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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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verfügte, nichts ausrichten. Alles, was dem Stamm aus der großen Ebene einst Macht verliehen hatte, war zerrissen, durch die Vertreibung aus den angestammten Gebieten, die Schändung des heiligen Bodens und den Tod zahlloser Krieger, Alter und Kinder förmlich zerfetzt worden.
    Die Kultur der Ahl war im Begriff, sich aufzulösen, wie Toc nun begriff, und wenn Rotmaske sie retten, wenn er sein Volk wieder aufleben lassen wollte, brauchte er heute einen Sieg - und daher würde er alles tun, um diesen Sieg zu erringen.
    Und dazu gehörte auch die Opferung seiner K’Chain Che’Malle, sollte das notwendig werden.
    Ungeachtet ihrer fremdartigen Rüstung, ungeachtet der angeschmolzenen Schwerter am Ende der Arme der K’ell-Jäger, ungeachtet ihrer stummen Sprache und ihres unerklärlichen Bündnisses mit Rotmaske von den Ahl waren die K’Chain Che’Malle Reptilien. Ihr Blut war kalt, und tief in ihren Hirnen ließen sich vielleicht uralte Erinnerungen finden, undeutliche Bilder eines vorzivilisierten Daseins, einer Wildheit, eingewoben in einen Strang von Instinkten, und daher kreiste in dem kalten Blut die Geduld eines überlegenen Raubtiers.
    Reptilien. Verdammte Echsen.
    Etwa dreißig Schritt von der Stelle entfernt, wo die Magier und die sie beschützenden Soldaten standen, traf der Abhang auf das Ufer des alten Meeres; hier erstreckte sich der Schlamm zwischen Büscheln aus verschmiertem, flachgedrücktem Gras, und Regenwasser hatte Pfützen gebildet, ehe es langsam in den Schlammschichten versickert war.
    Die K’Chain Che’Malle hatten sich in diesem Schlamm gesuhlt, wahrscheinlich bereits zu einem Zeitpunkt, als noch der Regen in der Dunkelheit herabgeprasselt war. So groß sie auch waren, hatten sie sich im Schlamm eingegraben, und zwar so geschickt, dass nichts auf ihre Anwesenheit hindeutete - zumindest nichts, was ein unbedachter Beobachter hätte entdecken können. Außerdem - wer hätte sich vorstellen können, dass so gewaltige Kreaturen sich einfach so unsichtbar machen konnten?
    Rotmaske hatte die Stelle, wo die Magier sich positionieren würden, mehr oder weniger richtig erraten; tatsächlich hatte er Bivatt zu dieser Positionierung verleitet, von der aus die Wogen aus Magie mit dem größtem Effekt über seinen wartenden Krieger zusammenschlagen würden. Und so kam es, dass Sag’Churok und Gunth Mach, als sie sich aus dem Schlamm erhoben, ihre Opfer nicht allzu weit entfernt für den plötzlichen, vernichtenden Sturm hangauf fanden.
    Entsetzensschreie, als die ebene Lehmschicht an der alten Küstenlinie zu explodieren schien - und dann rasten die dämonischen Kreaturen bereits den Hang hinauf, während der Schlamm noch von ihrem Rücken troff, und jede ging auf einen der Magier los.
    Panikerfüllter Rückzug - die Wachen flohen, warfen Schilde und Schwerter weg und ließen die unglücklichen Magier ungeschützt zurück, die beide versuchten, ihre Zauberei zu entfesseln …
    … nicht genügend Zeit, weil Sag’Churoks Klingen zuschlugen und der erste Magier in einer Explosion aus Blut und Fleisch zu verschwinden schien …
    … nicht genügend Zeit, weil Gunth Mach hoch in die Luft sprang und mit gespreizten Krallen auf dem zweiten, sich duckenden Magier landete, ihn unter sich zermahlte …
    Und dann wirbelten die Bestien herum, rasten auf einem Zickzackkurs zurück, während Pfeilsalven auf sie herabregneten. Die, die trafen, prallten ab, oder drangen - selten - durch die dicke, schuppige Haut, wo sie stecken blieben, bis sie sich durch die Bewegungen der Kreatur wieder lösten.
    Nur wenige Augenblicke nach diesem unerwarteten, entsetzlichen Geschehen ertönten die Hörner der Letherii; es hörte sich an wie Wutschreie, und auf einmal begannen die Keile, sich den Hang hinunterzubewegen, und ein Schlachtlied stieg zum Himmel hinauf, um einen Marschrhythmus vorzugeben - aber die Töne, die aus den Kehlen erschütterter Soldaten drangen, klangen schrill …
    Und so einfach, dachte Toc Anaster, beginnt diese Schlacht.
    Hinter ihm tanzte Schwall in hämischer Raserei.
    Und rief: »Rotmaske! Rotmaske! Rotmaske!«
    Die Keile schoben sich auf den Meeresgrund hinaus und sackten sichtlich weg, als ihr Schwung nachließ. Zwischen ihnen bewegten sich die Bogenschützen, Plänkler und ein paar Einheiten Mittelschwerer Infanterie, und Toc sah Soldaten ausrutschen und fallen, sah sie keinen Halt finden, als sie ihn suchten, um Bogensehnen zu spannen - Chaos. Die Schwere Infanterie ganz vorne sank nun bis zu

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