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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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schön, ich habe die Anspielungen verstanden.«
    »Ich verstehe vielleicht mehr als die meisten anderen Menschen von der Spannung zwischen Lebenden und Toten, der Bitterkeit des Alterns, das uns alle ohne Ausnahme findet…«
    »Redet Ihr immer so?«
    Er blickte weg. »Nein. Ich versuche gerade, meinen Glauben wieder aufleben zu lassen …«
    »Bei den Fliesen, bringt mich nicht zum Lachen, Banaschar. Bitte.«
    »Lachen? Oh ja … Spiele mit Worten. Unbeabsichtigte …«
    »Unsinn.«
    Das entlockte ihm ein spöttisches Lächeln - was besser war als der düstere Kummer, der sein Gesicht überschattet hatte. »Also schön, Shurq Elalle, warum wünscht Ihr Euch nicht, wieder zu leben?«
    »Ich werde nicht älter, oder? Ich bleibe, wie ich bin, angemessen anziehend …«
    »Äußerlich, ja.«
    »Habt Ihr Euch denn die Zeit genommen, mal nach innen zu sehen, Banaschar?«
    »So etwas würde ich ohne Eure Erlaubnis niemals tun.«
    »Die gebe ich Euch. Forscht tief, Hohepriester.«
    Sein Blick war fest auf sie gerichtet, doch allmählich änderte sich der Fokus. Ein Moment verging, dann wurde er plötzlich blass, blinzelte und trat einen Schritt zurück. »Bei den Göttern hienieden, was ist das denn?«
    »Ich weiß nicht, was Ihr meint, werter Herr.«
    »Da sind … Wurzeln … die Euren ganzen Körper durchziehen. Jede Ader und jede Arterie, auch die kleinsten Blutgefäße … lebendig …«
    »Meine Uhtuhluh - sie haben gesagt, dass sie eines Tages Besitz von mir ergreifen würde. Ihr Appetit« - sie lächelte - »ist grenzenlos. Aber ich habe gelernt, ihn zu beherrschen … mehr oder weniger. Sie besitzt eine ganz eigene Festigkeit, nicht wahr?«
    »Ihr seid tot und doch nicht tot, nicht mehr - aber das, was in Euch lebt, was Euren ganzen Körper eingefordert hat, das … ist fremd, Shurq Elalle. Ein Schmarotzer!«
    »Besser als Flöhe.«
    Er starrte sie mit offenem Mund an.
    Seine wachsende Besorgnis machte sie ungeduldig. »Der Abtrünnige soll Eure Rituale holen. Ich bin zufrieden mit dem, wie ich bin, oder ich werde es sein, wenn ich erstmal wieder durchgespült worden bin und ein paar neue Kräuter reingestopft …«
    »Hört auf, bitte.«
    »Wie Ihr wollt. Gibt es sonst noch irgendetwas, über das Ihr Euch mit mir unterhalten wollt? Um die Wahrheit zu sagen, habe ich für Hohepriester nicht viel übrig. Als hätte Frömmigkeit etwas mit protzigen Gewändern und selbstgerechter Arroganz zu tun. Zeigt mir einen Priester, der weiß, wie man tanzt, und dann werde ich mich vielleicht in seinem Rhythmus aalen. Eine Zeit lang. Ansonsten …«
    Er verbeugte sich. »Dann vergebt mir bitte.«
    »Vergesst den Versuch, Euren Glauben wiederzubeleben, Banaschar, und versucht für Euch selbst ein würdigeres Lebensritual zu finden.«
    Er ging rückwärts weg und wäre beinahe mit der Mandata und Tavores allgegenwärtiger Leibwächterin Lostara Yil zusammengestoßen. Eine weitere hastige Verbeugung, dann floh er die Stufen hinunter.
    Die Mandata sah Shurq Elalle stirnrunzelnd an. »Es scheint, als brächtet Ihr meine Passagiere durcheinander, Kapitän.«
    »Nicht mein Problem, Mandata. Ich würde Euch mehr nützen, wenn ich auf meinem eigenen Schiff wäre.«
    »Euch mangelt es an Vertrauen in Euren Ersten Maat?«
    »Mein unvollständiges Anschauungsexemplar eines Menschen? Warum solltet Ihr das annehmen?«
    Lostara Yil prustete los, und tat dann so, als hätte sie den raschen, warnenden Blick der Mandata nicht bemerkt.
    »Ich werde Euch noch viele Fragen stellen müssen, Kapitän«, sagte Tavore. »Zumal wir Letheras immer näher kommen. Und ich werde den Wert Eurer Antworten abwägen.«
    »Ihr seid zu wagemutig«, sagte Shurq Elalle, »wenn Ihr direkt auf die Hauptstadt losgeht.«
    »Antworten, keine Ratschläge.«
    Shurq Elalle zuckte die Schultern. »Ich hatte einen Onkel, der eines Tages beschloss, Letheras zu verlassen und bei den Meckros zu leben. Der war auch keiner, der auf Ratschläge gehört hat. Also ist er weggegangen, und dann, vor nicht allzu langer Zeit, ist ein Schiff gekommen, ein Schiff der Meckros aus einer ihrer schwimmenden Städte südlich von Pilott - und die haben Geschichten von einer Schwesterstadt erzählt, die vom Eis zerstört wurde und dann verschwunden ist - es sind praktisch keine Wrackteile übrig geblieben - und keine Überlebenden. Vermutlich ist sie schnell und gründlich abgesoffen. Und diese unglückselige Stadt war diejenige, in der mein Onkel gelebt hat.«
    »Dann solltet Ihr eine überaus

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