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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Wasser.
    Ein weiterer Gedanke, der ihn erheiterte; ein weiterer Gedanke, den er in seinen persönlichen Büchern festhalten sollte.
    Jetzt die Treppe hinauf; seine Stiefel hallten auf den Kalksteinfliesen, und weiter, hinein in den Korridor, der zum Arbeitszimmer des Beaufsichtigers führte, zu Karos Invictads Allerheiligstem. Seiner eigenen, persönlichen Zelle. Keine Wachen im Durchgang - Karos traute ihnen nicht mehr. Genau genommen traute er niemandem mehr. Außer mir. Und das wird sich als sein größter Irrtum erweisen.
    Als er die Tür erreichte, stieß er sie auf, ohne anzuklopfen, trat in den Raum und blieb dann stehen.
    Der Raum stank, und die Quelle dieses Gestanks hing auf einem Stuhl, der gegenüber dem Beaufsichtiger und seinem Schreibtisch stand.
    Tehol Beddict. Verdreckt und am ganzen Körper von Wunden und blauen Flecken gezeichnet - die Zeiten, in denen Karos Invictad eine solche Behandlung verboten hatte, waren vorüber, wie es schien.
    »Ich habe einen Gast«, blaffte der Beaufsichtiger ihn an. »Du warst nicht eingeladen, Tanal Yathvanar. Außerdem habe ich dich nicht klopfen gehört, ein weiteres Zeichen deiner zunehmenden Unverschämtheit.«
    »Der Mob wird wieder angreifen«, sagte Tanal, während sein Blick kurz zu Tehol huschte. »Vor der Morgendämmerung. Ich dachte, es wäre am besten, Euch über unsere geschwächte Verteidigung in Kenntnis zu setzen. Wir haben nur noch vierzehn Agenten, die in der Lage sind, uns zu verteidigen. Ich fürchte, dieses Mal werden sie durchbrechen.«
    »Ruhm ist mörderisch«, sagte Tehol Beddict mit aufgeplatzten Lippen. »Ich zögere, ihn zu empfehlen.«
    Karos Invictad starrte Tanal noch einen Moment länger mit finsterem Gesichtsausdruck an und sagte dann: »Im verborgenen Raum - ja, du weißt von ihm, das ist mir klar, also brauche ich nicht auf weitere Einzelheiten einzugehen -, also, im verborgenen Raum wirst du eine große Truhe voller Münzen finde, Tanal. Daneben sind ein paar hundert kleine Stoffbeutel aufgestapelt. Nimm die Verwundeten, und lass sie die Säckchen mit Münzen füllen. Dann übergib sie den Agenten auf den Mauern. Sie werden heute Nacht ihre Waffe sein.«
    »Das könnte sich gegen Euch wenden«, bemerkte Tehol und kam Tanal Yathvanar damit zuvor, »wenn sie zu dem Schluss kommen, dass hier drin noch mehr zu holen ist.«
    »Sie werden zu sehr damit beschäftigt sein, gegeneinander zu kämpfen, um noch irgendwelche Schlüsse zu ziehen«, sagte Karos herablassend. »Also, Tanal, wenn es sonst nichts mehr gibt, geh zurück zu deiner süßen Gefangenen, die fraglos verzweifelt um deine schmutzige Aufmerksamkeit bettelt.«
    Tanal leckte sich die Lippen. War es so weit? War er bereit?
    Und dann sah er in den Augen des Beaufsichtigers ein absolutes Gewahrsein, das Tanal bis ins Mark traf. Er hat meine Gedanken gelesen. Er kennt meine Pläne.
    Tanal salutierte rasch und eilte aus dem Zimmer. Wie kann ich einen solchen Mann besiegen? Er ist mir immer um zehn Schritte voraus. Vielleicht sollte ich warten, bis die Probleme vorüber sind, und zuschlagen, wenn er sich entspannt und sich wieder sicher fühlt.
    Er war in Invictads Arbeitszimmer gegangen, um sich zu vergewissern, dass der Mann mit seinem Rätsel allein war. Woraufhin er geplant hatte, hinunter zu den Zellen zu gehen und Tehol Beddict zu holen. Ihn zu fesseln, zu knebeln und ihm eine Kapuze über den Kopf zu ziehen, und ihn dann rauf und raus auf den Hof zu schaffen. Um den Mob zu beschwichtigen, um dafür zu sorgen, dass sie verschwanden, und um sein eigenes Leben zu retten. Stattdessen hatte der Beaufsichtiger Tehol in sein Arbeitszimmer geholt.
    Wozu? Für eine Unterhaltung? Um sich ihm gegenüber zu brüsten? Ach, jedes Mal, wenn ich glaube, ich würde den Mann kennen …
    Er stieß auf einen Agenten und übermittelte rasch Invictads Anweisungen, genauso wie entsprechende Hinweise, wo der einst verborgene Raum zu finden war. Dann ging er weiter, sich nur schwach der Ironie bewusst, dass er die Befehle des Beaufsichtigers buchstabengetreu befolgte.
    Hinunter auf eine niedrigere Ebene, einen weiteren Korridor entlang - in dem der Staub dicker lag als in den meisten anderen, abgesehen von den Stellen, an denen seine eigenen Stiefel Spuren hinterlassen hatten, die von seinem Eifer kündeten. Zu der Tür, vor der er einen Schlüssel hervorzog, mit dem er sie aufschloss, und dann den Riegel aufschob. Er trat ein.
    »Ich wusste, dass du einsam sein würdest«, sagte er.
    Der Docht der

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