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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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das annehmbar?«
    Alle drei nickten rasch.
    Murillio fühlte sich ein bisschen wacklig auf den Beinen, aber er wusste, dass das nichts mit irgendwelchen Resten von Schwäche zu tun hatte, die auf die Wunde zurückzuführen waren. Diese Schwäche war eine seines Geistes. Als wenn ihm das Alter auf den Rücken gesprungen und seine Klauen in alle Gelenke geschlagen hätte und jetzt dort hing und mit jedem Moment schwerer wurde. Er ging mit gebeugten Schultern, und dies schien eine neue Angewohnheit geworden zu sein, aber vielleicht war es auch schon immer da gewesen, und erst jetzt, wo es extrem geworden war, war er sich dessen bewusst geworden.
    Der Schwertstoß dieses betrunkenen Welpen hatte in der Tat etwas Lebensnotwendiges durchbohrt, und kein malazanischer oder sonst irgendein Heiler konnte es wieder in Ordnung bringen.
    Er versuchte sich dazu zu zwingen, voller Zuversicht auszuschreiten, während er die übervölkerte Straße entlangging, aber das war keine leichte Aufgabe. Halb betrunken. Die Hose um die Knöchel. Interessante Entschuldigungen für das, was in jener Nacht passiert ist. Die Witwe Sepharla hat Gift und Galle gespuckt, als sie wieder nüchtern genug war, um sich darüber klar zu werden, was passiert ist, und sie spuckt noch immer, wie es scheint. Was passiert ist, ja. Mit ihrer Tochter. Oh, keine Vergewaltigung – dafür haben die Augen des Mädchens viel zu triumphierend geleuchtet, obwohl ihr Gesicht voller Entzücken darüber, dass ihre Begleitung ihre Ehre verteidigt hat, förmlich geglüht hat. Nachdem der Schock abgeklungen war. Ich hätte niemals zurückgehen dürfen, um alles zu erklären …
    Aber das war der Alptraum von gestern, all die Funken, die auf die häusliche Szene mit ihrem gezierten Gebaren von Sorge herabregneten, jedes geschickte Wort, das mit wilden, kurzen Pinselstrichen die Risse übermalte. Was hatte er erwartet? Was hatte er dort zu finden gehofft? Beschwichtigung?
    Vielleicht. Ich vermute, ich bin mit meinem eigenen Pinsel angekommen.
    Vor Jahren hätte er das alles fast mühelos wieder ins Lot gebracht. Hier ein Murmeln, dort sich kreuzende Blicke. Eine sanfte Berührung mit einer Hand, der winzige Hauch von Druck. Andererseits, vor Jahren … wäre es erst gar nicht passiert. Dieser betrunkene Narr!
    Oh, er hatte diese drei Worte in seinem Kopf oft wütend vor sich hin gebrummt. Aber bezogen sie sich auf den jungen Mann mit dem Schwert oder auf ihn selbst?
    Als er bei der großen Duellanten-Schule ankam, begab er sich durch das offene Tor und trat in den hellen Sonnenschein des Übungsplatzes hinaus. Knapp zwei Dutzend junge, schwitzende, übergewichtige Schüler mühten sich mit klappernden hölzernen Waffen im Staub. Den meisten, das sah er sofort, fehlte die notwendige Aggressivität, der Killerinstinkt. Sie tanzten, um auszuweichen, stießen die Stockspitzen ohne jedes Engagement nach vorn. Ihre Fußarbeit war, wie er sah, hundsmiserabel.
    Die Ausbilderin stand in dem Säulengang auf der gegenüberliegenden Seite im Schatten einer Säule. Sie schaute sich das Durcheinander auf dem Hof noch nicht einmal an, sondern war, wie es schien, mit einem losen Faden oder Riss in einem ihrer Lederhandschuhe beschäftigt.
    Murillio ging an der Außenseite um den Mob herum, der gänzlich in weißem Staub verschwand, und trat zu der Ausbilderin. Sie nahm kurz von ihm Notiz und wandte ihre Aufmerksamkeit dann wieder ihrem Handschuh zu.
    »Entschuldigt«, sagte Murillio, als er bei ihr ankam, »seid Ihr die Meisterin der Duellanten-Schule?«
    »Das bin ich.« Sie nickte, ohne zu den Schülern hinzusehen, wo ein paar Kämpfe inzwischen ernst geworden waren. »Wie mache ich mich bis jetzt?«
    Murillio warf einen Blick zur Seite und betrachtete einen Moment den Tumult. »Das kommt darauf an«, sagte er.
    Sie gab ein Brummen von sich. »Eine gute Antwort. Was kann ich für Euch tun? Habt Ihr einen Enkel oder eine Tochter, die Ihr da reinschmeißen wollt? Eure Kleidung war teuer … zumindest früher mal. Wie es aussieht, habe ich meine Zweifel, ob Ihr Euch diese Schule leisten könnt, es sei denn, Ihr seid einer von diesen Stinkreichen, die aus Prinzip nur fadenscheiniges Zeugs anziehen. Alter Geldadel und so.«
    »Was für ein Verkaufsgespräch«, bemerkte Murillio. »Funktioniert das tatsächlich?«
    »Die Klassen sind voll. Es gibt eine Warteliste.«
    »Ich habe mich gefragt, ob Ihr vielleicht Hilfe gebrauchen könntet. Bei der Grundausbildung.«
    »Welche Schule hat Euch denn

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