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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Mann hat Geheimnisse!«
    »Allerdings.« Und sie lächelte. »Vorausgesetzt, es sind keine, die – wenn ich sie herausfinde – dazu führen, dass ich dich jagen und töten werde.«
    Er erbleichte. »Nein, natürlich nicht! Nichts in der Art!«
    »Gut. Dann bis später.«
    Und da Torvald Nom ein tüchtiger Mann war, ein zufriedener Mann (mehr oder weniger), floh er freudig vor seiner Frau, wie tüchtige, zufriedene Männer es überall auf der Welt tun. Ich muss das Feld hinter dem Windschutz pflügen, Liebste. Ich werde jetzt losziehen und die Netze auswerfen. Es ist besser, die Tischplatte abzuziehen. Es ist Zeit, rauszugehen und jemanden auszurauben, Süße. Ja, Männer taten, was sie taten, genau wie Frauen taten, was sie taten – so geheimnisvoll und unerklärlich diese Tätigkeiten auch sein mochten.
    Während er so vor sich hindachte, dauerte es nicht lange, bis Torvald Nom feststellte, dass er auf dem Weg ins Phoenix war. Ein Mann, der an all den falschen Stellen nach Arbeit Ausschau hielt.
    Flamm kam kurze Zeit später; in seinem Gesicht rangen Stolz und Panik miteinander, und herrje, wie dieser Stolz aufleuchtete, als er dorthin stolzierte, wo Torvald Nom saß.
    Im Anwesen brachte Kastellan Wissriegel Leff in einen Anbau an einer Seite des Hauptgebäudes, wo der eingehüllte Mann einige Zeit in Kisten voller Stroh herumfuhrwerkte und schließlich eine kleine Glasflasche fand, die er Leff vor die Nase hielt.
    »Zwei Tropfen in jedes Auge. Zwei weitere auf die Zunge. Wiederhole das heute noch zweimal, und dann dreimal täglich, bis die Flasche leer ist.«
    »Das wird die Würmer in meinem Kopf umbringen?«
    »Die Grevawürmer, ja. Was irgendwelche anderen angeht, kann ich mich dafür nicht verbürgen.«
    »Ich habe noch mehr Würmer im Kopf?«
    »Wer kann das schon sagen? Winden sich deine Gedanken?«
    »Manchmal! Bei den Göttern hienieden!«
    »Zwei Möglichkeiten«, sagte Wissriegel. »Argwohnwürmer oder Schuldwürmer.«
    Leff machte ein finsteres Gesicht. »Ihr sagt, dass Würmer der Grund für diese Dinge sind? Schuld und Argwohn? So etwas habe ich noch nie gehört.«
    »Nagen manchmal Zweifel an dir? Schlagen irgendwelche Vorstellungen in deinem Verstand Wurzeln? Gleiten merkwürdige Ideen in deinen Kopf? Hast du manchmal unerklärliche Angst, wenn du den mit Widerhaken versehenen Haken eines Fischers siehst?«
    »Seid Ihr eine Art Heiler?«
    »Ich bin das, wonach Bedarf besteht. Und jetzt wollen wir für dich eine Uniform suchen.«
    Torvald Nom probte wieder und wieder, was er seiner Frau erzählen würde. Dabei wog er sorgfältig jedes Wort ab und probierte im Geiste die erforderliche Lässigkeit aus, die vonnöten war, um geschickt bestimmte Aussagen hinsichtlich einiger Einzelheiten seiner neu gefundenen Anstellung zu umgehen.
    »Das ist toll, dass wir alle wieder zusammenarbeiten«, sagte Flamm, der fröhlich neben ihm dahinschlenderte. »Als Wachen eines Anwesens, nichts weniger! Schluss mit Leute verprügeln oder einschüchtern für irgendwelche anrüchigen Kriminellen. Schluss mit der Jagd auf irgendwelche Verlierer, nur um ein paar bösartigen Piranhas Freude zu machen. Schluss mit …«
    »Hat dieser Kastellan was vom Lohn gesagt?«
    »Hä? Nein, aber er ist bestimmt gut. Er muss gut sein. Es ist eine anspruchsvolle Arbeit …«
    »Flamm, es mag alles Mögliche sein, aber ›anspruchsvoll‹ gehört nicht dazu. Wir sind da, um dafür zu sorgen, dass keine Diebe reinkommen. Und da wir alle drei zum einen oder anderen Zeitpunkt selbst einmal Diebe waren, sollten wir verdammt gut darin sein. Es wäre besser, wir sind es, sonst werden wir gefeuert.«
    »Wir brauchen noch zwei Mann mehr. Er wollte drei mehr, und der Einzige, den ich gefunden habe, bist du. Also, noch zwei. Fällt dir irgendjemand ein?«
    »Nein. Was für eine Familie?«
    »Was?«
    »Diese Herrin – zu welchem Haus gehört sie?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wie heißt sie?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ist sie vom Land?«
    »Ich glaube ja.«
    »Nun, ist kürzlich irgendein Adliger gestorben, so dass sie vielleicht deswegen hergekommen ist? Ich meine, von wegen Erbe und so?«
    »Woher soll ich das wissen? Glaubst du etwa, ich mache mir die Mühe, mich auf dem Laufenden zu halten, wer von dem Haufen tot ist? Sie gehen mich nichts an, ist mein Standpunkt.«
    »Wir hätten Kruppe fragen sollen – er würde es wissen.«
    »Nun, wir haben’s nicht getan, und es spielt auch überhaupt keine Rolle. Wir haben anständige Arbeit bekommen, alle

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