder die Farben, die in seinem Kopf entstanden, kletterte auf den Altar und legte sich auf den kalten Stein.
Dann schloss er die Augen.
Er fühlte das irrsinnige Glücksgefühl und spürte, wie eine machtvolle Energie durch seinen Körper raste.
Schneller und immer schneller.
Intensiver und noch intensiver.
Seine Gefühle schlugen Purzelbäume.
Dritter Teil, Liebe und Eifersucht
DRITTER TEIL
Liebe und Eifersucht
Kapitel 11
11
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Germering bei München
September 2012
„Du siehst aus wie Peter Pan“, sagte Vanessa.
„Meinst du?“ Laura blickte stirnrunzelnd an sich herab. Sie trug ein grünes Sweatshirt und eine schwarze Strumpfhose.
„Ich wollte wie ein Pirat aussehen“, erklärte sie. „Zu Ehren des Fechtkampfes.“
„Ich finde, du siehst genau wie ein Pirat aus“, meinte Vanessa grinsend. Gemeinsam liefen sie übermütig lachend über den Sportplatz, bis sie vor der Turnhalle ankamen, von deren Dach ein Transparent herunterhing:
Max-Born-Gymnasium
Fechtwettkämpfe – Turnhalle
Mittwochabend, 20 Uhr
Sie reihten sich in die Schlange vor dem Eingang ein. Es kamen viel weniger Schüler, als sie vermutet hatten.
„Ich glaube, Fechten ist nicht besonders beliebt in Germering“, stellte Laura fest und blickte sich ratlos um.
„Ich finde Fechten prima“, antwortete Vanessa. „Es geht dabei um präzise Bewegungen.“
Laura lachte. „Du musst auch schon präzise sein, wenn du deinen Gegner treffen willst, bevor er dich trifft.“
Sie suchten sich einen guten Platz, von dem sie alles überblicken konnten.
Punkt acht betrat eine schlanke und doch kräftig gebaute Frau die Halle und schritt auf die Tribünen zu. Sie trug ein Florett in der einen Hand, dick gepolsterte Handschuhe in der anderen. Ihre Fechtmaske hatte sie sich unter den Arm geklemmt. Ihr Körper wurde von einer Weste geschützt.
„Sie sieht wie ein Ninja Turtle aus“, meinte Vanessa und stopfte sich einen Kaugummi in den Mund.
„Das ist Claudia Mertens“, sagte Laura. Sie war Mitglied des deutschen Fechtteams bei den Olympischen Spielen in Athen. Warte nur, bis du sie in Aktion siehst.“
„Vielen Dank, dass ihr heute Abend gekommen seid“, sagte Claudia Mertens zur Begrüßung. „Da nur so wenige Zuschauer hier sind, schlage ich vor, ihr setzt euch alle auf die mittlere Tribüne. Dann könnt ihr den Übungen besser folgen.“
Die Leute rutschten von den Seitenflügeln herüber und wechselten aus den oberen Reihen in die unteren.
Höflicher Applaus erscholl, als sechs Schüler in die Mitte der Halle marschierten. Sie trugen alle Schutzkleidung, eine schwarze Fechtmaske mit dichtem Drahtgeflecht und ein Florett in der Hand.
„Du hast Recht“, flüsterte Laura in Vanessas Ohr. „Sie haben wirklich Ähnlichkeiten mit den Ninja Turtles. Jetzt sehe ich diesen Sport auf einmal mit anderen Augen.“
„Während sie ihre Übungen machen, werde ich euch erklären, was die einzelnen Schritte bedeuten. Ich werde auch etwas über die Geschichte des Fechtsports einfügen“, sagte Claudia Mertens.
Die Duellanten stellten sich paarweise auf und begannen mit den komplizierten Bewegungen des Duells. Die Schutzwesten des Paares, das am nächsten zum Publikum stand, waren mit einem System verbunden, das ein rotes Licht aufleuchten ließ, sobald eine Florettspitze den Gegner berührte.
„Sie sind echt gut“, sagte Laura leise,
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