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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sagte Shurq Elalle.
    »Warum nicht?«, fragte Lostara Yil.
    »Weil wir die Dinge zufällig so mögen, wie sie sind. Mehr oder weniger.«
    Als niemand antwortete, lächelte sie und fuhr fort: »Die Edur mögen durchaus die Herrscher in ihrem absurden, halbfertigen Palast in Letheras verdrängt haben. Und sie mögen auf dem Weg zur Hauptstadt auch durchaus ein paar letheriische Armeen ausgelöscht haben. Aber Ihr werdet keine Banden von hungernden Rebellen in den Wäldern finden, die von der Unabhängigkeit träumen.«
    »Warum nicht?«, fragte Lostara noch einmal in genau dem gleichen Tonfall.
    »Sie haben uns erobert, aber wir haben gewonnen. Oh, ich wünschte, Tehol Beddict wäre hier, denn er ist viel besser darin, solche Dinge zu erklären, aber lasst es mich versuchen. Ich werde mir vorstellen, Tehol säße hier, um mir zu helfen. Eroberungen. Es gibt verschiedene Arten von Eroberungen. Nun, wir haben die Tiste Edur, die hier und da ein bisschen herumkommandieren, die Elite, deren Wort Gesetz ist und niemals in Frage gestellt wird. Schließlich ist ihre Zauberei grausam, ihr Urteil kalt und schrecklich vereinfachend. Sie stehen tatsächlich über dem Gesetz - was die Letherii darunter verstehen …«
    »Und«, setzte Lostara nach, »was verstehen sie darunter?«
    »Nun, einen Satz bewusst vage gehaltener Richtlinien, die zu umgehen man einen Anwalt anheuert, wenn die Notwendigkeit besteht.«
    »Was wart Ihr, bevor Ihr Piratin geworden seid, Shurq Elalle?«
    »Eine Diebin. Ich habe zu meiner Zeit ein paar Anwälte beschäftigt.
    Wie auch immer … worauf ich hinauswill, ist Folgendes: Die Edur herrschen, doch aufgrund von Unwissenheit oder Gleichgültigkeit - und machen wir uns nichts vor, ohne Unwissenheit gibt es keine Gleichgültigkeit - und kümmern sich herzlich wenig um die tagtägliche Verwaltung des Imperiums. Also bleibt dieses spezielle Instrumentarium in den Händen der Letherii und ist in diesen Tagen sogar noch weniger geregelt als in der Vergangenheit.« Sie lächelte erneut, wippte dabei mit einem Bein. »Für uns, die wir ziemlich weit unten stehen, hat sich praktisch nichts geändert. Wir bleiben arm. Mit Schulden belastet und bequem armselig und, wie Tehol sagen würde, armselig in unserer Bequemlichkeit.«
    »Also würden nicht einmal die adligen Letherii eine Veränderung der gegenwärtigen Ordnung willkommen heißen«, sagte Lostara. »Die am allerwenigsten.«
    »Was ist mit Eurem Imperator?«
    »Rhulad? Nach allem, was man hört, ist er wahnsinnig und außerdem praktisch von allem abgeschottet. Das Imperium wird vom Kanzler regiert, und der ist ein Letherii. Er war auch Kanzler in den Tagen von König Diskanar, und er war da, um sicherzustellen, dass der Übergang sanft vonstattenging.«
    Blistig gab ein Knurren von sich und wandte sich an Tavore. »Die Seesoldaten, Mandata«, sagte er, und es klang fast wie ein Jammern.
    Gurgelschlitzer verstand, und er spürte, wie eine schreckliche Kälte durch ihn hindurchströmte. Wir haben sie da reingeschickt, in der Hoffnung, dass sie Verbündete finden würden, in der Hoffnung, dass sie das Land in einen kriegslüsternen, fiebrigen Zustand versetzen würden. Aber das werden sie nicht hinbekommen.
    Das ganze verdammte Imperium wird sich erheben, oh ja. Um ihnen die Kehle rauszureißen.
    Mandata, du hast es schon wieder getan.

Kapitel drei
     
    Krieche hinab, Sonne, dies ist nicht deine Zeit
    Schwarze Wogen gleiten unter dem ummantelten Mond
    Ans Ufer, ein schweigender Sturm, ein ungezähmter Wille
    Erhebt sich aus dem kreischend roten Schaum
    Flieht zu euren Bergnestern, ihr eisernen Wolken
    Überlasst dem Meer seinen tanzenden Unrat der Sterne
    Auf dieser Heerschar salziger mitternächtlicher Fluten
    Sammle deinen Sturm, balle ihn zusammen
    Erhebe dich wie schuppige Köpfe aus den Tiefen
    All deine glänzende Macht in ruhelos blickenden Augen
    Weicht zurück in dieser Nacht, ihr stolpernden Wälder
    Schwarze Wogen schlagen ans schwarze Gestade
    Um euren knochigen Wurzeln das Fleisch zu rauben
    Der Tod kommt, Schulter an Schulter in kalter Legion
    Ein marschierender Wind - dieses Grauen, dieses Blut
    Dieser Sturm des Schnitters
    Der Heraufziehende Sturm
    Reffer
     
    D ie Faust krachte auf die Tischplatte. Benutztes Besteck tanzte, Teller hüpften und schlitterten. Der Nachhall - schwer wie Donner - brachte die Gläser zum Klirren und erschütterte alles, was zur überfüllten Welt des Tisches gehörte.
    Mit zitternder Faust, in der nun ein stechender

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