Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
erobert, Imperator. Ihr werdet standhalten, weil niemand Euch auslöschen kann. Die Eindringlinge werden das erkennen, es begreifen. Sie werden feststellen, dass sie genug Vergeltung geübt haben. Werden sie unser Land besetzen? Das können wir nicht wissen. Aber wenn sie es nicht tun, wird es der Bund der östlichen Königreiche sein - aber solche Zusammenschlüsse brechen unausweichlich wieder auseinander, verzehren sich selbst. Und auch sie werden nicht in der Lage sein, Euch etwas zu tun, Imperator.«
    Rhulad Sengar starrte Triban Gnol an. Seine Lippen bewegten sich, aber es war kein Ton zu hören.
    »Ich habe damit begonnen«, fuhr der Kanzler fort, »unsere bedingte Kapitulation vorzubereiten. Vor den Malazanern. Zumindest werden sie dafür sorgen, dass wieder Frieden in der Stadt herrscht - sie werden die Unruhen beenden. Vermutlich in Zusammenarbeit mit den Patriotisten. Sobald die Ordnung wiederhergestellt ist, können wir uns der Aufgabe zuwenden, die Wirtschaft neu zu beleben, können Münzen …«
    »Wo ist mein Volk?«, fragte Rhulad.
    »Eure Leute werden zurückkehren, Imperator. Dessen bin ich mir sicher.«
    Rhulad drehte sich um und blickte den Thron an. Und wurde plötzlich vollkommen still. »Er ist leer«, flüsterte er. »Sieh doch!« Er wirbelte herum, deutete mit dem Schwert auf den Thron. »Siehst du es? Er ist leer!«
    »Majestät…«
    »Wie der Stuhl meines Vaters in unserem Haus! In unserem Haus im Dorf! Leer!«
    »Das Dorf gibt es nicht mehr, Imperator …«
    »Aber der Stuhl bleibt! Ich sehe ihn! Mit meinen eigenen Augen - der Stuhl meines Vaters! Die Farbe verblasst in der Sonne. Die hölzernen Verbindungen lösen sich im Regen. Krähen hocken auf den verwitterten Lehnen! Ich sehe ihn\«
    Der Schrei verhallte in der Stille. Keine einzige Wache rührte sich. Der Kanzler hatte den Kopf gesenkt, und wer wusste schon, welche Gedanken hinter den Augen der Schlange aufflackerten?
    Kapitulation. Bedingte Kapitulation. Rhulad Sengar bleibt. Rhulad Sengar und… oh ja, Kanzler Triban Gnol. Und die Patriotisten. »Wir können nicht erobert werden. Wir sind von Dauer. Betretet unsere Welt, und sie wird euch verschlingen.«
    Rhulads breite Schultern sackten plötzlich nach unten. Dann ging er zum Thron, drehte sich um und setzte sich hin. Schaute sich mit freudlosen Augen um. Mit krächzender Stimme fragte er: »Wer ist noch da?«
    Der Kanzler verbeugte sich. »Nur einer, Imperator.«
    »Einer? Es sollten noch zwei sein.«
    »Der Herausforderer, der als Icarium bekannt ist, ist geflohen, Imperator. In die Stadt. Wir machen Jagd auf ihn.« Lügner.
    Aber Rhulad Sengar wirkte gleichgültig. Er wandte den Kopf zu Seite, senkte den Blick, bis er auf das fleckige Schwert fiel. »Der Toblakai.«
    »Ja, Imperator.«
    »Der Binadas ermordet hat. Meinen Bruder.«
    »So ist es, Majestät.«
    Der Kopf hob sich langsam. »Ist die Dämmerung schon angebrochen?«
    »Ja.«
    Rhulads Befehl war sanft wie ein Hauch. »Holt ihn her.«
     
    Nachdem der arme Narr ihnen die versenkte Tür gezeigt hatte, die unter die Stadtmauer führte, ließen sie ihn gehen. Die Tür war natürlich verschlossen, und während die restlichen Trupps in der langsam verblassenden Dunkelheit warteten - und sich jede Deckung suchten, die sie finden konnten, mochte sie auch kümmerlich sein -, kletterten Fiedler und Krake in die Höhlung hinunter, um die Tür zu untersuchen.
    »Die ist so gemacht worden, dass sie aufgebrochen werden muss«, murmelte Krake, »also ist’s tatsächlich so, wie der Bursche gesagt hat - wir gehen rein, und dann öffnen sich die Fluttore und wir ertrinken. Fid, ich sehe keine Möglichkeit, da was zu machen - nicht so leise, dass niemand es hört und merkt, dass wir durch die Falltür kommen.«
    Fiedler kratzte sich an seinem weißen Bart. »Vielleicht können wir die ganze Tür ausbauen, mitsamt dem Rahmen und allem Drum und Dran.«
    »So viel Zeit haben wir nicht.«
    »Nein. Wir ziehen uns zurück und verkriechen uns tagsüber und machen es dann morgen Nacht.«
    »Bis dahin müsste die Mandata hier auftauchen. Keneb will, dass wir als Erste reingehen, und er hat Recht, das haben wir uns verdient.«
    In diesem Augenblick hörten sie ein dumpfes Geräusch von der anderen Seite der Tür, dann ein leises Scharren, als der Riegel angehoben wurde.
    Die beiden Malazaner wichen seitwärts zurück und spannten rasch ihre Armbrüste.
    Ein knirschendes Geräusch, und dann wurde die Tür aufgestoßen.
    Die Gestalt, die in ihr

Weitere Kostenlose Bücher