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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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heruntergekommener Schamane, der im Schneidersitz in der Mitte dieser Fläche saß, und öffnete blinzelnd die Augen. Er schaute auf und sah Ublala Pung gleich außerhalb des Kreises stehen. »Jetzt, Junge«, sagte er.
    Weinend stürmte der junge Tarthenal vorwärts, ein Messer in den Händen - es war eines von denen, die Arbat selbst gehörten; das Eisen vom Alter geschwärzt, die Glyphen auf der Klinge so abgewetzt, dass sie beinahe unsichtbar waren.
    Arbat nickte, als Ublala ihn erreichte und die Waffe dem Schamanen tief in die Brust trieb. Nicht auf der Herzseite - der Alte Buckel musste sich mit dem Sterben Zeit lassen, musste seine Macht mit seinem Blut verströmen, um die zahllosen Geister zu nähren, die sich nun vom Friedhof erhoben.
    »Verschwinde von hier!«, rief Arbat, während er auf die Seite fiel und blutiger Schaum über seine Lippen trat. »Hau ab!«
    Ublala Pung stieß ein kindliches Schluchzen aus und rannte los.
    Die Geister sammelten sich, Reinblütige und Mischlinge aus zahllosen Jahrhunderten, nach so langer Zeit wieder erwacht.
    Und der Bucklige Alte Arbat zeigte ihnen ihren neuen Gott. Und dann zeigte er ihnen, mit der Macht seines Blutes, den Weg zu ihm.
    Kuru Qan spürte, wie er von einer Flutwelle angehoben und wie von einer gewaltigen Woge getragen wurde, und dann auf einmal waren da Geister, eine ganze Armee von Geistern.
    Thelomen Tartheno Toblakai.
    Tarthenal…
    Sie wogten voran, und das Chaos wurde zurückgestoßen, schreckte zurück - und griff wieder an. Hunderte verschwanden.
    Tausende stießen heulende Schmerzensschreie aus.
    Kuru Qan fand sich selbst dicht vor dem Toblakai-Krieger, direkt vor der strampelnden, fuchtelnden Gestalt, und er griff nach hinten, als wollte er den Toblakai an der Kehle packen. Er schloss die Hand und zog.
    Wasser, eine donnernde Brandung, Korallensand, der unter den Füßen wegrutschte. Blendende Hitze einer wütenden Sonne.
    Er stolperte ans Ufer - und ja, das war so weit, wie Kuru Qan gehen konnte.
    Ans Gestade.
    Er ließ den Krieger los, sah ihn den Strand der Insel hinaufstolpern, wobei er das von einem Schwert durchbohrte Bein nachzog …
    Hinter dem alten Ceda streckte sich das Meer und schnappte sich Kuru Qan mit einem einzigen rollenden, wirbelnden Einatmen.
    Wasser überall, es wirbelte um ihn herum und zog ihn immer tiefer, dorthin, wo es immer dunkler wurde.
    Sie waren erledigt.
    Wir sind erledigt.
    Und die See träumt nicht von euch, meine Freunde.
     
    Imperator Rhulad Sengar lag auf dem Boden der Arena. Er war tot. Verblutet, sein Fleisch dort, wo es zu sehen war, blass wie Flusslehm und ebenso kalt. Sandschleier legten sich auf seine schweißnassen Münzen, und all das Blut, das aus ihm herausgeströmt war, wurde schwarz.
    Und die Zuschauer warteten. Warteten darauf, dass der Imperator der Tausend Tode sich von neuem erheben würde.
    Die Sonne stieg höher, die Kampfgeräusche in der Stadt kamen immer näher.
    Und wenn irgendjemand hingeschaut hätte, hätte er - oder sie - hoch oben im Norden, am Horizont, einen Fleck gesehen. Der immer größer wurde.
     
    Eine Straße vom Ewigen Domizil entfernt führte Fiedler seinen Trupp auf das Dach irgendeines ausgeplünderten öffentlichen Gebäudes. Ascheflocken wirbelten durch die heiße Luft des Morgens, und alles, was sie von der Stadt sehen konnten, war hinter einem Schleier aus Rauch und Staub verborgen.
    Seit dem Hinterhalt für die Stadtgarnison hatten sie keinen Kontakt mehr mit Gesler und seinem Trupp gehabt, aber Fiedler machte sich keine allzu großen Sorgen. Schließlich herrschte auf der Gegenseite ein heilloses Durcheinander. Er rannte geduckt zu dem Dachrand, der dem Ewigen Domizil gegenüberlag, schaute hinüber und dann nach unten, auf die Straße unter ihnen.
    Da war ein Tor, und es war verschlossen, aber es waren keine Wachen zu sehen. Verdammt merkwürdig. Wo sind die denn alle?
    Er kehrte zu seinen Soldaten zurück, die mitten auf dem Flachdach hockten und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. »In Ordnung«, sagte er, legte die Armbrust ab und machte seinen Ranzen auf, »da drüben ist ein Tor, das ich von hier aus mit einem Knaller abräumen kann. Und dann gehen wir runter und stracks rüber und stracks rein, schnell und gemein. Töten jeden, den wir sehen, verstanden?« Er nahm seinen Knallerbolzen und lud vorsichtig die Armbrust. Dann wiederholte er seine Anweisungen. »Starr übernimmt die Nachhut, wenn wir die Straße überqueren. Buddl, was auch immer du hast -

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