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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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den Knochen und trat an der Rückseite wieder aus. Der Toblakai wirbelte herum, während er gleichzeitig mit beängstigender Geschmeidigkeit sein Schwert nach unten schwang - in einem Hieb, der glatt durch Rhulads Schulter oberhalb seines Schwertarms ging.
    Als der Arm, dessen Hand noch immer den Griff der Waffe umklammerte, die in Karsas Oberschenkel feststeckte, von Rhulads Körper abfiel, schmetterte der Toblakai die flache Seite seiner Klinge mit einem Rückhandschlag in Rhulads Gesicht und schickte ihn der Länge nach auf den Sand.
    Und Samar Dev stellte fest, dass sie ihr Messer in der Hand hielt, die Klinge blank, und als Karsa sich zu ihr umdrehte und sie ansah, zog sie sie bereits kräftig über ihre Handfläche, zischte die Worte der Freigabe - und ließ die gefangenen Geister los, die Wüstengottheiten und alle anderen, die an das alte Messer gebunden waren …
    Die Geister der Erschlagenen quollen heraus, befreit durch die Macht in ihrem Blut, und sie strömten über die Bankreihen nach unten, hinunter auf den Sand der Arena.
    Begleitet von den schrecklichen Schreien Rhulad Sengars rasten die Geister direkt auf Karsa zu, wirbelten um ihn herum, hüllten ihn ein - wirbelndes Chaos - ein blendend heller Augenblick, als ob Feuer entflammt wäre …
    … und Karsa Orlong, das Schwert des Imperators und der Arm, der es immer noch hielt, verschwanden.
    Rhulad Sengar lag allein in der Arena, und aus dem Stumpf an seiner Schulter floss das Blut.
    Und niemand rührte sich.
     
    Innerhalb einer stählernen Klinge zu hausen, hatte sich für den Geist von Ceda Kuru Qan als höchst interessante Erfahrung erwiesen. Nach einer unermesslichen Zeit des Erkundens, in der er all die anderen Wesen gespürt hatte, die mit ihm hier gefangen waren, hatte er ein Mittel ersonnen, das ihm zur Flucht verholfen hätte, wann immer er wollte. Doch die Neugier hatte ihn an Ort und Stelle verharren lassen, der zunehmende Verdacht, dass sie alle aus einem verborgenen Grund an diesem dunklen Ort waren. Und so warteten sie.
    Erwartung, ja, sogar Eifer. Und in der Tat viel mehr Mordlust als Kuru Qan ertragen konnte.
    Er hatte überlegt, sich die anderen Geister zu unterwerfen, sie alle zu besiegen und an seinen Willen zu binden. Aber ein Anführer, das wusste er wohl, durfte nicht unwissend sein, und es war eine heikle Sache, die Enthüllung des Geheimnisses zu erzwingen.
    Und so hatte er stattdessen abgewartet, so geduldig, wie er es schon immer gewesen war, im Leben wie im Tod.
    Der Schreck kam unerwartet, als er plötzlich Blut in seinem Mund spürte - und den fiebrigen Rausch, den dieser Geschmack in ihm entfesselte. Eine solche, tierische Schwäche in seinem Innern zu entdecken, war eine bittere und überaus demütigende Erkenntnis, und als die Beschwörung in der Sprache des Ersten Imperiums kam, stellte Kuru Qan fest, dass er sich erhob wie ein Dämon, der seinen Herrschaftsanspruch über alle anderen herausbrüllte und dann aus der stählernen Klinge sprang, wieder hinaus in die Welt, einen grässlichen Heerhaufen anführend …
    Hin zu dem einen, der noch stand. Thelomen Tartheno Toblakai.
    Und zu dem Schwert, das sein Bein aufgespießt hatte.
    Kuru Qan verstand, was zu tun war. Verstand den Pfad, der geschlagen werden musste, und verstand auch das Opfer, das - leider - gebracht werden musste.
    Sie drängten sich dicht um den Toblakai-Krieger. Sie griffen nach dem verfluchten Schwert, packten seine Klinge. Sie zogen - weil grausame Notwendigkeit es erforderte - Macht aus dem Blut, das am Bein des Toblakai herabfloss, brachten ihn zum Taumeln, und mit Kuru Qan an der Spitze rissen die Geister ein Tor auf.
    Ein Portal.
    Chaos schoss von allen Seiten röhrend heran, versuchte sie auszulösehen, und die Geister begannen ihr geisterhaftes Leben abzutreten, opferten sich dem räuberischen Hunger, der sie bestürmte. Doch während sie dies taten, stießen sie den Toblakai vorwärts, schufen den Pfad und erzwangen die Reise.
    Andere Geister erwachten um den Krieger herum - diejenigen, die der Toblakai erschlagen hatte, und es waren unzählige.
    Der Tod toste. Der Druck des Chaos nahm zu, stieß zu, riss Geister in Fetzen - und trotz ihrer Vielzahl, trotz der Macht ihres Willens, wurden sie langsamer, kamen nicht durch - Kuru Qan schrie auf - noch mehr Macht aus dem Toblakai zu ziehen, würde ihn umbringen. Sie hatten versagt.
    Versagt…
     
    Auf einer gesäuberten, kreisrunden Fläche auf einem alten Friedhof der Tarthenal erwachte ein

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