Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
erzähle. Und Ebron. Und Humpel. Wir werden Wetten abschließen, ja klar. Wie lange es dauert, bis sie schreiend davonrennt. Und Krumm dann verzweifelt hinter ihr her galoppiert, die Knie an den Ohren.
Ebron kam aufs Achterdeck geklettert. »Was ist passiert, dass du so fröhlich aussiehst, Sergeant?«
»Das erzähl ich dir später. Bist du aus dem Spiel ausgestiegen?«
»Krumm gewinnt immer noch.«
»Dann hat sich das noch nicht geändert?«
»Wir haben es vor einem halben Glockenschlag versucht, Sergeant. Aber das Glück dieses verdammten Idioten ist fast schon unheimlich.«
»Tatsächlich? Aber er ist kein Magier oder so was?«
»Bei den Göttern, nein, ganz im Gegenteil. Alle meine Magie läuft verquer - die, die ich bei ihm eingesetzt habe genauso wie die mit den Knochen und dem Schädel. Diese Motts Irregulären, das waren Magierjäger, weißt du. Hochmarschall So und Hochmarschall Anders - wenn Krumm wirklich einer vom Stamm ist, von den Brüdern, dann … nun ja, sie waren legendär.«
»Willst du damit etwa sagen, dass wir den blöden Kerl unterschätzen, Ebron?«
Der Truppmagier blickte mürrisch drein. »Um ungefähr dreihundert Imperiale Jakatas und mehr, Sergeant.«
Bei den Eiern des Vermummten, vielleicht wird es Masan Gilani ja gefallen, Königin des Universums zu sein.
»Was wolltest du mir eigentlich erzählen, Sergeant?«
»Ist nicht so wichtig.«
Shurq Elalle stand auf dem Vorderdeck der Geiferwolf, den prüfenden Blick unentwegt auf die vorneweg segelnde Unvergängliche Dankbarkeit gerichtet. Sie hatte alle Segel gesetzt und machte gute Fahrt. Skorgen Kaban spielte momentan Kapitän auf ihrem Schiff, und das würde er auch weiterhin tun, bis sie die Mündung des Lether erreichten. Bis jetzt hatte er sich noch nicht lächerlich gemacht - oder, was viel wichtiger war, sie blamiert.
Sie war nicht sehr glücklich über die ganze Sache, aber diese Malazaner bezahlten sie in der Tat sehr gut. Mit gutem Gold, und eine Kiste davon würde ihr in den kommenden Tagen, Monaten und vermutlich Jahren sehr gelegen kommen.
Das letheriische Imperium erlebte schon wieder eine Invasion, und auf ihre Weise war die hier möglicherweise genauso schlimm wie die letzte. Waren dies womöglich Vorzeichen des Niedergangs einer einst großartigen Zivilisation? Zuerst von den barbarischen Tiste Edur erobert, und jetzt mitten in einem langwierigen Krieg, der sie sehr wohl ausbluten konnte, bis sie nur noch ein lebloser Kadaver war.
Es sei denn, natürlich, diese unglückseligen, auf sich gestellten Seesoldaten - was auch immer >Seesoldaten< sein mochten, auf alle Fälle irgendwelche Soldaten - waren bereits Brei und verschwanden im Humus. Eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit, und da Shurq nicht in irgendwelche Einzelheiten des Unternehmens eingeweiht war, hatte sie keine Ahnung, was Sache war.
Also, hier war sie nun und kehrte schließlich wieder nach Letheras zurück … vielleicht gerade rechtzeitig, um noch zuzusehen, wie die Stadt erobert wurde. Zusehen - nein, also wirklich, Shurq, mein Liebling, du hast eine größerer Rolle als einfach nur zuzusehen. Etwa, den verdammten Feind direkt zu den Docks zu fuhren. Wie berühmt wird dich das wohl machen? Wie viele Flüche mehr wird es geben, wenn dein Name genannt wird?
»Es gibt da ein Ritual«, sagte eine Stimme hinter ihr.
Sie drehte sich um. Der merkwürdige Mann, der Mann in den schäbigen Gewändern, dessen Gesicht man so leicht wieder vergaß. Der Priester. »Banaschar - so heißt Ihr doch, oder?«
Er nickte. »Darf ich mich zu Euch gesellen, Kapitän?«
»Ganz wie Ihr wollt, aber momentan bin ich kein Kapitän. Ich bin ein Passagier, ein Gast.«
»Genau wie ich«, erwiderte er. »Wie ich gerade sagte, gibt es ein Ritual.«
»Und was bedeutet das?«
»Ein Ritual, mit dem sich Eure Seele finden und wieder an Euren Körper binden lässt - ein Ritual, mit dem man den Fluch, der Euch auferlegt wurde, von Euch nehmen und Euch wieder lebendig machen kann.«
»Selbst wenn ich mir so etwas wünschen würde, Banaschar, wäre es dafür schon ein bisschen spät.«
Er zog die Brauen hoch. »Ihr träumt nicht davon, wieder lebendig zu sein?«
»Sollte ich das?«
»Ich bin wahrscheinlich der letzte lebende Hohepriester von D’rek, dem Wurm des Herbstes. Das Gesicht der Gealterten, der Sterbenden und der Kranken. Und das der alles verschlingenden Erde, die Fleisch und Knochen nimmt, und der Feuer, die alles in Asche verwandeln …«
»Ja, sehr
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