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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Handelssprache - die sie angemessen beherrschte - die neuen Regeln erklärt, nach denen das Fort der Zweiten Jungfrau von nun an regiert werden würde, und bei jedem Satz war Brullygs Kinn ein bisschen weiter nach unten gesackt.
    Unterhaltsam, wenn man eine Ader für sardonischen Humor hatte.
    »Schiffe unserer Flotte«, erklärte sie jetzt, »werden in den Hafen einlaufen, um frisch verproviantiert zu werden. Immer eins nach dem anderen, denn es würde nichts bringen, Eure Bürger in Panik zu versetzen …«
    Ein Schnauben von Shurq Elalle, die ihren Stuhl zur Seite gezogen hatte, um freie Sicht auf den Gastgeber und seine Gäste zu haben, und nun fast genau vor der Stelle saß, an der Gurgelschlitzer an der Wand lehnte. Neben ihr füllte Skorgen seinen gewaltigen Bauch mit Brullygs Lieblingsbier, den Krug in einer Hand, während der Finger der anderen Hand die Tiefen eines zerfleischten rosaroten Ohrs erforschte. Der Mann hatte kräftig zu rülpsen begonnen, wobei jeder Rülpser von einem schweren Seufzer begleitet wurde, und das Ganze ging jetzt schon einen halben Glockenschlag so, ohne dass es danach aussah, als würde es jemals aufhören. Der ganze Raum stank nach seinen heftigen Ausdünstungen.
    Kapitän Elalles verächtliches Schnauben erregte die Aufmerksamkeit der Mandata. »Ich verstehe Eure Ungeduld«, sagte Tavore kühl, »und Ihr wünscht zweifellos, uns zu verlassen. Unglücklicherweise muss ich mit Euch sprechen und werde das auch in Kürze tun …«
    »Nachdem ihr Brullygs Entmannung ausführlich beschrieben habt, mein Ihr.« Shurq hob eine wohlgeformte Hand und verschränkte sie mit der anderen, legte dann beide Hände in den Schoß und lächelte die Mandata liebenswürdig an.
    Tavore betrachtete die Piratin mehrere Herzschläge lang mit ihren farblosen Augen, dann warf sie einen Blick zur Seite, auf ihr Gefolge. »Banaschar.«
    »Mandata?«
    »Was stimmt nicht mit dieser Frau?«
    »Sie ist tot«, erwiderte der ehemalige Priester. »Ein nekromantischer Fluch.«
    »Seid Ihr Euch sicher?«
    Gurgelschlitzer räusperte sich und sagte: »Mandata, Korporal Totstink hat das Gleiche gesagt, als wir sie unten in der Schenke gesehen haben.«
    Brullyg starrte Shurq aus weit aufgerissenen, hervorquellenden Augen an; sein Kinn hing schlaff herab.
    Skorgen Kaban, der neben Shurq saß, runzelte plötzlich die Stirn. Seine Blicke huschten hierhin und dahin. Dann zog er den Finger, mit dem er sich im Ohr gebohrt hatte, heraus und starrte das Ohrenschmalz an, das daran hing. Nach einem kurzen Augenblick steckte sich der Hübsche den Finger in den Mund.
    »Nun«, sagte Shurq seufzend zu Tavore, »jetzt habt Ihr es geschafft, was? Leider ist die Währung dieses Geheimnisses die niederträchtigste von allen, nämlich Eitelkeit. Nun, sollte Euch im Hinblick auf Untote irgendeine unangenehme Engstirnigkeit zu eigen sein, dann muss ich meine bisherige Einschätzung von Euch neu überdenken, Mandata. Und die Eurer zusammengewürfelten Begleiter.«
    Zu Gurgelschlitzers Überraschung lächelte Tavore daraufhin. »Kapitän Elalle, das malazanische Imperium ist mit Untoten wohlvertraut, auch wenn Ihr verglichen mit ihnen einen wahren Hort des Liebreizes darstellt.«
    Bei den Göttern hienieden, sie schäkert mit diesem süßlich riechenden Kadaver!
    »Einen Hort, in der Tat«, murmelte Banaschar und war dann so unhöflich, die Sache nicht weiter zu erklären. Beim Vermummten, dieser verdammte Priester. Der ist nun wirklich zu nichts zu gebrauchen.
    »Jedenfalls«, nahm Tavore das Gespräch wieder auf, »haben wir, was das angeht, keine Vorurteile. Ich entschuldige mich dafür, die Frage gestellt zu haben, die zu dieser Enthüllung geführt hat. Ich war einfach neugierig.«
    »Das bin ich auch«, antwortete Shurq. »Euer malazanisches Imperium - habt Ihr einen besonderen Grund für diese Invasion des letheriischen Imperiums?«
    »Man hat mir erklärt, diese Insel sei unabhängig …«
    »Das ist sie, seit dem Eroberungszug der Edur. Aber das Ziel Eurer Invasion wird wohl kaum eine armselige kleine Insel sein. Nein. Ihr benutzt sie nur, um Euren Angriff auf das Festland vorzubereiten. Also lasst mich die Frage noch einmal stellen: Warum?«
    »Unser Feind«, sagte die Mandata, und jede Erheiterung war nun aus ihrer Stimme und ihrem Gesicht verschwunden, »sind die Tiste Edur, Kapitän. Nicht die Letherii. Tatsächlich hoffen wir auf einen allgemeinen Aufstand der Letherii, den wir nach Kräften …«
    »Das wird nicht geschehen«,

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