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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sie dir nur an«, sagte er.
    Buddl nickte.
    Und - merkwürdig genug - damit war für die Soldaten des Trupps alles gesagt.
    Buddl schaute dem immer kleiner werdenden Drachen hinterher. Gestatte, dass wir uns vorstellen …
     
    Trull Sengar löste sich sanft aus Serens Umarmung und trat einen Schritt zurück. Sie wäre beinahe vornübergesackt, wollte nicht, dass dieser Augenblick zu Ende ging, und in ihrem Magen bildete sich eine kalte Faust. Zusammenzuckend wandte sie sich ab. »Seren …«
    Sie wedelte mit der Hand und blickte ihm dann wieder in die Augen. »Mein Bruder. Meine Eltern.«
    »Ja«, sagte sie.
    »Ich kann nicht so tun, als wären sie nicht da. Als würden sie mir nichts bedeuten.«
    Sie nickte, traute sich selbst nicht genug, um etwas zu sagen.
    Er durchquerte das staubige Zimmer, trat über Abfall hinweg - das Haus war buchstäblich leergeräumt worden, alles war gestohlen worden, wie wertlos es auch gewesen sein mochte. Sie hatten auf ihren Umhängen beieinandergelegen, beobachtet von den Spinnen in den Zimmerecken unter der Decke und einer Reihe Fledermäuse, die unter einem Fenstersims hingen. Er nahm den Imass-Speer, den er an die Wand gelehnt hatte, und drehte sich noch einmal zu ihr um, schenkte ihr ein schwaches Lächeln. »Ich kann mich verteidigen. Und wenn ich allein bin, kann ich mich rasch bewegen …«
    »Dann geh«, sagte sie und empfand die plötzliche Härte in ihrer Stimme selbst als qualvoll.
    Er behielt sein schwaches Lächeln noch einen Augenblick lang, dann nickte er und trat hinaus in den Korridor, der zur Vordertür führte.
    Ein, zwei Herzschläge später folgte ihm Seren. »Trull …«
    Er blieb im Türrahmen stehen. »Ich weiß, Seren. Es ist in Ordnung.«
    Nein, es ich nicht in Ordnung! »Bitte«, sagte sie, »komm wieder.«
    »Das tue ich. Ich kann gar nicht anders. Alles, was ich bin - alles, was noch da ist, ist jetzt bei dir.«
    »Dann habe ich alles, was ich brauche«, antwortete sie.
    Er streckte eine Hand aus, strich ihr über die Wange.
    Und war fort.
     
    Trull Sengar ließ den Pfad hinter sich, der durch den Vorgarten führte. Das Ende des Speerschafts klirrte hell auf den Pflastersteinen, als er auf die Straße hinaustrat und zum Ewigen Domizil aufbrach.
    Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand der Abtrünnige in den Schatten eines Gässchens und beobachtete ihn.
     
    »Ich fühle mich schon viel besser.«
    Brys Beddict lächelte seinen Bruder an. »So siehst du auch aus. Dein Diener ist also ein Älterer Gott, Tehol.«
    »Ich nehme jeden, den ich kriegen kann.«
    »Warum haben deine beiden Augen jetzt unterschiedliche Farben?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Bagg ist farbenblind. Blau und grün, grün und blau, und was braun angeht - vergiss es.«
    Besagter Diener, der zufällig ein Älterer Gott war, kam ins Zimmer. »Ich habe sie gefunden.«
    Tehol sprang auf. »Wo ist sie? Lebt sie?«
    »Ja. Aber wir müssen .. .wieder etwas tun.«
    »Wir müssen diesen Mann finden, diesen Tanal …«
    »Das ist nicht nötig«, antwortete Bagg und richtete den Blick auf den Leichnam von Karos Invictad.
    Brys tat es ihm nach. Ein zweiköpfiges Insekt kroch langsam auf die heraushängenden Eingeweide zu. »Was ist das denn, im Namen des Abtrünnigen?«
    Bagg zischte durch die Zähne. »Ja«, sagte er, »er ist der Nächste.«
    Draußen, auf dem Innenhof und auf der Straße davor, sammelte sich eine Menschenmenge. Der Lärm, den sie machte, war wie eine anschwellende Flutwelle. Es hatte ein paar donnernde Explosionen gegeben, und das unverwechselbare Tosen von Zauberei - beides aus Richtung des Ewigen Domizils -, aber das war jeweils wieder schnell vorbei gewesen.
    Tehol sah Bagg an. »Hör dir nur den Mob an. Kommen wir hier irgendwie lebend wieder raus? Ich bin ehrlich gesagt nicht in der Stimmung für ein Tauchfest. Und schon gar nicht für mein eigenes.«
    Brys brummte vor sich hin. »Du hörst nicht richtig zu, Bruder. Du bist ein Held. Sie wollen dich sehen.«
    »Bin ich das? Tja, das hätte ich denen nun wirklich nicht zugetraut.«
    »Sie sind auch nicht von ganz allein draufgekommen«, antwortete Bagg. Er machte ein säuerliches Gesicht. »Ormly und Rucket haben ein Vermögen für Aufwiegler ausgegeben.«
    Brys lächelte. »Und - fühlst du dich jetzt gedemütigt, Tehol?«
    »Ganz und gar nicht. Bagg, bring mich zu Janath. Bitte.«
    Bei diesen Worten zog Brys die Brauen hoch. Oh, so ist das also.
    Schön.
    Gut.
     
    Gleich hinter dem Westtor hatte

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