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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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tun. Ein schöner Körper, in der Tat, der immer dünner wurde, wie er es bei seinen Frauen bevorzugte. Er streckte eine Hand aus und zog sie dann wieder zurück. Er mochte keine Berührungen, so lange er noch nicht bereit war. Sie stöhnte ein zweites Mal, wölbte ihren Rücken.
    Tanal Yathvanar zog sich aus. Dann kroch er auf das Bett, kauerte über ihr, die Knie zwischen ihren Beinen, während er sich mit den Händen beiderseits ihrer Brust auf der Matratze abstützte.
    Er sah, wie die Handschellen ihre Handgelenke aufgerissen hatten. Er würde sich darum kümmern müssen - die Wunden sahen schlimm aus.
    Langsam ließ Tanal sich auf ihren Körper sinken, spürte, wie sie unter ihm erschauerte, als er problemlos in sie hineinglitt. So leicht, so einladend. Sie stöhnte, und er beobachtete ihr Gesicht. »Willst du, dass ich dich jetzt küsse?«, fragte er.
    »Ja!«
    Und er senkte den Kopf, während er das erste Mal zustieß.
     
    Janath, früher einmal eine angesehene Gelehrte, hatte in ihrem Innern ein Tier gefunden, wachgestupst, als hätte es jahrhundertelang, vielleicht jahrtausendelang geschlafen. Ein Tier, das Gefangenschaft verstand, das verstand, dass es manchmal notwendig war, entsetzliche Schmerzen auf sich zu nehmen, um tun zu können, was notwendig war.
    Unter den Fesseln um ihre Handgelenke waren die Knochen abgeschabt und größtenteils unter Schorf, Blut und Hautfetzen verborgen. Durch andauerndes, wildes Gezerre. In einem animalischen Rhythmus, der blind war für alles andere, taub gegen jeden Schrei ihrer Nerven. Immer nur zerren und zerren.
    Bis die Bolzen unter dem Bettgestell sich zu verbiegen begannen. Sich ganz, ganz langsam zu biegen begannen, die Holzlöcher ausleierten, die Bolzen sich bogen, sich durch die Löcher gruben.
    Und jetzt, mit der zusätzlichen Kettenlänge, die daher rührte, dass Tanal die Bolzen am Fußende des Bettgestells neu gesetzt hatte, hatte sie genug Spiel.
    Um ihre linke Hand auszustrecken und ein Büschel seiner Haare zu packen. Seinen Kopf nach rechts zu drücken, wo sie, in einer rasselnden, nur verschwommen wahrnehmbaren Bewegung den größten Teil der Kette durch das Loch gezogen hatte, genug, um sie ihm um den Hals zu wickeln und dann ihre Hand nach unten und nach oben zu führen; und mit unerwarteter, entsetzlicher Entschlossenheit zog sie ihren linken Arm im nächsten Augenblick nach oben, reckte ihn höher und höher - während die Handschelle und ihr rechtes Handgelenk fest ans Bettgestell gepresst wurden, so weit nach unten gezogen wie möglich.
    Er zappelte, versuchte, seine Finger unter die Kette zu schieben, und sie streckte ihren linken Arm noch mehr, ihr Gesicht streifte seines, sie sah den baulichen Farbton, den seine Haut plötzlich annahm, sah seine hervorquellenden Augen und die Zunge, die ihm aus dem Mund hing.
    Er hätte auf sie einschlagen können. Er hätte ihr mit den Daumen die Augen ausdrücken können. Er hätte sie vermutlich schnell genug töten können, um das hier zu überleben. Aber sie hatte gewartet, bis er ausgeatmet hatte, was er immer dann tat, wenn er das erste Mal zustieß. Dieses Ausatmen, das sie nun schon hundert Mal gehört hatte, dicht an ihrem Ohr, während er ihren Körper benutzte, dieses Ausatmen war es, das ihn tötete.
    Er brauchte Luft. Er hatte keine. Nichts anderes spielte eine Rolle. Er kratzte an seiner eigenen Kehle herum, versuchte, seine Finger unter die Kette zu bekommen. Sie drückte ihren linken Arm durch, spannte den Ellbogen an und stieß selbst einen Schrei aus, als die Handschelle um ihr Handgelenk sich verschob und ein Bolzen hinunter ins Loch rutschte.
    Das blaue, anschwellende Gesicht, der überflutende Ausbruch aus seinem Penis, gefolgt von einem Schwall heißen Urins.
    Starrende Augäpfel, deren Adern sich röteten, dann purpurn wurden, bis keinerlei Weiß mehr zu sehen war.
    Sie blickte direkt hinein. Blickte hinein und suchte nach seiner Seele, versuchte, ihren Blick mit jener armseligen, ekelhaften, sterbenden Seele zu verschränken.
    Ich töte dich. Ich töte dich. Ich töte dich.
    Die stummen Worte des Tiers.
    Die frohlockende, wilde Aussage des Tiers. Ihre Augen schrien es ihm zu, schrien es in seine Seele. Tanal Yathvanar. Ich töte dich.
     
    Taralack Veed spuckte sich in die Hände, rieb sie aneinander, um den Schleim zu verteilen, hob sie dann und strich sich die Haare zurück. »Ich rieche mehr Rauch«, sagte er.
    Der Rangälteste Beurteiler, der ihm gegenüber an dem kleinen Tisch saß,

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