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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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drei. Wir sind auf dem Weg … nun ja, anständig zu werden. Also hör einfach auf, alles in Frage zu stellen, Tor! Du machst es noch kaputt!«
    »Wie können ein paar vernünftige Fragen irgendwas kaputt machen?«
    »Es macht mich einfach nervös«, erwiderte Flamm. »Oh, noch was, du kannst den Kastellan nicht sehen.«
    »Warum? Mit wem sollte ich sonst sprechen, um angeheuert zu werden?«
    »Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich meine, du kannst ihn nicht sehen. Er ist vollkommen in Lumpen gewickelt. Und er hat eine Kapuze und Handschuhe und eine Maske. Das habe ich gemeint. Er heißt Wissriegel.«
    »Das kannst du nicht ernst meinen.«
    »Warum nicht? So heißt er.«
    »Der Kastellan ist eingepackt wie ein Leichnam, und du findest das nicht irgendwie ungewöhnlich?«
    »Könnte sein, dass er Angst vor der Sonne hat oder so was. Kein Grund, misstrauisch zu sein. Hast du noch nie irgendwelche merkwürdigen Leute getroffen, Tor?«
    Und Torvald Nom blickte Flamm an und stellte fest, dass er auf diese Frage keine Antwort hatte.
    »Ich sehe, dass du noch einen Kandidaten gefunden hast«, sagte Wissriegel. »Hervorragend. Und ja, er wird vollauf genügen. Vielleicht als Hauptmann der Hauswache?«
    Torvald zuckte zusammen. »Ich habe noch kein einziges Wort gesagt und bin schon befördert?«
    »Vergleichende Wahrnehmung führt zu Vertrauen in diese Einschätzung. Wie heißt du?«
    »Torvald Nom.«
    »Vom Haus Nom. Könnte das nicht zu einem Interessenskonflikt führen?«
    »Könnte es das? Warum?«
    »Die Herrin ist im Begriff, den unbesetzten Sitz im Rat zu übernehmen.«
    »Oh. Nun, was die Angelegenheiten des Hauses Nom angeht, habe ich so gut wie kein Ansehen. Selbstverständlich gibt es Dutzende von uns in der Stadt, mit Verbindungen, die sich überall hin erstrecken, ja, bis über den Kontinent hinaus. Ich bin allerdings in keine davon verstrickt.«
    »Bist du ausgestoßen worden?«
    »Nein, nichts so … äh … Extremes. Es war mehr eine Frage der … Interessen.«
    »Du hast keinen Ehrgeiz.«
    »Genau.«
    »Das ist eine gute Maniküre, Torvald Nom.«
    »Äh, danke schön. Ich kann durchaus eine Empfehlung …«, aber diese Idee verflüchtigte sich zu peinlichem Schweigen, und Torvald gab sich alle Mühe, nicht nach unten, auf die bandagierten Finger des Kastellans zu blicken.
    In diesem Augenblick tauchte Leff von der anderen Seite des Haupthauses her auf. Seine Lippen und seine Augen waren leuchtend orange.
    Flamm grunzte. »Heh, Leff. Erinnerst du dich noch an die Katze, auf die du dich mal in der einen Kneipe gesetzt hast?«
    »Was ist mit ihr?«
    »Nichts. Ich wurde nur gerade an sie erinnert, an die Art, wie ihr die Augen rausgequollen sind und wie wirr sie geschaut hat.«
    »Und was willst du damit sagen?«
    »Nichts. Ich wurde nur daran erinnert, das ist alles. Schau, ich hab Tor mitgebracht.«
    »Das sehe ich«, knurrte Leff wütend. »Ich kann sehr gut sehen, danke schön.«
    »Was stimmt mit deinen Augen nicht?«, fragte Torvald Nom.
    »Tinktur«, sagte Leff. »Ich hab mir Grevawürmer eingefangen.«
    Torvald Nom runzelte die Stirn. »Menschen können nicht von Grevawürmern befallen werden. Fische kriegen Grevawürmer, wenn sie befallene Muscheln essen.«
    Leffs vorquellende orangefarbene Augen quollen noch ein bisschen weiter aus den Höhlen. Er wirbelte herum und sah den Kastellan an.
    Der zuckte die Schultern und sagte: »Jurbenwürmer?«
    Torvald Nom schnaubte. »Diejenigen, die unten in den Kavernen leben? In Einschlüssen mit grünem Gas? Sie sind so lang wie ein Männerbein und fast genauso dick.«
    Der Kastellan seufzte. »Das Gespenst der Fehldiagnose sucht uns alle heim. Ich entschuldige mich, Leff. Vielleicht sind deine Beschwerden auf eine andere Krankheit zurückzuführen. Es spielt keine Rolle, die Tropfen werden in einem Monat oder zwei ausgewaschen sein.«
    »Ich werde einen Monat lang die Augen einer gequetschten Katze haben?«
    »Was Grevawürmern vorzuziehen ist, würde ich annehmen. Und jetzt lasst uns den Hausschneider suchen gehen, meine Herren. Etwas Schwarzes, mit goldenen Brokatfäden gesäumt, könnte ich mir vorstellen. Hausfarben und all so was. Und dann eine kurze Einführung in eure Pflichten, Schichten, freien Tage und dergleichen.«
    »Wird diese Zusammenfassung auch den Lohn beinhalten?«, fragte Torvald Nom.
    »Selbstverständlich. Als Hauptmann werden dir zwanzig Silberräte pro Woche gezahlt werden, Torvald Nom. Flamm und Leff als Wachen bekommen fünfzehn. Ist

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