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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Blickfeld geklettert kam, war kein letheriischer Soldat. Sie trug eine schlichte Lederrüstung, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie eine Frau war, und auf dem Gesicht eine emaillierte Maske mit einer bescheidenen Anordnung aufgemalter Zeichen. Auf den Rücken hatte sie sich zwei Schwerter geschnallt. Sie machte einen Schritt, dann noch einen. Ein kurzer Blick auf Fiedler zu ihrer Rechten, dann auf Krake zu ihrer Linken. Sie blieb kurz stehen, klopfte sich den Staub von der Rüstung und setzte sich in Bewegung. Hinaus auf den Todesstreifen - und weg war sie.
    Schweißgebadet ließ Fiedler sich in eine sitzende Position zurücksinken. Die Armbrust in seinen Händen zitterte.
    Krake machte eine abwehrende Geste und setzte sich dann ebenfalls hin. »Ich habe den Atem des Vermummten in meinem Nacken gespürt, Fid. Genau hier, gerade eben. Ich weiß, sie hat nicht einmal nach den Waffen gegriffen, nicht einmal gezuckt…«
    »Ja«, antwortete Fiedler. Er flüsterte das Wort, als wäre es Segen. Eine verdammte Seguleh, beim Vermummten. Noch dazu ‘ne hochrangige. Wir hätten unsere Bolzen niemals abschießen können - keine Chance. Unsere Köpfe wären gerollt wie zwei übergroße Schneebälle.
    »Ich habe weggesehen, Fid. Ich habe nach unten, auf den Boden gesehen, als sie sich mir zugewandt hat.«
    »Ich auch.«
    »Und darum sind wir noch am Leben.«
    »Ja.«
    Krake drehte sich um und spähte in den dunklen Tunnel. »Immerhin müssen wir jetzt nicht mehr bis morgen Nacht warten.«
    »Geh zurück zu den anderen, Krake. Keneb soll dafür sorgen, dass sie sich aufstellen. Ich geh schon mal rein und schaue mir das andere Ende an. Wenn es unbewacht und ruhig ist, schön und gut. Wenn nicht…«
    »In Ordnung, Fid.«
    Der Sergeant ließ sich in den Tunnel hinunter.
    Er bewegte sich so schnell durch das Dunkel, wie er konnte, ohne allzu viel Lärm zu machen. Die Mauer über ihm war verdammt dick, und er hatte schon dreißig Schritte zurückgelegt, als er den grauen Schimmer des Ausgangs am Ende einer scharfen Steigung sah. Die Armbrust in den Händen, schob Fiedler sich vorwärts.
    Er hätte sich keine Sorgen machen müssen.
    Der Tunnel öffnete sich in ein enges Blockhaus ohne Dach. Vor der Wand zu seiner Rechten stand eine Bank. Auf dem staubigen Steinfußboden lagen lang ausgestreckt drei Tote, die an schlimmen Verletzungen verblutet waren. Ihr hättet den Blick abwenden sollen, Soldaten. Vorausgesetzt, sie hatte ihnen überhaupt die Zeit gelassen, sich irgendwie zu entscheiden - immerhin hatte sie raus gewollt.
    Die Tür gegenüber von ihm stand eine Handbreit offen, und Fiedler kroch zu ihr und spähte durch den Spalt nach draußen. Eine breite Straße, mit Abfall übersät.
    Sie hatten die halbe Nacht auf die Unruhen gelauscht, und es war eindeutig, dass der Mob hier durchgezogen war, wenn nicht in dieser, dann in einer anderen Nacht. Die Garnisonsgebäude gegenüber waren geplündert, die Fenster voller Rußflecken. Immer besser.
    Er drehte sich um und hastete durch den Tunnel zurück.
    Am anderen Ende stieß er auf Krake, Faradan Sort und Faust Keneb, die alle ein paar Schritte von der Tür entfernt standen.
    Fiedler erklärte ihnen, was er herausgefunden hatte. »Ich glaube, wir sollten jetzt gleich zügig durchgehen«, sagte er schließlich. »Immerhin sind wir achthundert Mann, und das Ganze wird ein Weilchen dauern.«
    Keneb nickte. »Hauptmann Sort.«
    »Faust.«
    »Geht mit vier Trupps durch und flankiert den Ausgang. Schickt einen Trupp rüber zu den nächsten Truppenunterkünften, um nachzusehen, ob die tatsächlich aufgegeben worden sind. Wenn dem so ist, wird das unser Bereitstellungsraum werden. Von dort aus werde ich die Hauptstreitmacht zum Tor führen, es besetzen und sichern. Hauptmann, Ihr werdet mit vier Trupps so weit Ihr könnt in die Stadt vorstoßen und unterwegs für jede Menge Ärger sorgen - nehmt dafür zusätzliche Moranth-Munition mit.«
    »Was ist unser Ziel?«
    »Der Palast.«
    »In Ordnung, Faust. Fiedler, hol Gesler und Hellian und Urb - ihr seid die ersten vier -, und dann führt ihr eure Trupps durch. Und zwar im verdammten Laufschritt, wenn ich bitten darf.«
     
    Im grauen Licht der ersten Morgendämmerung tauchten zwanzig Schritt vom toten Azath-Turm hinter dem Alten Palast entfernt vier Gestalten aus einem Schmierfleck aus nebelhaftem Licht auf. Während das Portal sich in einem Wirbel wieder hinter ihnen schloss, schauten sie sich um.
    Igel stieß den Schnellen Ben in die Seite

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