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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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die Reihen der Edur, schleuderten Krieger beiseite und zertrampelten andere. Lanzen stießen in zurückweichende Körper, prallten von verzweifelt hochgerissenen Schilden ab, zerfetzten Gesichter und Kehlen in einem Blutschwall.
    Brohl Handar, der sich hinter dem Edur-Karree befand, starrte voller Entsetzen auf das Geschehen, als der ganze Block aus Arapay- Kriegern erst zurückzuzucken, dann zurückzuweichen und sich schließlich unaufhaltsam von der den Ahl zugewandten Seite her nach innen zu falten schien.
    Der Keil aus berittenen Ahl war tief vorgestoßen und barst nun förmlich inmitten des in Unordnung geratenen Karrees. Der Aufprall hatte Krieger zurückgedrängt, so dass sie auf diejenigen hinter ihnen geschoben worden waren - ein Effekt, der als wellenförmige Bewegung die ganze Formation durchlief.
    Die Ahl, die sich inmitten der dicht gedrängten, stolpernden Edur befanden, schwangen mittlerweile Schwerter, da ihre Lanzen zerbrochen, zersplittert oder in Leichen stecken geblieben waren. Vor Raserei kreischend hackten die Wilden nach allen Seiten.
    Pferde stürzten, traten im Todeskampf wild um sich. Speere stießen aufwärts, um Ahl-Krieger aus dem Sattel zu heben.
    Das Karree war ein Ort brodelnden Wahnsinns.
    Noch mehr Pferde stürzten, während andere trotz der lauten Befehle ihrer Reiter zurückwichen. Immer mehr Speere stocherten Reiter aus dem Sattel, Gruppen von Kriegern umringten einzelne Angreifer.
    Plötzlich versuchten die Ahl sich zurückzuziehen, und nun drängten die Edur-Krieger ihrerseits nach; die Flanken des Karrees rückten vor, um die Angreifer zu umzingeln.
    Irgendjemand rief Brohl Handar etwas zu. Irgendjemand an seiner Seite, und als er sich umdrehte, erkannte er einen seiner Melder.
    Der wild gestikulierend nach Westen deutete.
    Wo sich die Reiterei aus Blaurose formierte.
    Brohl Handar starrte auf die fernen Reihen, die in der Sonne glitzernden, hoch erhobenen Lanzenspitzen, die Pferde, die die Köpfe hoben und zurückwarfen, und dann riss er sich zusammen. »Gib das Signal, die Reihen zu schließen! Das Karrree folgt den Ahl nicht! Schließt die Reihen und lasst den Feind sich zurückziehen.« Augenblicke später ertönten die Hörner.
    Die Ahl begriffen es nicht. Sie waren bereits kopflos vor Angst, und das plötzliche Zögern der jetzt vorrückenden Edur kam ihnen wie eine günstige Gelegenheit vor. Einzig und allein darauf bedacht, sich aus dem Gefecht zu lösen, wichen die Reiterkrieger zurück - zwanzig Schritt -, Bogenschützen drehten sich im Sattel, um Pfeile abzuschießen - vierzig, fünfzig Schritt, und ein kupfergesichtiger Offizier brüllte seine Truppen an, sich neu zu formieren, um einen weiteren Angriff durchführen zu können - und dann war da plötzlich ein Donnern im Westen, und der maskierte Krieger drehte sich im Sattel um und sah den eigenen Tod auf seine ungeordneten Krieger herabkommen.
    Seinen Tod, und den seiner Krieger.
    Brohl Handar beobachtete, wie der Anführer verzweifelt versuchte, seine Truppen herumschwenken zu lassen, sie neu auszurichten, die müden, blutigen Tiere und ihre ebenso müden Reiter ihrerseits zum Angriff zu treiben - doch es war zu spät. Angsterfüllte Schreie ertönten, als immer mehr Krieger erblickten, was auf sie zukam. Das Durcheinander wurde noch größer, und dann lösten sich Reiter aus dem Pulk und flohen …
    Zugleich rasten die Lanzenreiter aus Blaurose in sie hinein.
    Brohl Handar blickte auf seine Arapay hinunter - Schwester Schatten, wir sind ganz schön verwundet worden. »Gib das Signal zum langsamen Vorrücken!«, befahl er, machte einen Schritt nach vorn und zog sein Schwert. »Wir werden zu Ende bringen, was die Blaurosen angefangen haben.« Ich will diese elenden Dreckskerle. Will sie alle bis zum letzten verdammten Mann. Will sie schreien hören, während sie durch unsere Klingen sterben!
    Tief in seinem Innern erwachte etwas Dunkles, Wildes zum Leben. Oh, das Töten würde eine Freude sein. Hier. Jetzt. Was für eine Freude.
     
    Als der Angriff der Lanzenreiter aus Blaurose über die Reiterei der Ahl hinwegrollte, wurde Natarkas - der immer noch seine Befehle brüllte herumzuschwenken - von einer Lanze mit breitem Stichblatt seitlich am Kopf getroffen. Die Spitze bohrte sich knapp unter seiner linken Schläfe, unterhalb des mit Bronzestreifen gebänderten Helms, in seinen Schädel. Sie zerschmetterte den Knochen, ebenso wie das Jochbein und die Augenhöhle. Grub sich noch tiefer, durch Hirnmasse und

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