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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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toten Agenten und brennenden Pferden, meine ich.«
    Karos Invictads Antwort erfolgte unfreiwillig, da sein Blick kurz nach unten, zu der Schachtel mit dem Rätsel huschte. Er berichtigte sich selbst - aber zu spät, denn er sah eine Erkenntnis in Tehols zerschlagenem Gesicht heraufdämmern, und der Mann beugte sich jetzt auf seinem Stuhl noch weiter nach vorn.
    »Also, was ist es? Irgendein magischer Behälter? In dem alle Lösungen für diese notleidende Welt zu finden sind? So muss es wohl sein, wenn es Euer beeindruckendes Genie zur Gänze fordert. Wartet … bewegt sich etwas da drin?«
    »Das Rätsel bedeutet nichts«, sagte Karos Invictad und wedelte mit einer von Diamantringen geschmückten Hand. »Wir haben von deinen Mängeln gesprochen.«
    Tehol lehnte sich wieder zurück und verzog das Gesicht. »Oh, von meinen Mängeln. War das das Thema dieser prickelnden Unterhaltung? Ich fürchte, ich bin ein bisschen durcheinandergekommen.«
    »Für manche Rätsel gibt es keine Lösung«, sagte Karos, und er konnte hören, dass seine Stimme plötzlich schriller geworden war. Er zwang sich, tief durchzuatmen, und sagte in gemäßigterem Tonfall: »Jemand hat versucht, mich zu verwirren. Hat getan, als gäbe es eine Lösung. Aber ich erkenne jetzt, dass es niemals eine Lösung gegeben hat. Der Narr hat nicht ehrlich gespielt, und solche Kreaturen kann ich überhaupt nicht leiden, und wenn ich ihn - oder vielleicht auch sie - finden würde, würde ich ihn sofort verhaften lassen, und dieses ganze Gebäude würde von den Schreien und dem Wimmern dieses Narren widerhallen.«
    Karos unterbrach sich, als er sah, dass Tehol ihn stirnrunzelnd anstarrte. »Was ist?«
    »Nichts. Es ist nur lustig.«
    Der Beaufsichtiger griff nach seinem Zepter, das auf der Tischplatte lag, wie immer erfreut über das solide Gewicht des Symbols und darüber, wie es sich in seiner Hand anfühlte.
    »Na schön, nicht lustig. Tut mir leid, dass ich überhaupt was gesagt habe. Schlagt mich bitte nicht wieder mit dem Ding da. Bitte. Obwohl«, fuhr er nach kurzem Zögern fort, »es schon irgendwie … na ja, wenn man bedenkt, dass es das Symbol Eures Amtes ist, dann ist es zwar ein bisschen … plump, mich damit zu schlagen, aber nichtsdestotrotz auch irgendwie … lustig.«
    »Ich denke darüber nach, dich den Bürgern von Letheras auszuliefern«, sagte Karos Invictad. Er schaute auf, weil er abschätzen wollte, wie der Mann auf diese Aussage reagieren würde. Und war überrascht, den Narren erneut lächeln zu sehen. »Glaubst du, ich mache einen Witz?«
    »Das würdet Ihr niemals tun. Offenkundig.«
    »Dann würde es dir also gefallen, vom Mob in Stücke gerissen zu werden?«
    »Das bezweifle ich. Aber das würde ich ja auch nicht, nicht wahr? In Stücke gerissen werden, meine ich.«
    »Oh, und warum nicht?«
    »Nun ja, ich habe nicht nur mehr Geld als Ihr, Beaufsichtiger, sondern mir ist es darüberhinaus - im Gegensatz zu Euch - völlig gleichgültig, wer es am Ende besitzt. Liefert mich ruhig aus, mein Herr, ja doch, unbedingt. Und seht zu, wie ich mich freikaufe.«
    Karos Invictad starrte den Mann an.
    Tehol wedelte mit einem gebrochenen Finger. »Leute, die keinen Sinn oder Verständnis für Humor haben, nehmen Geld immer zu ernst, Beaufsichtiger. Es zu besitzen, zumindest. Und deshalb verbringen sie auch all ihre Zeit damit, Münzen aufzustapeln, dies und das zu zählen, liebevoll ihre Schätze anzusehen und all so was. Sie gleichen die jämmerliche Armut in allen anderen Bereichen ihres Lebens aus. Schöne Ringe, nebenbei bemerkt.«
    Karos zwang sich dazu, angesichts solch unverhohlener Beleidigungen dennoch ruhig zu bleiben. »Ich habe gesagt, dass ich darüber nachdenke, dich auszuliefern. Leider hast du mir gerade einen Grund dafür gegeben, es nicht zu tun. Und so stellst du sicher, dass du morgen früh dein eigenes Tauchfest bekommst. Zufrieden?«
    »Nun, wenn meine Zufriedenheit hierbei von Bedeutung ist, würde ich vorschlagen …«
    »Das reicht, Tehol Beddict. Du interessierst mich nicht mehr.«
    »Gut. Darf ich dann gehen?«
    »Ja.« Karos erhob sich, klopfte sich mit dem Zepter gegen die Schulter. »Und ich muss dich leider begleiten.«
    »Gute Hilfskräfte sind heutzutage schwer am Leben zu halten.«
    »Steh auf, Tehol Beddict.«
    Der Mann hatte einige Probleme, dieser Anweisung Folge zu leisten, aber der Beaufsichtiger wartete. Er hatte es gelernt, in solchen Dingen geduldig zu sein.
    Sobald Tehol stand, erhellte allerdings ein

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