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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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den Knien ein, und als der Rhythmus erst ungleichmäßig wurde und dann ganz zusammenbrach, stolperten die hinteren Reihen gegen die vor ihnen.
    Eine zweite Reihe Hörner ertönte, sobald alle Keile ganz auf dem Meeresgrund waren, und jegliche Vorwärtsbewegung hörte auf. Es gab einen Augenblick relativer Stille, als die Keile sich neu formierten, und dann drang ein neues Lied aus den Kehlen der Soldaten, und dieses Mal klang das Lied nicht so schrill, sondern tiefer, sicherer, und es hatte einen langsameren Rhythmus, einen langgezogenen Takt, der perfekt zu einem Vorrücken passte, das Schritt um Schritt - mit jeweils einer Pause dazwischen erfolgte.
    Toc gab ein bewunderndes Knurren von sich. Dies war tatsächlich beeindruckende Kontrolle, und es sah aus, als funktionierte es.
    Sie werden die Reihen der Ahl in Formation erreichen. Trotzdem haben sie immer noch keinen festen Boden unter den Füßen, um die Schilde abzustützen oder die Waffen mit voller Kraft zu schwingen. Bei den Göttern, das hier wird blutig werden.
    Trotz all seines Einfallsreichtums war Rotmaske nach Tocs Einschätzung kein taktisches Genie. Hier hatte er alles getan, was er tun konnte, um den Ahl einen Vorteil zu verschaffen, und dabei die nötige Tüchtigkeit gezeigt. Ohne die K’Chain Che’Malle wäre diese Schlacht vielleicht schon vorüber gewesen. Jedenfalls konnte Rotmaskes zweite Überraschung niemanden mehr besonders überraschen.
     
    Natarkas, dessen Gesicht unter seiner roten Maske schweißnass war, ließ sein Pferd in einen leichten Galopp fallen. Eine Woge aus Donner begleitete ihn - zweitausend ausgesuchte Krieger, die mit ihm über die Ebene ritten. Als der leichte Galopp zum vollen wurde, wurden Lanzen angelegt und Schilde gehoben, um Lenden, Hüften und Brust zu schützen.
    Natarkas hatte seine Reiterei in der Nacht durch den Regen geführt, zuerst nach Osten, weg vom Meeresgrund, dann nach Norden, und schließlich - als das erste Schimmern des Zwielichts an der Dunkelheit leckte - nach Westen.
    Bei Tagesanbruch hatten sie sich eine Meile hinter den letheriischen Streitkräften aufgestellt. In einer Keilformation, mit Natarkas selbst im Zentrum der sechsten Reihe. Und so warteten sie auf die ersten Kampfgeräusche.
    Rotmaskes Anweisungen waren klipp und klar gewesen. Wenn die Kundschafter des Feindes sie entdeckten, sollten sie warten, und sogar noch länger warten, sollten mindestens zwei Umdrehungen des Rades lang auf die Kampfgeräusche lauschen. Wenn sie glaubten, dass sie noch nicht entdeckt waren - wenn immer noch die Möglichkeit bestand, den Feind überraschen zu können -, sollte Natarkas mit seiner Reiterei unverzüglich - sobald die Kampfgeräusche begannen - die rückwärtigen Einheiten der feindlichen Streitkräfte angreifen - bei denen es sich zweifelsohne um die Tiste Edur handeln würde. Von diesen Anweisungen durfte er auf gar keinen Fall abweichen.
    Bei Tagesanbruch waren seine eigenen Kundschafter zu Natarkas gekommen und hatten ihm berichtet, dass sie von einer berittenen Truppe Edur entdeckt worden waren. Und er dachte an das, was Rotmaske in der Nacht zuvor zu ihm gesagt hatte. »Natarkas, verstehst du, warum ich will, dass ihr abwartet, wenn ihr entdeckt werdet? Warum ihr nicht sofort angreifen sollt? Nein? Dann werde ich es dir erklären. Wenn ihr entdeckt werdet, muss ich in der Lage sein, das in der Schlacht auf dem Meeresgrund für mich nutzbar zu machen. Ihr müsst zumindest zwei Umdrehungen des Rades abwarten, dürft nichts tun. Dies wird dafür sorgen, dass die Tiste Edur ihre Position nicht verlassen können. Vielleicht wird es sogar dazu kommen, dass die Reiterei aus Blaurose aus der Schlacht abgezogen wird- und sollten sie sich euch nähern, dann verleite sie dazu, euch zu verfolgen - locke sie weg, ja, locke sie immer weiter weg. Kämpf nicht gegen sie, Natarkas1. Ihr würdet zerfetzt werden1. Sorge dafür, dass ihre Pferde vollkommen erschöpft sind - sie werden dann keine Rolle mehr spielen, verstehst du, und Bivatt wird sie nicht einsetzen können. Das ist wichtig! Hast du meine Befehle verstanden?«
    Ja, er hatte sie verstanden. Wenn ihr Angriff nicht überraschend erfolgen konnte, sollte er seine Ahl… wegführen. Wie Feiglinge. Aber sie hatten schon früher die Rolle von Feiglingen übernommen, und dieses Wissen brannte schmerzhaft in seinem Herzen. Und loderte jedes Mal zu heller Agonie auf, wenn er den Mezla sah - Toc Anaster, ja, den einäugigen Fremden, den lebenden Beweis für

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