Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
den Mund.
„Bravo! Das hast du prima gemacht“, sprach eine unheimliche Stimme, die Cedric kalt erschauern ließ.
Cedric drehte sich erschrocken um und blickte direkt in die stechenden gelben Augen von Chimay. Der Dämon lehnte lässig an einer Steinsäule und applaudierte.
„Das war nicht schlecht, Cedric aus Germering“, sprach er mit seiner rauen Stimme. „Das hätte ich nicht gedacht. Du hast auf mich eher wie ein harmloser Schlappschwanz gewirkt. Aber du hast tapfer gekämpft, das muss ich anerkennen. Das macht unseren kommenden Zweikampf nur interessanter.“
Cedric versuchte instinktiv, Eileen zu schützen. Er drängte sie hinter eine Steinsäule. „Versteck dich und verhalte dich still“, flüsterte er drängend.
Dann trat er wieder vor und blickte zu William. Dieser hob die Schultern, zog die Augenbrauen nach oben, aber bewegte sich nicht.
„Hast du mich etwa vergessen?“, sprach der Dämon weiter. „Unser Kampf steht bevor, bist du bereit?“
„Ich bin nie bereit, dich zu sehen oder mit dir zu kämpfen“, erwiderte Cedric. „Aber habe ich eine andere Wahl?“
„Nein, natürlich nicht“, antwortete Chimay. „Die Wahl der Waffen richtet sich nach der Zeitepoche. Wir werden mit Schwertern kämpfen!“
„Einverstanden“, erwiderte Cedric. Er fühlte sich durch die zurückliegenden Ereignisse schwach und hilflos.
„Àrbitro!“, schrie der Dämon. „Das erste Spiel der Dämonen soll im Schwertkampf entschieden werden. Erscheine und sei Zeuge!“
Es ertönte ein lautes Donnern, dann erklangen sanfte Töne und der Raum hüllte sich in weiße Dämpfe.
Aus diesen Dämpfen trat ein Wesen!
Eine bleiche Nebelgestalt.
Dann begann sich die Gestalt zu verfestigen. Es entstand ein schlanker Mann, der in ein Pantherfell gehüllt war und auf dem Kopf die Hedschet trug. In der rechten Hand hielt er einen blau/goldgestreiften Krummstab.
Cedric verbeugte sich vor dem Pharao.
Ramses II. erwiderte den Gruß mit einem huldvollen Neigen seines Kopfes.
„Du hast den ersten Teil des Spiels bewältigt und die Hexe getötet. Damit hast du den Menschen einen großen Dienst erwiesen.“
Plötzlich sprang hinter der Steinsäule Eileen hervor, sie blickte sich verstört um. Ihre Augen blieben auf der erhabenen Gestalt von Ramses II. haften.
„Wer ist das?“, stotterte sie. „Cedric was geschieht hier?“
Der Pharao hob seinen Krummstab. Lady Eileen blieb in der Bewegung stehen, ihre Augen schlossen sich. Es wirkte so, als wäre sie mit Trockeneis eingefroren.
„Nein, bitte“, stöhnte Cedric auf. „Tut ihr nicht weh.“
„Ihr ist nichts geschehen“, antwortete der Pharao. „Sie wird sich an diese Momente nicht mehr erinnern. Wenn sie morgen in ihrem Bett aufwacht, hat sie alles vergessen.“
Dann drehte sich Ramses um und blickte Chimay an.
„Ihr wünscht den Kampf? Jetzt und hier?“
„Ja, Àrbitro. Ich wünsche den Kampf und bin begierig auf seine Seelenstücke.“
„So soll es sein!“, sprach der Pharao majestätisch. „Der Kampf erfolgt mit dem Schwert. Ich bestimme, wann der Kampf beendet ist und wer der Sieger ist!“
Dann streckte er die Arme empor. Es erschien ein gleißendes weißes Licht, das den Raum einhüllte.
„Alle Magie verschwindet während des Kampfes aus dem Raum!“
Plötzlich hörte man ein Rumpeln, als würde jemand von einem Stuhl fallen. Cedric blickte sich erschrocken um und erkannte Lady Drummond in ihrem grünen Kleid.
„Schade“, flüsterte der Geist. „Ich habe mich auf einen spannenden Kampf gefreut.“
Der Pharao blickte sie zornig an.
„Weiche, Geist. Der Raum bleibt frei von Magie.“
Lady Drummond stürzte nach vorne und beugte das Knie vor Ramses.
„Bitte, hoher Àrbitro. Nehmt den grässlichen Fluch von mir“, erflehte sie mit zitternder Stimme.
„Du warst mutig und tapfer, Geist“, erwiderte der Pharao huldvoll. „Du hast dem jungen Cedric geholfen, indem du ihn auf die Hexe aufmerksam gemacht hast. Du hast deine Tochter Eileen geweckt und hierher geführt, damit sie Cedric und William befreit. Ohne deine Hilfe hätte er es wohl nicht geschafft. Dafür gebührt dir Dank und Anerkennung.“
Er deutete eine Verbeugung an, dann sprach er weiter.
„Aber ich kann den Fluch nicht von dir nehmen. Ich werde aber dem Rat der Erzengel deine Taten schildern. Vielleicht befreien sie dich. Und nun geh und lass uns allein. Eine wichtige Entscheidung steht an.“
Der Pharao hob erneut seinen Krummstab. Die Gestalt von Lady Drummond
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